Donnerstag 25. April 2024

"Heimat auf Zeit": Katholische Hochschulgemeinde feiert 50 Jahre

„Heimat auf Zeit“ war und ist die Katholische Hochschulgemeinde für viele in Linz. Sie feierte am 16. Mai 2019 ihr 50-jähriges Bestehen. Es gratulierten an die 160 Gäste, allen voran Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer sowie Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer.

Die Katholische Hochschulgemeinde Linz mit Sitz in Linz-Urfahr feierte am 16. Mai 2019 ihr 50-jähriges Bestehen. Im Rahmen eines Festaktes im Studierendenwohnheim „Franz Jägerstätter“ gratulierten an die 160 Gäste zur Erfolgsgeschichte, allen voran Bischof Dr. Manfred Scheuer sowie Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer.

 

Im Dienste der Studierenden seit 1969

 

Im Oktober 1969 startete die KHG – Katholische Hochschulgemeinde Linz in der Mengerstraße 23 in Linz-Urfahr. Ziel der beiden Verantwortlichen und Gründer der KHG Linz, Rektor Prof. Dr. Wilhelm Zauner und Direktor Prof. Dr. Franz Mittermayer (beide Diözese Linz) war es, ein Zentrum für Studierende zu schaffen sowie die im Gebäude ansässige Hochschulseelsorge so nah wie möglich an die junge Johannes Kepler Universität zu bringen.

Erster Heimleiter war Franz Mittermayer. Den Namen „Franz-Jägerstätter-Wohnheim“ trägt das Gebäude seit 2010.

 

KHG-Zentrum, KHG-Heim, KHG-Mensa – eine „Heimat auf Zeit“

 

Der Erfolgsdreiklang KHG-Zentrum, KHG-Heim und KHG-Mensa entwickelte sich im Laufe der Zeit für die Bewohner – vorrangig Studierende – zur „Heimat auf Zeit“. Denn neben der günstigen Wohnmöglichkeiten in Einzel- und Doppelzimmern sowie den vielen Freizeitangeboten war im Gebäudekomplex von Beginn an auch eine Mensa untergebracht. Seit Juli 2016 trägt diese übrigens die Auszeichnung „Gesunde Küche“ des Landes Oberösterreich und ist auch für die Öffentlichkeit geöffnet.

 

Beim Festakt nach einem gemeinsamen Gottesdienst würdigte auch Landeshauptmann Stelzer die Bedeutung der KHG: „Die KHG ist ein Ort, an dem Gemeinschaft gepflegt und Kirche gelebt wird – ein aktiver und kreativer Ruhepol für junge und jung gebliebene Menschen.“

 

'Heimat auf Zeit': Katholische Hochschulgemeinde feiert 50 Jahre

Gemeinsame Kraft für die Studierenden: V.l. Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer, Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer, Mag. Rainer Burgstaller (GF KHG-Wirtschaftsbetrieb), Mag.a Gabriele Eder-Cakl (Pastoralamtsdirektorin), Dr. Joachim Jakob BA MA (Leiter Hochschulseelsorge). Foto (c) Franz Reischl

 

Bischof Scheuer: Kirche als Dialogpartnerin

 

In einem Gottesdienst vor dem Festakt am Abend beleuchtete Bischof Manfred Scheuer die Rolle einer Katholischen Hochschulgemeinde an einer Universität ohne theologischer Fakultät (der Johannes Kepler Universität Linz). Dabei unterstrich er, dass die Universität definitiv kein belangloses Feld für die Kirche und den Glauben sei: "Wir tun gut daran, die Universität als einen Ort wahrzunehmen, dem entscheidende Bedeutung für die Gestaltung der zukünftigen Gesellschaft zukommt, denn hier brechen neue Fragen auf und werden zukunftsweisende Entwicklungen von großer Tragweite in die Wege geleitet. Hier muss Kirche als Dialogpartnerin präsent sein."

Die Hochschulgemeinde biete sich als Ort an, an dem eine gewisse Elfenbeinmentalität durchbrochen werden könne, an dem Studierende und Lehrende aus verschiedenen Fakultäten zusammenkämen, so der Bischof.

Die Besonderheit der KHG unterstrich Scheuer, indem er sagte: "Die besondere Aufgabe von Studierendengemeinden ist es auch, Räume zu eröffnen für interdisziplinäre Gespräche auf wissenschaftlichem Reflexionsniveau. (...) Ein offenes Forum kann Gespräche ermöglichen, in dem die Sprachspiele der unterschiedlichen Wissenschaften in Kommunikation treten."

Schließlich wies der Bischof darauf hin, dass die Hochschulgemeinde ein bevorzugter Ort sein könne und solle, "wo durch ein profiliertes Christsein verantwortungsbewusste und kritische Menschen in ihrem Lebens- und Glaubensweg begleitet und auf ihre Tätigkeit in der Gesellschaft vorbereitet werden."

 

Die KHG-Hochschulseelsorge – wertvolle Stütze während des Studiums

 

Eines der Hauptanliegen der KHG-Hochschulseelsorge ist es, Studierende bei ihren alltäglichen Herausforderungen während des Studiums zu begleiten, zu unterstützen und ihnen Angebote sowie Anreize zu bieten. Dadurch können sie neben ihrem Studium auch andere Perspektiven kennenlernen, Aktivitäten wahrnehmen und ihre Freiräume bestmöglich nützen.

