Das Orgelseminar ist in mehrerlei Hinsicht ökumenisch: nicht allein durch die ReferentInnen (Diözesankantorin Franziska Leuschner und Domorganist und Direktor des Konservatoriums für Kirchenmusik der Diözese Linz Wolfgang Kreuzhuber), sondern auch durch die ausgewählten Kirchen in Wels.
Inhalte & Zeitplan:
- Kennenlernen der Orgeln
- Erarbeitung von Literatur zum gottesdienstlichen Gebrauch
- Anregungen zu verschiedenen Improvisationsformen
Das Seminar gliedert sich in zwei Abschnitte:
10.00-12.00 Uhr:
Evangelische Pfarrkirche (Christuskirche) Wels
13.30-15.30 Uhr:
Katholische Pfarrkirche Wels-Heilige Familie
Kirchen & Orgeln:
Zwei spannende Orgeln gilt es im Rahmen des ökumenischen Orgelseminars zu erkunden.
Evangelische Pfarrkirche (Christuskirche) Wels |
Die Evangelische Pfarrkirche Wels, auch Christuskirche genannt, wurde in den Jahren 1849 bis 1852 nach den Plänen des Nürnberger Architekten Carl Alexander Heideloff in den Formen der Neugotik bzw. des altdeutschen Stils erbaut. Zum Zeitpunkt des Baubeginns wurde das bis dahin geltende Verbot von Kirchtürmen für evangelische Kirchen aufgehoben und so stellt die Welser Christuskirche den ersten evangelischen Kirchenbau in Österreich dar, der schon von Beginn an mit Glockenturm errichtet wurde. Für die Altargestaltung zeichneten die Nürnberger Ziegler (Tischler und Schnitzer) sowie Hütter (Vergolder) verantwortlich, die Bilder stammen von Kustos Mattenheimer aus München. Eingeweiht wurde die Kirche mit dem dreischiffigen Langhaus und den fünf Jochen im Jahr 1852.
Die erste einmanualige Orgel stammte vom Nürnberger Orgelbauer Bittner. Diese wurde 1930 ersetzt. Von 1930 bis 1934 fungierte Johann Nepomuk David als Organist an der Kirche. Nach seinem Entwurf erbaute Wilhelm Zika unter Verwendung von Pfeifen, Windlade und Gehäuse der Bittner-Orgel den Nachfolger (Manualwerk: mechanische Schleifladen, Pedal: pneumatische Kegelladen). Dispositionelle Änderungen an der Orgel erfolgten 1931 und 1960. 1985 schließlich wurde die Orgel von der oberösterreichischen Orgelbauanstalt (Helmut Kögler) unter Beratung von Josef Friedrich Doppelbauer generalüberholt (technische Sanierung, Erneuerung der Mechanik sowie von beschädigten und verlorenen Registern, Erweiterung von Disposition und Gehäuse). Die zweimanualige Orgel besitzt gegenwärtig 28 Register. |
Katholische Pfarrkirche Wels-Heilige Familie |
Die katholische Pfarrkirche Wels-Heilige Familie entstand aus dem regen Wohnbau im Welser Stadtteil Vogelweide ab 1939. Schon 1949 gab es Überlegungen zum Bau einer Kirche, 1951 wurde schließlich ein Kirchenbauverein gegründet. Ein Grundstückstausch zwischen Stadtpfarre und Stadtgemeinde ermöglichte den Kirchenbau von 1952 bis 1957 nach Plänen des Welser Architekten Franz Hörzing. Das an eine Basilika erinnernde Langhaus mit romanisierenden Elementen ähnelt dabei der Linzer Friedenskirche. Die Innenraumgestaltung oblag in Wels Franz Hörzing, das Hochaltarfresko stammt von Hans-Peter Uhl. Eingeweiht wurde die Kirche 1957 von Bischof Zauner.
2016 erhielt die Kirche ihre seit Jahrzehnten ersehnte Orgel: eine zweimanualige Orgel mit 27 Registern aus der Werkstatt der Orgelbaufirma Kögler aus St. Florian. Gestaltet wurden die Schleierbretter durch den Künstler Gerold Tagwerker aus Wien, der zuvor auch den Innenraum der Kirche neu gestaltet hatte. |
Anmeldung:
Eine Anmeldung zum Orgelseminar ist erforderlich. Denn nach erfolgter Anmeldung wird Ihnen das Notenmaterial zugesandt.
Darum am besten gleich hier anmelden:
Quellenangabe:
Foto: Die Stadt Wels von der Marienwarte aus (Foto: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Panorama_Wels_2.jpg?uselang=de). © Montag (Eigenes Werk) (GFDL [http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html])/wikimedia.commons.org/ CC-BY-SA-3.0 (Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)