Altarraumgestaltung, Werner Feiersinger, 2012
Der österreichische Bildhauer Werner Feiersinger erhielt im Jahr 2012, im Zuge der Renovierung der Pfarrkirche Sigharting, als Erstgereihter eines geladenen Wettbewerbes den Auftrag zur Gestaltung der liturgischen Orte. Die Baugeschichte der Pfarrkirche Sigharting reicht in die späte Gotik zurück und ist geprägt durch Erweiterungen und Ausstattungsphasen aus der Barockzeit und dem 19. Jahrhundert. Werner Feiersinger greift diese Inhomogenität als der Kirche zugrunde liegende Eigenheit auf und entwickelt sie durch seinen künstlerischen Eingriff zu einer besonderen räumlichen Qualität. Altar und Ambo, aus Aluminium gegossen, zeichnen sich durch die Auffassung als Skulpturen aus, während Priestersitz, Hocker und Bänke durch ihre rein auf Funktionalität ausgerichtete Formensprache im Gesamtensemble zurücktreten. Feiersinger besann sich in seiner Neugestaltung auf eine klare, jedoch variationsreiche Formensprache. Der Boden des Kirchenraumes wurde mit Kehlheimer Platten verlegt und bildet mit den liturgischen Objekten und Bänken im Raum eine farbliche Einheit. Dadurch entstand ein homogener, zeitgenössischer Einschub in die Pfarrkirche St. Pankraz, der sich harmonisch in den historischen Kirchenraum einfügt, ohne sich diesem unterzuordnen.
Es geht mir in erster Linie um den Raum als Ganzes und um das Zusammenspiel der einzelnen Teile. Nicht um übersteigerte symbolische Gestaltung, sondern um reduzierte metaphorische Andeutungen und eine spezifische Materialwahl. Proportionen und Verhältnisse, Funktionalität, Reduktion – die Gestaltung eines lebendigen Raumes ist für mich essenziell und Basis für die gemeinsame Feier.
Werner Feiersinger, Künstler, 2017