Rituale geben Geborgenheit und bieten Sicherheit. Alle Kinder, aber besonders jüngere Kinder brauchen gleiche Gewohnheiten. Sie lieben Wiederholungen. Es sind immer wiederkehrende Muster, auf die man sich verlassen kann. Diese sogenannten Fixpunkte ergeben sich bereits morgens beim Aufwachen, beim Frühstücken, beim Ankommen im Kindergarten und bieten über den gesamten Tag verteilt eine Orientierung im Alltag und bringen in die kleine Welt des Kindes eine Übersicht. Fixpunkte stehen für Verlässlichkeit und Vorhersehbarkeit. Die Kinder erkennen sofort wenn etwas davon vergessen oder verändert wird. Liest man ein Wort aus einer bekannten Geschichte anders als sonst, so werden wir von den Kindern darauf aufmerksam gemacht. Wenn bei uns im Kindergarten der heißgeliebte „Sitzkreis“ zeitlich verschoben wird oder entfällt, so hört man von den Kindern Sätze wie: „Brauchst du heute gar keine Gitarre oder wann treffen wir uns im Kreis?“
Durch das „Aufgehoben und Eingebunden sein“ in der Gemeinschaft wird das Vertrauen ins Leben weiter genährt und die Kinder stärken ihre emotionale Verbundenheit. Diese Aspekte bilden den Grundstein damit ein individuelles Lernen passieren kann und zwar in einer sehr wertvollen Lernform, dem Spiel.
Der Alltag im allgemeinen, Übergänge aus dem täglichen Leben aber auch Feste und Feiern aus dem Jahreskreis können sich durch tradierte Elemente einfacher und somit „leichter“ gestalten lassen. Gewohnheiten vermitteln Entspannung und wirken beruhigend.
Rituale und Fixpunkte wirken sich positiv auf die Ängste der Kinder aus und stärken so ihre Persönlichkeit. Diese immer wiederkehrenden lieb gewordenen Elemente sollten keines Falls starr gelebt und umgesetzt werden, sondern beinhalten Flexibilität und Anpassung an die jeweiligen Situationen und Lebensumstände – dann sind Gewohnheiten immer eine Bereicherung und ein Grund zur Freude.
