Mittwoch 24. April 2024

"Geist und Leben"

Termin: Freitag, 4. März 2005, 16.00 Uhr
Ort: Stift Engelszell

Artikel in der Kirchenzeitung (Ausgabe 2005/10):

Von Trappisten geht Faszination aus
Wirtschaftstreibende im Kloster Engelszell

 

Die Trappisten gelten als der strengste Orden der katholischen Kirche: Dennoch oder gerade deshalb besuchen immer mehr Menschen deren Klöster – auch Engelszell.

Rund vierzig Männer und Frauen waren der Einladung von „Christ und Wirtschaft“ zu einer Begegnung mit Abt Marianus Hauseder gefolgt. Der Abt von Österreichs einzigem Trappistenkloster führte durch das Stift und gab Einblick in das Mönchsleben: ohne Urlaub, ohne Fernseher, ohne Fleischspeisen – gesprochen wird nur das Notwendigste, um 3.30 Uhr ist täglich das erste Gebet, insgesamt verbringen die Brüder jeden Tag beinahe vier Stunden in der Kirche. „Wir beten für die Menschen, die wenig Zeit zum Beten haben oder nicht beten können. Dieses stellvertretende Gebet ist ein notwendiger pastoraler Beitrag für die heutige Zeit“, erklärt Abt Marianus. „Es ist wichtig, dass es solche Orden gibt, die sich quer zum Zeitgeist stellen. Man hat hier wirklich den Geist des Gebets gespürt,“ meint Josef Mayrleb nach der Führung durch das Kloster. Er ist leitender Angestellter der Sparkasse.

Auch wenn für sie das Leben im Kloster schwer vorstellbar ist, sagen die Brüder Klaus und Erich Hulan aus Traun: „Es tut gut zu wissen, dass jemand für uns betet. Durch den Beruf haben wir zu wenig Zeit.“ Erich Hulan führt ein Metallbau-Unternehmen.
Mit dem Trappistenleben vertraut ist Wolfgang Lindtner. Alle zwei bis drei Jahre zieht sich der Angestellte der Wirtschaftskammer OÖ für eine Woche nach Engelszell zurück. Bei den Mönchen findet er zur Ruhe. Mit Ausnahme der ersten Gebetszeit um 3.30 Uhr nimmt er am Chorgebet der Trappisten teil. „Über das Leben nachdenken“, so beschreibt er, was er im Kloster tut. Dabei macht er regelmäßig die gleiche Beobachtung: „Wenn ich nicht mehr die Wälder hinter dem Stift durchstreifen muss, sondern es aushalte ruhig an der Donau zu sitzen und in das Wasser zu schauen, dann ist in mir Ruhe eingekehrt.“ 
Eine gute Ausstrahlung hat Birgit Hackl beim Gang durch das Kloster gespürt: „Dass die Mönche für mich und meine Familie beten, war ein absolutes Aha-Erlebnis.“ Trotz der Zurückgezogenheit seien die Mönche erstaunlich lebensnahe, ergänzt ihr Mann Josef Hackl, Geschäftsführer beim Seilehersteller Teufelberger.
In den vergangenen Jahren hat sich das Kloster Engelszell zu einem Tourismusmagneten entwic- kelt. Im Vorjahr kamen 16.100 Menschen, um beinahe 2.700 mehr als 2002.

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