Dienstag 16. April 2024

Biblische Orte hautnah erleben: Jugendwallfahrt der Diözese Linz nach Israel

45 junge Erwachsene sind derzeit in Begleitung von Diözesanjugendseelsorger Michael Münzner in Israel unterwegs – und tief beeindruckt von den Menschen und Besonderheiten dieses Landes.

Im „Heiligen Land“ die biblischen Stätten lebendig werden lassen und die heutige Situation der Menschen in diesem Land verstehen lernen: Das ist das Ziel jener 45 Personen im Alter von 18 bis 35 Jahren, die derzeit an der Jugendwallfahrt der Katholischen Jugend Oberösterreich teilnehmen. Von 15. bis 22. Februar 2019 sind sie auf den Spuren Jesu unterwegs und möchten möglichst viele Eindrücke sammeln.

 

Den Tag nach ihrer Ankunft verbrachte die Gruppe in Betlehem. Sie besuchte die Hirtenfelder, auf denen der Überlieferung nach den anwesenden Hirten die Geburt Jesu von den Engeln verkündet wurde. In der Geburtskirche feierten die WallfahrerInnen einen Gottesdienst und gewannen bei einem Spaziergang durch den Markt einen ersten Eindruck von der arabischen Lebenskultur. Philipp (25): „Es ist erstaunlich, wie ruhig hier alles abläuft, obwohl so viele Menschen mit unterschiedlichen Kulturen und Religionen zusammenkommen.“

 

Am Sonntag führte der Weg vom Ölberg zur Grabeskirche in Jerusalem, wo es der Gruppe trotz der Pilgerströme möglich war, das Heilige Grab zu besuchen. Am Nachmittag waren die jungen Leute im jüdischen Viertel unterwegs und hatten Gelegenheit, an der Klagemauer ihre Bitten zu hinterlassen. Simon (21): „Der Besuch bei der Klagemauer war sehr beeindruckend für mich. Es ist einer der wichtigsten Orte für die Juden und ich durfte als Christ dorthin.“ Steffi (30) ergänzt: „Als wir bei der Klagemauer der Juden waren und beteten, hat plötzlich im Hintergrund der Muezzin zu rufen begonnen. Das fand ich ein schönes Zeichen, wie Menschen verschiedener Religionen nebeneinander leben können.“

 

Danach stand ein Besuch im Österreichischen Pilger-Hospiz auf dem Programm, wo sich Vize-Rektorin Schwester Bernadette Schwarz – sie ist in Vorderweißenbach geboren und ist seit knapp 20 Jahren in Jerusalem – sehr über den Besuch aus ihrer Heimat freute. Bei Kaffee und Sachertorte konnten die Reisenden Sr. Bernadette Fragen zu ihrer Arbeit stellen und erhielten interessante Einblicke in ihr Wirken in der „Heiligen Stadt“.

 

Die WallfahrerInnen aus Oberösterreich auf dem Ölberg in Jerusalem.
Station am Ölberg.
Jugendseelsorger Michael Münzner liest das Evangelium vom Einzug in Jerusalem.
Stefanie Stockinger entzündet eine Kerze in der Grabeskirche.

© hannerphotography.at     

 

 

Engagement, das Kreise zieht

 

Am Vormittag des 18. Februar gingen die jungen Erwachsenen den Kreuzweg (Via Dolorosa) in Jerusalem bis zur Auferstehungskirche – für viele ein bewegendes Erlebnis.

 

Kreuzweg auf der Via Dolorosa.

Kreuzweg auf der Via Dolorosa. © Michael Münzner

 

Am Montagnachmittag ging die Fahrt nach Emmaus / Qubeibeh, wo es zu einer besonderen Begegnung mit Schwester Hildegard Enzenhofer kam. Die Salvatorianerin aus Vorderweißenbach hat 12 Kilometer von Jerusalem entfernt das Pflegeheim „Beit Emmaus“ aufgebaut, das sie auch leitet. Das Haus steht palästinensischen Frauen christlichen und muslimischen Glaubens offen, die aufgrund ihres Alters oder einer Behinderung auf Hilfe angewiesen sind. Auf Enzenhofers Initiative wurde 2008 in Zusammenarbeit mit der Betlehem-Universität in Qubeibeh auch eine Krankenpflegeschule mit Ausbildungsplätzen für Männer und Frauen errichtet, die seither qualifizierte Pflegekräfte ausbildet. Für ihr tatkräftiges Engagement wurde Schwester Hildegard Enzenhofer 2017 der Menschenrechtspreis des Landes Oberösterreich verliehen.

 

Die jungen WallfahrerInnen waren zutiefst beeindruckt von dem, was Schwester Hildegard seit dem Jahr 2002 in Qubeibeh aufgebaut und möglich gemacht hat. Judith (27): „Berührt hat mich besonders die Art und Weise, wie sich Schwester Hildegard um die behinderten Menschen in den umliegenden Dörfern kümmert, die in der muslimischen Welt nicht wirklich Platz haben. Mit viel Geduld bewirkt sie schrittweise Veränderungen und hat sich mit der Zeit in den muslimisch geprägten Dörfern auch bei den Männern Ansehen erarbeitet. Ich bewundere die Hingabe und gleichzeitige Leichtigkeit, mit der Schwester Hildegard sich um finanzielle Unterstützung bemüht, um damit Ausbildungsmöglichkeiten für die Menschen zu schaffen.“

 

Am Nachmittag erhielt die oberösterreichische Reisegruppe in Jerusalem von einem Rabbiner Einblicke in den jüdischen Glauben und hatte Gelegenheit, ausführliche Fragen zum Judentum zu stellen.

 

Begegnung mit einem Rabbiner in Jerusalem.
Begegnung mit Sr. Hildegard Enzenhofer
Mittagessen in Emmaus Qubeibeh.

© Michael Münzner

 

 

Wüste und Wasser

 

Am Dienstag, 19. Februar 2019 ging die Reise über die Jordansenke zum See Genezareth. Auf der Fahrt dorthin stand eine Wanderung in der Judäischen Wüste auf dem Programm. Beeindruckend war für die jungen Menschen auch der Besuch der Taufstelle Qazr el Yadud am Jordan. An diesem besonderen Ort erneuerten die WallfahrerInnen bei einer Feier ihr Taufversprechen. Auch das Baden im Toten Meer, auf das sich viele aus der Gruppe schon sehr gefreut hatten, und der Besuch von Jericho, der ältesten Stadt der Welt, begeisterte die TeilnehmerInnen.

 

Tauferneuerungsfeier am Jordan.
Wüstenwanderung in der Judäischen Wüste.

© Michael Münzner

 

Für 20. und 21. Februar stehen unter anderem eine Fahrt zum Berg der Seligpreisungen, eine Wanderung nach Kafarnaum, eine Bootsfahrt auf dem See Genezareth und die Besichtigung der Stadt Nazareth auf dem Programm. Schon jetzt sind sich die jungen Erwachsenen sicher, dass sie viele einzigartige Eindrücke mit nach Hause nehmen. Stefanie (28): „Beeindruckend finde ich das Leben als Christin in dieser konflikthaften Situation und welche Rolle ChristInnen hier spielen. Unsere Reiseleiterin Khadra, die in Deutschland aufgewachsen ist, hat uns gesagt: ‚Christen machen hier im Heiligen Land den Unterschied, weil sie eben keinen Unterschied machen.‘“

 

Reiseleiterin Khadra Zreineh und Diözesanjugendseelsorger Michael Münzner.

Reiseleiterin Khadra Zreineh und Diözesanjugendseelsorger Michael Münzner. © hannerphotography.at       

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