Im Auftrage der Konferenz der Generalvikare Österreichs haben die LeiterInnen der Stabsstellen diese Fachtagung organisiert. Eingeladen waren die Generalvikare sowie die Leitungen der Ombudsstellen, der diözesanen Kommissionen und die Personalleitungen der Diözesen. Ebenso waren Mitglieder der Stiftung Opferschutz und Präventionsbeauftragte - etwa der Vereinigung der Ordensschulen - anwesend, insgesamt 55 Personen.
Bischof Scheuer eröffnete die Tagung, die mit Vorträgen von Bischof Ackermann (Trier, Deutschland), Dr. Zollner (SJ, Mitglied der Kinderschutzkommission im Vatikan) und Frau Silke Schruff (Bischofskonferenz Deutschland) wichtige Impulse erhielt und der Vernetzung und des Erfahrungsaustausches diente.
Bischof Ackermann, er ist auch der Beauftragte für das Thema in der deutschen Bischofskonferenz, wies darauf hin, dass Gewaltschutz eine Leitungsaufgabe ist und einen steten Prozess der Sensibilisierung aller MitarbeiterInnen erfordert - „Gewaltschutz ist kein Selbstläufer“ - und immer opferorientert arbeiten muss. Er führte in seinem Vortrag die verschiedenen Möglichkeiten des Machtmissbrauches aus. Dr. Hans Zollner vertiefte das Thema Macht und Machtmissbrauch weiter, auch im Blick auf die weltweite Kirche. Er stellte fest, dass es weltweit noch keine theologische Auseinandersetzung mit den Gewalttaten durch Priester und Ordensangehörigen gegeben hat: „Warum stellt Gott uns in diese Situation? Was will er uns damit sagen?“
Frau Silke Schruff berichtete von der Telefonhotline für Opfer, die es bis 2012 gab und welche Erkenntnisse daraus gezogen wurden sowie von den Entwicklungen der letzten Jahre in der Erarbeitung der Richtlinien in der deutschen Bischofskonferenz.
Ein wichtiger Schwerpunkt der Fachtagung war die Klärung der Aufgaben und das Zusammenwirken der einzelnen Einrichtungen in unseren Diözesen anhand eines Fallbeispieles.
Die gute Atmosphäre des Hauses, die ausgezeichnete Arbeit des Vorbereitungsteams, die bereichernde Vernetzungsmöglichkeit und der wichtige Erfahrungsaustausch machen offensichtlich, dass die nächste Fachtagung bereits angedacht werden kann.