Sportstars stehen im permanenten Rampenlicht, doch gerade psychische Probleme werden häufig tabuisiert. Über Depressionen, Versagensängste
oder Probleme nach dem Karriereende wird selten offen gesprochen. Doping ist in aller Munde, aber dass viele Sportler, speziell Fußballer, zum Frühstück regelmäßig Schmerzmittel einnehmen, wird kaum registriert oder gar als Doping qualifiziert.
Laut einer Studie der internationalen Spielergewerkschaft sind etwa 40% der ehemaligen Fußballprofis von Depressionen und Angstzuständen betroffen. „Wer sich immer nur als Fußballer gesehen hat, fällt leicht in ein Loch. Es sollte schon während der Ausbildung auf eine umfassende Persönlichkeitsbildung
geschaut werden“. Sportfunktionäre, Medien und Öffentlichkeit müssen lernen, im Sportler auch den Menschen zu sehen. Misserfolge und Schwächen machen den Helden erst menschlich. Wer aber ohne Freude, zu oft und intensiv trainiert, läuft Gefahr, süchtig zu werden und zum ‚Fachidioten‘ zu verkommen. Das Risiko, in Burn-out oder Depression zu rutschen, ist vor allem
bei ‚leistungsorientierten Hobbysportlern‘ hoch.
Thematisiert wurde natürlich auch der sexuelle Missbrauch im Sport, der bis vor kurzem stark tabuisiert war. Die durch das Training bedingte körperliche Nähe erfordert einen sensiblen Umgang mit den anvertrauten Sportlern, die sich zudem oft in einem Abhängigkeitsverhältnis befinden.