 

Der Bedarf Sinnfragen zu diskutieren bzw. die Suche nach unterstützender Seelsorge ist auch bei internationalen Studierenden groß. Genau diese Unterstützung finden Studierende in der pulsierenden KHG-Gemeinschaft, wie sie an den drei Standorten „Franz-Jägerstätter-Heim“, „Petrinum“ und ab Herbst 2019 im „Salesianum“ gezielt gefördert und gelebt wird.

 

Gemeinschaft, Begegnung sowie die persönliche Entfaltung prägen inhaltlich die Angebote der Hochschulseelsorge, sind zugleich aber auch Grundlage des Wohnkonzepts „Heimat auf Zeit“. Diverse Kommunikations-Hotspots wie z. B. Gemeinschaftsküchen, Fitnessräume oder Musik- bzw. Theaterproberäume begünstigen diesen Leitgedanken.

 

Das Wohnheim „Franz Jägerstätter“ als Sitz der KHG-Hochschulseelsorge und des KHG-Wirtschaftsbetriebes bietet darüber hinaus den interreligiösen „Raum der Stille an der Universität“, das Galerie-Café sowie eine Kellerbar und den Jazzkeller. Unter dem Titel „Kunst im Bad“ finden im Galerie-Café regelmäßig öffentlich zugängliche Ausstellungen und Veranstaltungen statt, die Kellerbar sowie der Jazzkeller können auch extern angemietet werden. Für viele im Stadtteil Dornach-Auhof Lebende ist das Wohnheim „Franz Jägerstätter“ seit Jahren ein Ort der Begegnung.

 

Das Gebäude der KHG in Linz Urfahr

Das Gebäude der KHG in Linz Urfahr. Foto (c) KHG Linz

 

Moderne zeitlose Gebäudearchitektur

 

Architekt DI Gottfried Nobl sen. begann 1965 nach der damalig neuen Architekturauffassung „Brutalismus“ („béton brut“, franz. = roher Beton, eine ehrliche, unverfälschte Einstellung zum Baumaterial) ein hochmodernes Gebäude zu konzipieren, das im Oktober 1969 feierlich eröffnet wurde. In den darauffolgenden Dekaden sollten noch viele Adaptierungen und Umbauten folgen, die ab 1994 Sohn Architekt DI Gottfried Nobl mit selbiger Professionalität übernahm.

 

Chronik der KHG-Wohnheime

 

1965:

Architekt DI Gottfried Nobl sen. beginnt mit der Planung des heutigen Franz-Jägerstätter-Wohnheimes.

 

Frühjahr 1970:

Das KHG-Haus in der Mengerstraße 23 ist fertig und wird eröffnet.

 

Mitte der 1980er Jahre:

Das Hallenbad wurde aus ökonomischen und ökologischen Gründen geschlossen. Später entstand dort das „Galerie-Café“, in dem die Kulturreihe „Kunst im Bad“ stattfindet.

 

1998/99:

Die beiden Wohntrakte des Franz-Jägerstätter-Heims bekamen Erker, um größere Einzelzimmer sowie Gemeinschaftsküchen bzw. -räume zu schaffen.

 

2001/02:

Die Kapelle wird zum interreligiösen „Raum der Stille an der Universität“. Peter Kulev, Andrea Maria Krenn und Andrea Barth gewannen einen Ideenwettbewerb und gestalteten die Kapelle um. Wiedereröffnung am 9. Oktober 2002.

 

2004:

Der Speiseraum wird erweitert.

 

2009-2012:

Sanierung & Adaptierung des leerstehenden Schülerwohnheimes Petrinum Haus 7 und 8 zum Studierendenwohnheim der KHG mit 81 Plätzen.

 

2014/15:

Sanierung, Dachsanierung sowie Vollwärmeschutz durch hinterlüftete, vorgehängte Fassade mit farbigen Streifen.

 

2016:

Gesamte Haustechnik wird erneuert (Wasser, Heizung, Kanal).

 

2017/18:

Gewerbebehördliche Vorschriften lösten den 4. Umbau aus, wodurch der Mensabetrieb gesichert wurde. Renoviert und saniert wurden auch Gemeinschaftseinrichtungen im Erd- und Kellergeschoss wie Galerie-Café, Foyer, Gastronomie-, Verwaltungs- und Sanitärbereiche.

 

Die Katholische Hochschulgemeinde

 

Die KHG – Katholische Hochschulgemeinde ist Zentrum der Hochschulseelsorge der Katholischen Hochschulgemeinde sowie einem Studierendenheimbetrieb gewerblicher Art mit den Standorten Franz-Jägerstätter-Heim, Petrinum und Salesianum mit insgesamt 283 Wohnplätzen. Dazu gehört auch eine gewerberechtlich geführte Mensa mit rund 60.000 Gästen jährlich. Die KHG ist ein übertragender Bereich des Pastoralamtes der Diözese Linz, gemeinnützig ausgerichtet und nicht gewinnorientiert.

 

Mag.a Sarah Emberger, KHG Linz

 

Zukunftsweg
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Die Erfahrungen der Pioniere zeigen viele Herausforderungen im Übergang in die neue Struktur.

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"Ja wir machen das! Wir gehen diesen Weg gemeinsam"
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