kunstzeit 23: MARIA BICHLER
Rauminstallation im Raum der Stille
Eröffnung: Mittwoch, 29. Oktober 2014, 20.00 Uhr
Theologische Annäherung: Dr. Markus Schlagnitweit, Hochschul- und Künstlerseelsorger
Der Künstler ist anwesend.
Eine 15 cm breite Linie durchzieht den Raum der Stille. An dieser Linie, im Mittelpunkt des Raumes ist die Arbeit „Situation #3“ positioniert. Die Maße der Wanne, des Sockels sowie der Butter greifen das 15 cm Maß auf. Dieser Raum wird interkulturell, interreligiös sowie für Yoga-Übungen genutzt und will an das Innehalten erinnern. Nun bietet er einen Monat lang Platz für eine künstlerische Arbeit, welche einen stundenlang andauernden Prozess zum Thema hat. Ein Prozess welcher, bedingt durch das wärmeausstrahlende Licht der Glühbirne, langsam und ruhig vor sich geht. Diese Arbeit ist das dritte Ergebnis einer längeren Versuchsreihe mit diesem Lebensmittel. In allen drei „Situationen“ findet man Butter und eine Glühbirne vor. Die Installationsformen sind jedoch unterschiedlich – doch das Zusammenspiel ist immer dasselbe: Die sanfte Wärme der Glühbirne trifft auf die Butter und setzt somit einen einfachen und interessanten Prozess in Gang. Die Butter erwärmt sich, Tröpfchen und Rinnsale laufen an der Oberfläche der Butter und des Sockels gemäß der Schwerkraft ab. Die weiße Masse wird im flüssigen Zustand gelblich und flockt aus. Die Ausgangsform verändert sich. Der Butterwürfel schmilzt und ein an der Decke befestigter Motor senkt das Kabel kontinuierlich zur Oberfläche der Butter. Der Motor bewegt sich alle 10 Minuten und senkt das Kabel mit der Glühbirne um 1,7 mm ab. Die Butter erstarrt gekühlt am Sockel bzw. in der Wanne zu einer neuen, veränderten Form. Ist der Butterwürfel vollständig geschmolzen, wird die Rauminstallation abgebaut und es wird eine Fotodokumentation des Prozesses für die restliche Zeit der Ausstellung gezeigt.