Aber was bedeutet Fastenzeit? Ein violettes Tuch wird in die Mitte gelegt: Es erinnert an die stille Zeit. Daran, dass die Zeit des Faschings-Trubels zu Ende geht. Vierzig Tage der Vorbereitung auf Ostern.
Auf das Tuch wird eine Schale mit Erde aus unserem Garten gestellt. Noch ist es zu kalt, dass etwas wächst. Die Pflanzen brauchen - genau wie wir - Wärme.
Daneben liegen alte, vertrocknete Palmbuschen. Letztes Jahr waren sie grün und wunderschön. Wir hatten sie am Palmsonntag in den Händen als Zeichen der Freude und für Jesus. Jetzt sind sie trocken und werden verbrannt - werden zu Asche.
Auch die Asche kommt nun in die Mitte auf das violette Tuch. Alles vergeht und wird einmal zu Asche, aber Gott schenkt und immer einen neuen Anfang - neues Leben.
Wir streuen mit der Asche ein Kreuz auf die Erde. So entsteht frruchtbare Erde und neues Leben kann gut wachsen. Auch wir wachsen und gedeiehn besser, wenn es uns gut geht und wir uns wohlfühlen. Als Dünger brauchen wir keine Asche, sondern Liebe. Darum wollen wir im Kindergarten in der Fastenzeit besonders viel Liebe weiterschenken. Jesus zeigt uns, wie das geht. Das Zeichen für Jesus ist das Kreuz, darum streuen wir mit der Asche ein Kreuz auf die Erde, und darum zeichnet Pfarrer Christian später mit der Asche ein Kreuz auf unsere Stirn.
Auf das Aschenkreuz in der Schale streuen wir nun Kressesamen. Wir werden sie pflegen und uns um sie kümmern. Und genau wie die Kresse soll auch unsere Liebe wachsen,
Pfarrer Christian streut nun Asche auf unsere Stirn und segnet das Brot, das wir, genau wie Jesus mit seinen Freunden, nun teilen.
Jeden Tag wenn wir in den Kindergarten gehen, gehen wir am Aschenkreuz vorbei und können zusehen, wie die Kresse wächst. Jeden Tag ein kleines Stückchen mehr. Genau so soll unsere Liebe zueinander wachsen - jeden Tag ein kleines Stückchen mehr.
Dazu wurden Papierblumen gefalten und im Gebetsplatz im Gruppenraum aufgehängt. In jeder Blume ist ein Foto von einem Kind versteckt. Im Montagmorgenkreis besprechen wir dann einen Vorsatz für die Woche. Einander helfen, einander Zeit schenken, Frieden halten, jemanden ein wohltuendes Wort sagen. Lauter kleine Gesten die andere wachsen lassen. Welchem Kind dieser Vorsatz im täglichen Kindergartenablauf gut gelingt, dessen Blume wird im Mittagskreis aufblühen: die gefaltete Blume wird in eine Wasserschale gelegt und aufblühen und sich öffnen- genau wie unsere Herz und unsere Gemeinschaft.