Übergänge
Bist du da?
Eingewöhnungsphase, auf Stundenpläne warten, Wiedereinstieg nach der Karenz, neue Menschen kennenlernen, … der September ist voller Neuerungen und Weichenstellungen für ein neues Kindergarten-, Schul- und Arbeitsjahr. In diesen Tagen erleben wir zudem, dass die sengende Sommerhitze einer noch nicht gewohnten durchdringenden Kälte und Nässe gewichen ist, mancherorts sind sogar Schneeflocken angekündigt. Die Ereignisse prasseln gerade jetzt wie Eicheln im Herbst herab, wenn der Wind durch die Baumkrone zischt.
Gestern bin ich durch die Altstadt gegangen. Die Pflastersteine glänzten regennass, das Wasser suchte sich seinen Weg zu Kanälen. Da kreuzten ein Papa und seine dreijährige Tochter meinen Weg. Beide trugen ihre Regenschirme und schützten ihre Köpfe. Voller Stolz hielt das Mädchen seinen Marienkäfer-Regenschirm mit beiden Händen an die Brust gedrückt fest, den Kopf nach unten geneigt und ihre Füße in Gummistiefel gepackt. Gezielt hat sie den Weg durch das Regenwasser-Rinnsal in einem leicht vertieften Kanal gewählt … ganz bei sich und mit wachen Sinnen hebt sie ein Bein und stapft mit dem Fuß zurück auf den Boden ins Wasser … es spritzt zur Seite und man hört das Platschen. Schritt für Schritt in ihrem Tempo, den Moment und dieses Sinneserlebnis auskostend. Sie ist ganz im Hier und Jetzt.
Bestmöglich mit unseren Sinnen in der Gegenwärtigkeit sein beziehungsweise immer wieder ins Hier und Jetzt zurückkommen, das ist uns Menschen eine echte Hilfe in turbulenten Zeiten. Dieses Mädchen hat es mir in Erinnerung gerufen.