Samstag 20. April 2024

Tag der Linzer Hochschulen

Ohne Reformation keine europäischen Werte?!

Mittwoch, 18. Oktober 2017, 19.00 Uhr

Galerie im Haus der Katholischen Hochschulgemeinde, Mengerstraße 23

Podiumsgespräch mit    Rektor Univ.-Prof. Dr. Franz Gruber,

Superintendent Dr. Gerold Lehner und

Univ.-Prof. em. Dr. Roman Sandgruber

Ansprache von Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer
Musik: Linzer Bläserensemble

 

Tag der Linzer Hochschulen 2017
Tag der Linzer Hochschulen 2017
Tag der Linzer Hochschulen 2017

 

„Die Zeit Luthers hat viele Ähnlichkeiten zur heutigen Zeit – eine mediale Revolution bahnte sich an, es war die Zeit der ersten Globalisierung und der Beginn einer neuen wirtschaftlichen Ordnung, die Angst vor den Osmanen verunsicherte nicht nur Kriegsführung, sondern die ganze Bevölkerung zutiefst und aus der Opposition zu religiösem Prunk und Verfall der kirchlichen Praxis entstand eine religiöse Krise und die Dynamik der Reformation.“ Mit diesem Vergleich begann der Historiker Roman Sandgruber seine Annäherung, dröselte die Komplexität und Breite des Themas auf und schlug einen historischen Bogen von der Zeit Luthers über dessen Bedeutung für Europa über die Jahrhunderte bis heute.

Superintendent Gerold Lehner drehte die Titel-Fragestellung um: „Wollen wir ein Europa ohne reformatorische Werte?“ oder „Was wäre, wenn Europa auf diese Werte bauen würde?“. In einem Dreischritt stellte er drei Narrative, nicht Werte (diese sind im Gegensatz zu identitätsbildenden Erzählungen kraft- und farblos) vor, die weder singulär, noch exklusiv sind, jedoch Europäische Identität ausmachen: Erstens Luthers Grundanliegen, durch das Wort und nicht durch Gewalt Änderungen zu erreichen. Zweitens die Entwicklung, die von der sinnerfüllten Gründung, der Formatio, über die Phase der Deformatio zur Reformatio führte - ihn solche eine Entwicklung kann man auch die krisengeschüttelte „europäischen Identität“ einschreiben. Und drittens die Betonung Luthers der „Dignitas Aliena“ – der von Gott geschenkten Gnade – die in der Frage der Menschenwürde auch und gerade heute befreiende Aspekte in Politik und Gesellschaft einbringen könnte.

Der Dogmatiker, Ökumenische Theologe und Rektor Franz Gruber führte in die kirchliche, historische und theologische Bedeutung Luthers ein, stellte seine Bedeutung für das moderne Europa aber zugleich in den Kontext anderer großer kirchlicher Denker wie Francisco de Vittoria aber auch der großen Theoretiker John Locke und Jean-Jaques Rousseau. Zudem seien viele europäische Entwicklungen gerade gegen die Kirchen ausgekämpft worden, wie man zuletzt in der Diskussion um die europäische Verfassung wahrnehmen konnte. Er schloss mit Jürgen Habermas, dass viele Werte und Begriffe auf die wir unser Europa bauen nur aus unserer religiösen Geschichte zu verstehen sind. Damit verbunden müssen wir neue Sprachen und Lösungen finden, um sie in unsere Zeit „hineinzuübersetzten“. Als gelungene Umsetzung führte er die Transformation des religiösen Begriffs der Gottebenbildlichkeit in den ethischen Begriff der Menschenwürde auf. Denn, so schloss er, die Religionen können „viel zu einem guten Leben mit stark eingelebten ethischen Überzeugungen“ in der Gesellschaft und für die Zukunft beitragen.

 

Anstöße aus allen drei Vorträgen wurden bei den Fragen aus dem Publikum und der anschließenden Begegnungen am Buffet intensiv diskutiert, sodass nicht nur die Geschichte, sondern auch die Herausforderungen für christliche Menschen in der heutigen Welt lebendig wurden.

