Tatsächlich aber geht Vieles häufig nur „irgendwie“. Irgendwie bekomme ich das hin. Irgendwie habe ich dann doch nur noch wenige Minuten am Abend Zeit für mein Kind. Irgendwie gerate ich in die Rolle des Familienernährers hinein, und meine Frau bleibt jahrelang zu Hause bei den Kindern. Dabei wollte ich doch in einer modernen, gleichberechtigten Partnerschaft leben. Kurz: Viele Väter starten ganz fortschrittlich, bleiben dann aber in der „Retraditionalisierungsfalle“ stecken.
Wie dies passiert, welche Fallstricke lauern und noch wichtiger, wie Mann sie vermeiden kann, stellt Eberhard Schäfer, langjährig erfahrener „Väter-Experte“ und Väterberater im Väterzentrum Berlin dar. Seine Botschaft: Wer seine Vaterrolle aktiv und selbstbewusst gestalten will, der kann das, indem er es gut informiert und mit dezidierter Haltung tut. Mit der Partnerin über das Verständnis von Vater- und Mutterrolle sprechen, mit dem Chef und Kollegen über Lösungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sprechen, und dies umsetzen. Mit dem Kind immer wieder auch allein etwas unternehmen, eine eigenständige Vaterrolle gestalten – „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“.
Der Referent:
Dipl.-Pol. Eberhard Schäfer ist Leiter des Väterzentrum Berlin, Väter-Experte, Systemischer Berater und Therapeut