kunstzeit 26: JOSEF LINSCHINGER
Kunst-Intervention im Raum der Stille
Eröffnung: Donnerstag, 12. Mai 2016, 20.00 Uhr
Theologische Annäherung: Dr. Markus Schlagnitweit, Hochschul- und Künstlerseelsorger
Musikalische Gestaltung: Gaudett
Agape mit Brot und Wein
Der Künstler ist anwesend.
Josef Linschinger ist einer der bedeutendsten österreichischen Vertreter der Konkreten Kunst. Internationale Rezeption findet vor allem seine visuelle/konzeptionelle Poesie. Mit klaren geometrischen Formen und starken Farbflächen übersetzt er intellektuelle, philosophische und poetische Inhalte mit hoher Ästhetik und mathematischer Genauigkeit in geordnete Systeme, die durch ihre lebendige, farbige Harmonie strahlen.
Neue Werke der Barmherzigkeit im Jahr der Barmherzigkeit
Für die Katholische Hochschulgemeinde hat Linschinger die Codierung der „Sieben neuen Werke der Barmherzigkeit“ von Bischof em. Dr. Joachim Wanke (Erfurt) adaptiert. Die codierten Sätze sind auf Textil gedruckt und auf Rahmen gespannt, sie spiegeln sich an der Lichtachse des Raumes – einem lichtdurch-lässigen Glasspalt, der sich in einem Lehmstreifen im Boden fortsetzt. Das Glas färbt Linschinger gelb, sodass das Sonnenlicht einen goldenen Lichtstreifen in den Raum wirft. Die Anordnung der Tafeln an der Stirnseite des Raumes lässt unwillkürlich an zwei Flügel eines Altares denken. Durch die Anordnung der Sätze entsteht eine Figur, die im Satz „Einem Menschen sagen: du gehörst dazu“ die Arme auszubreiten scheint – eine stimmige Botschaft im interreligiösen Gebetsraum der Katholischen Hochschulgemeinde. Im Jahr der Barmherzigkeit erhält diese zeitgenössische Umsetzung der modernen Neuinterpretation der Sätze der Barmherzigkeit Kirche und Welt verbindende Bedeutung.
Josef Linschinger
*1945 in Gmunden, studierte an der Hochschule für Gestaltung in Linz, wo er auch als Dozent und Professor lehrte; reiche Ausstellungstätigkeit im In- und Ausland. 2015 wurde Linschinger der OÖ. Landeskulturpreis für Bildende Kunst verliehen.
Faltblatt: Die neuen Werke der Barmherzigkeit codiert von Josef Linschinger
Predigt im Rahmen eines KHG-Gottesdienstes