 

Diözesanbischof Manfred Scheuer beschloss den Abend damit, dass 2017 als Dank-Jahr gefeiert wird – aus Dank für die tiefe Prägung in vielen Bereichen und das voneinander Lernen im Zusammenleben, die für die Herausforderungen gegenwärtiger Auseinandersetzungen fruchtbar werden können.

 

Der Moderator und Gastgeber Hochschul- und Akademikerseelsorger Markus Schlagnitweit brachte als weiteren Aspekt der Wertediskussion eine wichtige studentische Perspektive ein – Luthers Ausspruch: „Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken“ und überreichte den Referenten Bierkörbe als Geschenke.

 

Das Linzer Bläserensemble um Peter Karlhuber-Vöckl, Alois Oswald, Franz Hoffmann und Ortwin Galter sorgte mit klassischen evangelischen Posaunenchören für besondere Reformations-Stimmung bei der gut besuchten Veranstaltung in der neu renovierten Galerie und Mensa der Katholischen Hochschulgemeinde.

 


 

Festliche Messe des Forum St. Severin

anlässlich des 75. Geburtstags von Kirchenrektor Peter Paul Kaspar und der besvorstehenden Amtsübergabe an Markus Schlagnitweit

 

im Rahmen der Verbandsmesse des fss am 2. Juli 2017 um 20.00 Uhr

 

Geistliche Vokalmusik: Vokalensemble Quartabile
Peter Paul Kaspar, Orgel

 

danach festliche Agape

 

Herzliche Gratulation Peter Paul Kaspar zum 75. Geburtstag

 


 

Kunst-Sonntag 2017

Knappe Ressourcen in Kirche und Staat: Was bleibt für die Kunst?

 

Sonntag, 21. Juni 2017

 

Wer Welt gestaltet, braucht Kunst. Wer Gesellschaft gestaltet, braucht Kunst. Kunst bringt Lebensqualität und ermöglicht über den Tellerrand hinauszudenken. Kunst ist existentielle und spirituelle Erfahrungsmöglichkeit und zugleich Wirtschaftsfaktor, Motor für den Tourismus und Quelle sozialer wie religiöser Inspiration.

Wie wird die Katholische Kirche mit ihrem Bestand an historischen Gebäuden und Kulturgütern, die der Öffentlichkeit zumeist täglich und kostenfrei zugänglich sind, ihre Rolle als kulturelle Nahversorgerin in der Zukunft wahrnehmen? Wird der Staat sich zurückziehen und – wie in vergangenen Jahrhunderten – privaten Mäzenen die Rolle der Förderer und Ermöglicher von Kunst überlassen?

Wohin geht die Reise? Innovative Kreativität oder bewährter Mainstream? Grund-auftrag oder Beliebigkeit? Behübschung mit Sparpotenzial oder unverzichtbare Identitätsstiftung?

 

Programm
9.00 Uhr Gottesdienst in der Ursulinenkirche
Predigt Dr. Markus Schlagnitweit (Download unter: http://w3.khg.jku.at/schlagnitweit/)
Musikalische Gestaltung: Blockflötentrio b.hertzt
10.45 Uhr Podiumsdiskussion im Festsaal des NORDICO
Podium: Univ.-Prof. Dr. Reinhard Kannonier, Rektor der Kunstuniversität Linz
Univ.-Prof. Dr. Anna Minta, Kath. Privat-Universität Linz, Vorstand d. Diözesankunstvereins
Dr. Elisabeth Manhal, Kultursprecherin der ÖVP im OÖ. Landtag
MMMag. Hubert Nitsch, Kunstreferent und Diözesankonservator der Diözese Linz
Moderation: Hofrat Dr. Paul Stepanke, Vorsitzender des fss und des Kulturbeirats des Landes OÖ

 

Kunst-Sonntag 2017
Kunst-Sonntag 2017
Kunst-Sonntag 2017
Kunst-Sonntag 2017
Kunst-Sonntag 2017
Kunst-Sonntag 2017
Kunst-Sonntag 2017
Kunst-Sonntag 2017

