Dienstag 23. April 2024

Tag der Linzer Hochschulen 2018

Di., 09.10.2018

 

Danke

 

 

 

Vortrag von Assoc. Prof.in Mag.a Dr.in Nicole Kronberger (JKU Linz)

 

Dr. Nicole Kronberger

 


 


 

Wie wollen wir leben?

Zum Tag der Linzer Hochschulen, einem jährlichen Vernetzungstreffen für Lehrende und Studierende der Linzer Hochschulen, luden auch heuer die Kath. Hochschulgemeinde und das Forum St. Severin und konnten mit Frau Dr.in Kronberger eine Expertin zum brennenden Thema des Transhumanismus und der Selbst-Optimierung gewinnen. Schon in seinen einleitenden Worten stellte Superintendent Dr. Gerold Lehner die Frage, ob Neuro-Enhancement als Grenzüberschreitung zu sehen ist, oder ob es sich um die normale menschliche Erweiterung der eigenen Möglichkeiten handelt. Können wir uns als endliche, fehlerhafte Menschen noch annehmen, oder sind wir gnadenlos?

Frau Dr.in Kronberger kündigte gleich zu Beginn an, dass sie mehr Fragen aufwerfen als beantworten werde. Sie gab einen umfangreichen Überblick über die unterschiedlichen Möglichkeiten der Verbesserung der Leistungsfähigkeit wie Pillen, Exoskelette, Hirnstimulation und bionische Prothesen. In ihren Ausführungen wies sie immer wieder darauf hin, dass die Ideen und viele der Medikamente nicht neu sind, dass sich jedoch der Einsatz und die Debatte darüber geändert haben. Was früher als Medikament bei diagnostizierter Krankheit eingesetzt wurde, wird heute zur Selbstmedikation verwendet, um mit Stress umgehen zu können oder länger wach zu bleiben. In unserer leistungsorientierten Gesellschaft wünscht sich der Mensch oft Hilfsmittel, um auf Knopfdruck perfekt funktionieren zu können. Die Debatten sind weitreichend und führen von Investitionen in Technologien, die unsterblich machen, bis zum Aufruf nach mehr Bescheidenheit und Respekt vor der menschlichen Natur.

In Zukunft werden Gesellschaft und Gesetzgebung vor allem mit grundsätzlichen Fragen konfrontiert sein: Was ist erlaubt? Was muss kontrolliert werden? Was sind die Nutzen und Risiken? Was ist Krankheit? Was ist Perfektion? Was ist Würde? Worin besteht die menschliche „Natur“?

 

Wie wollen wir leben?

Auch Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer führte diese Fragen in seinem Schlussstatement weiter: Welche Bilder von Perfektion haben wir? Was ist das Maß gelungenen Lebens? Der Bischof rief dazu auf, in allen Menschen das Liebenswerte zu finden und mit all unseren „Rosen und Neurosen“ beziehungsreich umzugehen.

Damit gab er den ca. 100 ZuhörerInnen viel Diskussionsstoff für das großartige Buffet mit, zu dem er im Anschluss einlud und das von der KHG-Küche liebevoll zubereitet wurde.

Mit vielen Fragen wurde übrigens auch der Musiker Günther Gessert konfrontiert, der den Abend mit seinem Theremin umrahmte. Mit seinen extraterrestrischen Klängen faszinierte er das Publikum.

 

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