Freitag 3. Mai 2024

Neufelden Pfarrkirche Hll. Apostel Philippus und Jakobus

 

Neugestaltung der Seitenkapelle, Christa Aistleitner

Objekt „Mea culpa“, Iris Christine Aue, 2014

 

Die Kapelle wurde Anfang des 18. Jahrhunderts als Totenkapelle der Neufeldner Bürgerfamilien im Norden an die gotische Pfarrkirche Neufelden angebaut. Ziel der Umgestaltung war es, einen hellen, einladenden Raum für Taufe, Beichte und einen Ort für das Totengedenken zu schaffen.

 

Die damit beauftragte Künstlerin Christa Aistleitner wählte als Leitmotiv Alpha und Omega, Anfang und Ende des Lebens, und greift in ihrem Konzept Begriffe des Werdens und Vergehens auf. Der Raum wird in unterschiedliche Funktionszonen gegliedert, durch die Gestaltung – Material, Schrift, Farbigkeit und Oberflächenwirkung – werden diese zugleich wieder zu einem harmonischen Erscheinungsbild zusammengeführt.

 

Ein Text verbindet in beiger Schriftfarbe an der Sockelzone, als Fußnote und Basis, drei Seiten der Kapelle miteinander. Das Alpha und das Omega finden sich als Leitthema in formal reduzierter Gestaltung als Gestaltungselement Taufort, am Pult, am Opferkerzenständer und an der Eingangstür wieder. Anfang und Ende verdichten sich – bezugnehmend auf die bestehende Taufszene auf dem Taufdeckel – in besonders anschaulicher Weise in dem vor dem Fenster positionierten Messingkreuz mit der weißen Taube.

 

Der bestehende, eingekürzte Beichtstuhl wurde an der Nordwand aufgestellt. Die künstlerische Arbeit von Iris Christine Aue zur Beichte/
Vergebung/Versöhnung mit dem Titel „Mea culpa“ schafft auf zeitgemäße Weise einen Ort der Reflexion und Erneuerung. An der Südwand hängen zwei gestrickte Wollbahnen als Pendant zum Beichtort von der Wand. in den taubenblauen Strick sind jeweils die Worte „mea“ und „culpa“ – auf Deutsch „meine Schuld“ – in weißer Schrift eingestrickt. Die beiden Wollbahnen sind ein wenig aufgetrennt, mit jedem Zug an den Fäden lösen sich die Bahn und somit auch die Schriftzüge auf. Die losgelösten Fäden liegen als Knäuel auf dem Steinboden. Die BesucherInnen der Seitenkapelle sind eingeladen, sich zu beteiligen und durch das eigene Zutun das „mea culpa“ aufzulösen.

 

Bei der Buße und Beichte geht es mir um Selbstreflexion, Lösen von Konflikten und Vergebung. Und es gehört auch immer ein Handeln dazu. Genau dieses Auflösen der Schuld soll in meiner Arbeit sichtbar werden.

Iris Christine Aue, Künstlerin


Innenansicht der Seitenkapelle
Installation zur best. Taufgruppe
Eingangstür
Taube Detail
Installation "mea culpa"
Installation "mea culpa"

 

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