 

Nachbericht zum Kunst-Sonntag 2017

Predigt zum Kunst-Sonntag 2017 von Künstlerseelsorger Dr. Markus Schlagnitweit

 


 

concert spirituel - Passionsmusik zur Todesstunde Christi

Giovanni Gualberto Brunetti: “Stabat Mater” a due voci con strumenti

Ursulinenkirche Linz

Karfreitag, 14. April 2017, 15:00 Uhr


Ilia Vierlinger | Sopran
Isabell Czarnecki | Alt
BurcknerUni Quartett
Philipp Sonntag | Orgel
Christian Schmidbauer | Leitung

Eintritt: frei(willige Spende)

 

Programm-Information


 

14. Streitforum

Das Volk bin ich. Der Populist und seine Demokratie

Ein Phänomen, das man „Populismus“ nennt, mischt seit einigen Jahren die Politik auf, auch in stabilen europäischen Demokratien und in den USA. Populisten nehmen für sich in Anspruch, das „eigentliche“ Volk zu vertreten – gegen das „System“, gegen „die da oben“, das vermeintlich „überhebliche Establishment“. Sie sprechen Enttäuschte und Erzürnte an, versprechen einfache Lösungen, nutzen soziale Medien für kantige Kurzbotschaften und benennen „Schuldige“, auf die sich der Volkszorn kanalisieren lässt. Wahrheit ist in den Zeiten „postfaktischer Politik“ kein Kriterium mehr. Damit sind Populisten ziemlich erfolgreich. Gehört ihnen die Zukunft?


Es diskutieren:
O. Univ. Prof. in Dr. Dr. h.c. Ruth Wodak, Sprachwissenschafterin und
Werner Beninger, Journalist und Geschäftsführer von Milestones in Communication
Moderation: Dr. Christian Schacherreiter

 

Ruth Wodak
Werner Beninger

 

O. Univ. Prof.in Dr. Dr. h.c. Ruth Wodak
ist Emerita Distinguished Professor for Discourse Studies (für Diskursforschung) an der Lancaster University, UK; außerdem ist sie weiterhin an die Universität Wien affiliiert, an der sie sub auspiciis
1974 promoviert und 1980 habilitiert hat; 1991 wurde sie als Ordentliche Professorin (für Angewandte Sprachwissenschaft) an die Universität Wien berufen. Sie erhielt zahlreiche Preise und Ehrungen und ist Mitglied der Academia Europaea und der British Academy of Social Sciences. Ihre Forschungsinteressen betreffen vor allem Diskurs- und Textwissenschaft, Sprache, Medien und Politik, Identitäts- und Vorurteilsforschung, wie auch Migration und Sprachenpolitik.

 

Werner Beninger
ist in Linz geboren, maturierte am Ramsauergymnasium und studierte Politikwissenschaft, Wirtschaftsgeschichte und Anglistik an der Universität Salzburg. Er blickt auf mehr als 30 Jahre Erfahrung in der österreichischen Medienszene zurück. Er gehörte immer zu den Top-Five im Bereich „Aufdeckungsjournalismus“ (Wahl der Journalisten des Jahres), bevor er im Jahr 2010 zur PR-Agentur „Milestones in Communication“ wechselte und dort seit 2012 als Geschäftsführer und Inhaber tätig ist. Die Schwerpunkte von Beningers Arbeit liegen in der Strategie, in Kommunikatonstrainings sowie in der Beratung im Bereich Krisenkommunikation für Wirtschaftsbetriebe und öffentliche Einrichtungen.

 

Nachbericht zum 14. Streitforum

 


 

Aschermittwoch mit Kunst

Alles ist gut - Installation in der Krypta der Ursulinenkirche Linz

Memento Mori

Künstler: Adam Ulen
 

Eröffnung: Aschermittwoch 1. März, 20.00 Uhr

Künstler-Gespräch: 17. März, 18.00 Uhr, Krypta der Ursulinenkirche

 

Adam Ulen, geboren 1980 in Wien, studierte Germanistik und Volkskunde in Innsbruck und seit 2007 Plastische Konzeptionen/Keramik an der Kunstuniversität Linz.

