Freitag 29. März 2024

„Ein echtes Herzensanliegen“

Brigitte Niedermaier setzt sich für die Inklusion von Menschen mit Behinde­rungen im Pfarrleben ein. Ein Porträt über die engagierte Seelsorgerin – zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember – gibt Einblick in ihre bereichernde Arbeit.

"Dir kann ich’s sagen, wie ich’s mir denk’.“ Wenn Brigitte Niedermaier eine solche Rückmeldung bekommt, dann weiß sie: Die Person fühlt sich gut aufgehoben. Seit zehn Jahren arbeitet die studierte Theologin im Referat für die Seelsorge von Menschen mit Behinderungen in der Diözese Linz. Was sie dazu bewogen hat, sich in diesem Bereich einzubringen? „Ich habe oft beobachtet, wie Menschen mit Behinderungen behandelt werden und wie mit ihnen und über sie gesprochen wird. Das hat mich betroffen gemacht und ist mir nahegegangen“, sagt die Mutter zweier Kinder. Im Studium habe sie wenig über diesen Bereich gehört. Umso wichtiger ist es ihr, nun als Referentin darin etwas zu bewegen. „In der Kirche gibt es viel zu tun für diesen Bereich.“ Das Engagement für Menschen mit Behinderungen ist ihr darum „ein echtes Herzensanliegen“. 

 

Brigitte Niedermaier ist Referentin für die Seelsorge für Menschen mit Behinderungen

 

Bewusstseinsbildung, Sensibilisierung und Vernetzung

 

In ihrer Arbeit setzt sie sich dafür ein, dass SeelsorgerInnen in Pfarren und Einrichtungen inklusiv arbeiten und Menschen mit Behinderungen in ihrer Arbeit mitbedenken und teilhaben lassen. Dabei bedeutet Inklusion für Niedermaier nicht nur Teilhabe am gesellschaftlichen und kirchlichen Leben, sondern auch Teilgabe. „Wir sehen Menschen mit Behinderungen oft über ihren Unterstützungsbedarf, aber diese Menschen haben großes Potenzial, selbst etwas beizutragen und beispielsweise Gottesdienste mitzugestalten – auch wenn dies nicht immer in den gewohnten Ablauf hineinzupassen scheint“, betont Niedermaier. Oft scheitere es daran, dass ihnen nichts zugetraut werde. Doch: „Man sollte sie ermutigen und ihnen versichern: ‚So, wie du es machst, ist es in Ordnung‘“, unterstreicht die 43-Jährige.

 

Viele SeelsorgerInnen hätten Angst, etwas falsch zu machen. „Man braucht keine Samthandschuhe, aber Fingerspitzengefühl“, sagt Niedermaier, die auch schon mehrere Jahre in einer Werkstätte der Diakonie ehrenamtlich gearbeitet hat. Sie rät dazu, eigene Unsicherheiten offen anzusprechen und betroffene Menschen zu fragen, was sie brauchen, um teilhaben zu können. Dadurch würden Hemmschwellen abgebaut, ist sie überzeugt. „Mir ist wichtig, dass SeelsorgerInnen ein Bewusstsein für das Thema entwickeln und auch die Pfarrgemeinde dafür sensibilisiert wird“, sagt die Referentin. Gewinnbringend könne für SeelsorgerInnen auch die Vernetzung mit örtlichen Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen sein. Denn: „Wir sollten nicht über Menschen mit Behinderungen sprechen, sondern mit ihnen“, appelliert Niedermaier.

 

Gerade die Vielfalt der Gemeinschaft empfindet Niedermaier als bereichernd und lehrreich. Für sie steht fest: „Die Qualität des Miteinanders ist eine andere, wenn Menschen mit Behinderungen dabei sind.“

 

Seelsorge für Menschen mit Behinderungen in der Diözese Linz

 

Das Referat Seelsorge für Menschen mit Behinderungen der Diözese Linz gibt es seit 1978. Es hat sich zum Ziel gesetzt, SeelsorgerInnen in Pfarren und Einrichtungen durch mediale Angebote, Gottesdienstvorlagen, Austauschtreffen und Weiterbildungen zu unterstützen. Ein interdisziplinärer Arbeitskreis – bestehend aus VertreterInnen von Pastorale Berufe, Betroffenen, sozialen Einrichtungen, Caritas und Diakonie – widmet sich ebenfalls
diesem Bereich. 

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