Artikel in der Kirchenzeitung (2009/26):
Die Angst Europas vor den Religionen
„Auf jeden Fall! Es gibt sie: die Angst Europas vor den Religionen.“ – Das stellte der Superintendent der evangelischen Kirche A.B., Dr. Gerold Lehner, bei einem Vortrag vor der Arbeitsgemeinschaft Christ und Wirtschaft am 18. Juni im Stift St.
Im jüngsten Europa-Wahlkampf habe sich gezeigt, dass keine der wahlwerbenden Parteien in der Lage wäre, „die große Geschichte Europas so zu erzählen, dass ein Traum von Europa aufleuchtet.“
Die Kirchen wären für Europa so etwas wie ein Stolperstein, der den Schmerz über die Zerstörungskraft der Menschen wachhält.
Das Kreuz als Zeichen dafür, wie Wahrheit und Liebe miteinander verbunden werden könnten, wäre auch politisch für Europa relevant. In St. Florian verwies Lehner dabei auf das Beispiel des hl. Florian: Dieser sei als Christ im Konflikt mit der Staatsmacht für die Wahrheit eingetreten, nicht aggressiv, sondern als einer, der das Martyrium erlitten hätte. Dort läge die wahre Stärke des Christentums.
In Europa könnten starke Wahrheitsansprüche wie der des Christentums und der des Isalm nicht nur nebeneinander, sondern sogar miteinander leben, ist Lehner überzeugt. Dabei plädierte er für eine bessere Einbettung religiöser Minderheiten in die christliche Leitkultur. So schlug er vor, dass eine islamische Fakultät im Rahmen der staatlichen Universität eingerichtet werden solle. Florian fest.