Seine Arbeiten erzählen vom Absurden. Damit geht eine wichtige menschliche
Eigenschaft einher: die Fähigkeit Fragen zu stellen und das Bedürfnis nach Antworten. Bleiben essentielle Fragen unbeantwortet, stellt sich ein Gefühl des Absurden und der Unsicherheit ein. Der Künstler bedient sich scheinbarer und tatsächlicher Hinweise und Indizien für eine mögliche Dechiffrierung, die aber zu vage bleiben, um als objektiver Beleg zu gelten. Auf diese Weise stellt er die menschlichen Strategien der Erkennung von Mustern in Frage. Mit der Installa-tion in der Krypta der Ursulinenkirche verbindet Adam Ulen „Die Frage nach dem Schein, dem Sein und dem Nichtsein“.

 

Alles ist gut
Alles ist gut
Alles ist gut

 

Kuratorin: Martina Gelsinger
Ursulinenkirche, Landstraße 31, 4020 Linz, www.dioezese-linz.at/fss


Öffnungszeiten und Kunstauskunft:
Freitag: 16.00–18.30 Uhr und Sonntag nach der Messe (Beginn: 20.00 Uhr)
sowie nach telefonischer Vereinbarung:
0732/244011-73 (Forum St. Severin) / 0699/17226308 (Adam Ulen)

 

Presse - Information als Download

Raumtext zur Installation

Predigt zur Liturgie am Aschermittwoch

 


19. Severin-Akademie

Allianzen zwischen Christentum und neorechten Parteien in Europa
Dienstag, 10. Jänner 2017, 19:00 Uhr

Katholisch-Theologische Privatuniversität, Bethlehemstraße 20, Linz

 

Referent: a.o. Univ. Prof. DDr. Hans Schelkshorn

Begrüßung: Dr. Paul Stepanek, Vorsitzender des Forum St. Severin

Musikalische Gestaltung: Valentin Steinsiek, Klavier

 

Zum Thema:
Zum ersten Mal nach dem Zweiten Weltkrieg ist die Demokratie in Europa von innen her bedroht. Politische Bewegungen und Parteien der „Neuen Rechten“ stellen die „liberale Demokratie“ offen in Frage. Unter dem Schlagwort der „Verteidigung des christlichen Abendlandes“ haben sich in zahlreichen Ländern Allianzen zwischen neorechten Parteien und (ultra-)konservativen christlichen Gruppen gebildet. Am Anfang des 21. Jahrhunderts steht daher das Christentum vor der historisch bedeutsamen Entscheidung, entweder die Öffnung für Menschenrechte und Demokratie mutig fortzusetzen oder dem Nationalismus neorechter Ideologien zu folgen.


Zum Referenten:
a.o. Prof. Dr. Dr. Hans Schelkshorn ist Vorstand des Instituts für Christliche Philosophie der Katholisch-theologischen Fakultät der Universität Wien. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen neben Religionsphilosophie auch Ethik, politische Philosophie und lateinamerikanische Philosophie. Er ist Präsident der Wiener Gesellschaft für interkulturelle Philosophie und Herausgeber von „Polylog – Zeitschrift für interkulturelles Philosophieren“.

 

Severin-Akademie 2017
Severin-Akademie 2017
Severin-Akademie 2017
Severin-Akademie 2017

 

 

Nachbericht zur 19. Severin-Akademie

Severin-Akademie zum Nachschauen und -hören

Der Vortrag von a.o. Univ. Prof. DDr. hans Schelkshorn mit dem Thema:

"Christentum und neorechte Parteien in Europa" kann auf You Tube nachgeschaut und -gehört werden.

Der Vortrag wird in den folgenden Monaten auch in der Schriftenreihe des fss erscheinen.

 

 


Forum St. Severin (fss)
Katholischer Akademikerverband
4040 Linz
Mengerstraße 23
Telefon: 0732/244011-4573
Katholische Kirche in Oberösterreich
Diözese Linz

Fachbereich Kommunikation
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