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Im Advent, der Zeit des Wartens und Erwartens, steht an diesem Tag besonders Maria im Blick, die als werdende Mutter hinsichtlich des neuen Lebens, das sie in sich trägt, „guter Hoffnung“ ist. Eine große Portion Hoffnung benötigen wir auch bei den Gratwanderungen unseres Lebens – mit ihrer positiven, ermutigenden Kraft führt die Hoffnung uns durch manch Ungewisses. Die Hoffnung ist wie eine Brücke, die uns trägt, auch wenn wir das andere Ufer noch gar nicht sehen.
Doch wissen Sie eigentlich, woher der Begriff „hoffen“ stammt?
Sie werden lachen, aber es hat denselben Ursprung wie das Wort „hüpfen“. Denn sowohl das angelsächsische „hoppan“ und das niederdeutsche „hoppen“ als auch das mittelhochdeutsche „hupfen“ und auch das spätere „hüpfen“ sind – so steht es bereits in Jacob und Wilhelm Grimms „Deutschem Wörterbuch“ von 1854 – wohl als verwandt zu betrachten mit dem heutigen Wort „hoffen“.
Ursprünglich bedeutete „hoffen“ also so viel wie „vor Erwartung zappeln“, „vor Erwartung in die Höhe springen“ oder „vor Erwartung aufgeregt umherhüpfen“. Von Kindern kennen wir das nur allzu gut: Da wird gezappelt, wenn man vor hoffnungsvoller Freude auf ein braves Christkind wartet. Da wird gehüpft und gesprungen. Hoffnung ist demnach kein Zustand innerer Ausgeglichenheit, sondern von aufgeregtem inneren Bewegtsein, das nach vorne, Richtung Zukunft, gerichtet ist.
Im deutschen Wort „hoffen“ steckt also die Erfahrung eines freudigen Wartens auf ein bestimmtes Ereignis oder einen Menschen.
Denken Sie mal nach: Wann haben Sie das letzte Mal vor Erwartung gezappelt? Wann sind Sie das letzte Mal in die Höhe gesprungen oder aufgeregt umhergehüpft? Ist das gar schon lange her?
Darum wünschen wir uns allen mehr Bewegung im Leben, mehr Hoffen und Hüpfen, damit wir uns hüpfend-hoffend auf das Wagnis des Lebens einlassen können.
(sp)