Stand 04.02.2021
Alle Informationen zu Kirche und Corona
- Allgemeine Rahmenordnungen der österreichischen Bischofskonferenz zur Feier der Gottesdienste
(wirksam ab 7. Februar 2021)
Bonn/Berlin, 28.12.2020. „Corona wirkt weiterhin als Brandbeschleuniger für Hunger und Armut weltweit“, bilanziert Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe nach Auswertung einer aktuellen Haushaltsbefragung in 23 Ländern des globalen Südens. Gemeinsam mit sieben europäischen Hilfsorganisationen der Alliance2015 wurden rund 14.000 Menschen, die schon vorher zu den Benachteiligten gehörten, in unterschiedlichen Projektregionen zu den Auswirkungen der Pandemie auf ihr Leben befragt. Die aktuelle Bestandsaufnahme bestätigt beunruhigende Prognosen von UN und internationalen Forschungsinstituten, dass bis zu 132 Millionen Menschen in der Folge von Corona zusätzlich an Hunger leiden werden. Im Zuge der verhängten Lockdowns kommt es nicht nur zu wirtschaftlicher Rezession und steigender Armut. Auch Nahrungsmittel werden teurer und Familien können sich keine ausgewogene Ernährung mehr leisten. „Mehr als 40 Prozent der Befragten gaben an, weniger und einseitiger zu essen“, so Mogge. „Mehr als 90 Prozent dieser Menschen haben schlichtweg zu wenig Geld, um sich Nahrungsmittel kaufen zu können.“ Verschlechtert hat sich bei jedem Dritten auch der Gesundheitszustand und bei zwei von drei Kindern die Ausbildungssituation. Die wachsende Not befeuert Konflikte in Gemeinden und Familien: Das bestätigen bis zu 70 Prozent der Menschen. Gerade Frauen leiden überproportional unter den negativen Folgen der Pandemie. „Wir müssen sofort und mutig handeln, um zu verhindern, dass immer mehr Menschen von Nothilfe abhängig werden. Die internationale Gemeinschaft und die Regierungen müssen jetzt in Sozialsysteme investieren, damit in Zukunft alle Menschen über eine finanzielle Absicherung verfügen. Für eine erfolgreiche Hunger- und Armutsbekämpfung sind Frieden und Solidarität darüber hinaus die entscheidenden Voraussetzungen“, unterstreicht Mathias Mogge. Perspektivisch allerdings müsse jede Gesellschaft mehr Verantwortung für die Schwächsten übernehmen und gerechter werden, damit nachfolgende Generationen die Chance haben, ein gesundes Leben jenseits von Hunger und Armut zu führen.
Erste Ergebnisse der im Oktober und November 2020 durchgeführten Befragung unter knapp 14.000 Personen aller Altersgruppen, davon die Hälfte Frauen, finden Sie unter www.welthungerhilfe.de/presse