Dienstag 16. April 2024

Richtlinien für die Praxis

Von der Pflege und dem Umgang mit Kunstobjekten im liturgischen Geschehen

 

 

 

Die Sorge um die Pflege der Kunstobjekte garantiert deren Erhalt als Zeitzeugnis. Auch wenn sie nicht mehr verwendet werden, gehören sie zur Geschichte der Pfarre und der Personen, die dafür gearbeitet haben. Wir, die dieses Vermächtnis „geerbt“ haben, sind nun verpflichtet, dafür zu sorgen, dass auch die nachfolgenden Generationen auf dieses Erbe zugreifen können. Dies kann nur mit der nötigen Umsicht und dem entsprechenden Umgang gewährleistet werden. 
 

Die Objekte unterscheiden sich in Ausführung, Technik, Form, Stil und natürlich im Erhaltungszustand und ihrer Restauriergeschichte. Sie alle sollten mit der nötigen Sorgfalt und der entsprechenden Umsicht behandelt werden. Dies erfordert eine sehr spezifische Beurteilung und auch Handhabung.

 

Bei Zusammenlegungen von Zuständigkeiten mehrerer Pfarren und weniger Pfarrherrn wird dieser Teil der Verantwortung immer stärker an engagierte Laien gehen müssen. Die Ausbildung dieser Personen mit fachspezifischem Wissen bietet der Kurs „Kirchenpflege“ der Diözese Linz an.

 
 

Kirchenraum Allgemein

 

Objekte vor Diebstahl schützen! Tipps und Maßnahmen bekommt man im Kunstreferat aber auch bei der Kriminalpolizei in Linz.

 

 

 

 

 

 

  • Lüftung: Im Frühjahr vorerst sparsam lüften, denn die Luft im Kirchenraum ist noch kalt und durch die warme Luft von außen bildet sich Kondenswasser an den Mauern und Einrichtungsgegenständen. Erst wenn man das Gefühl hat, dass sich die Temperatur im Kircheninnenraum der Außentemperatur weitgehend angepasst hat, kann man umfassender lüften.
  •   An Fenstern, wo gelüftet wird Schutzgitter anbringen, um zu vermeiden, dass Tiere (Holzschädlinge, Motten, aber auch Vögel) eindringen.
  • Heizung: keine raschen Temperaturänderungen! Nicht zu viel heizen, Temperaturen nur langsam verändern. Bankheizungen nur während der Gottesdienste einschalten. Keine Kunstobjekte direkt neben oder über Heizlüftern lagern.
  • Licht: Keine starken Scheinwerfer benutzen und keine Spots mit hoher Wärmeentwicklung. Die Objekte sollten nicht zu direkt beleuchtet werden. Direktes Sonnenlicht auf den Objekten vermeiden, es entstehen dadurch Temperaturspannungen und die UV-Strahlung bleicht die Farben aus.
     
  • Kerzen nicht zu nahe am Altarbild oder an Plastiken aufstellen (Brandgefahr und Verrußung). Kerzen stets so platzieren, dass das abtropfende Wachs nicht direkt auf den Altartisch fallen kann. Kerzen regelmäßig nachschneiden.
     
  • Bei der Reinigung stets auf Befall von Holzwurm (der eigentlich ein Käfer ist) achten. Stellen mit Bohrmehl nicht gleich wegwischen, sondern markieren und weiter auf neuerliche Mehlentwicklung beobachten. Auch schwer zugängliche Stellen (Rück- oder Innenseiten) kontrollieren. Auf ungefassten Holzstellen mit herkömmlichen Wurmtodmitteln behandeln. Bei qualitätvollen Objekten ist dies dem Bundesdenkmalamt oder dem Kunstreferat zu melden, bevor Schritte unternommen werden! Das Kunstreferat empfiehlt Restauratoren, die in Ihre Kirche kommen und den Bestand durchsehen, um einen Maßnahmenkatalog zu erstellen - vieles kann durch Helfer in der Pfarre mit fachlicher Anleitung selbst gemacht werden. 
     
  • Blumendekoration nicht direkt auf den Altartisch stellen, sondern besser davor oder daneben. Untersetzer verwenden. Beim Gießen darauf achten, dass kein Wasser überläuft. Abfallende Blätter immer gleich entfernen.

 

 

Kirchenputz

  •  Nicht zu viel Wasser verwenden und keine Pfützen zum Trocknen stehen lassen. Besser nur leicht feucht aufwischen und dafür mehrmals, als einmal sehr nass. Wenn die Ritzen im Boden und die Sockel der Altäre immer wieder das stehende Wasser aufsaugen, entsteht in der Mauer und im Holz der Altäre durch den Saugeffekt ein ständig feuchtes Milieu, welches irgendwann zum Ausblühen kommt. Dabei kann der Putz abbröckeln und das Holz schimmeln und modern.
  • Nie scharfe Reinigungsmittel verwenden, höchstens Seifenlaugen und diese sehr sparsam (Neutralseife oder Schmierseife, siehe Materialienliste am Ende der Seite).
     
  • Altäre, Statuen oder generell Objekte aus Holz sollten überhaupt nicht nass oder feucht abgewischt werden. Vergoldungen auch nicht mit Tüchern entstauben. Am besten nur mit weichen Haarpinseln abstauben.
     
  • Leitern nicht an Altäre oder Wandmalereien lehnen.
     
  • Staubsauger nicht in Depoträumen mit Kunstobjekten aufbewahren (möglicherweise befinden sich Schädlinge im Staubbeutel).

 

 

Gemälde

 

Dazu zählen: Bilder auf Leinwand, Holz oder Blech, in Öl oder Tempera, auch Fastentücher, Fahnenbilder, Kreuzwegbilder, Votivtafeln etc. als Teil von Altären oder frei im Kirchenraum.

 

 

 

 

  • Gemälde vor direktem Sonnenlicht schützen (Ausbleichen, Firnisschäden).
     
  • Hängung: Niemals direkt über einem Heizkörper anbringen. Die Hängung sollte nie ganz an der Wand erfolgen (Kondensfeuchtigkeit), einige Zentimeter Abstand verhindern dies und lassen Luftzirkulation zu. Leicht schräg nach vorne kippende Hängung verhindert zu starkes Verstauben.
     
  • Gemälde nur am Rahmen anfassen, niemals in die Leinwand bzw. Malerei greifen. Beim Hantieren Baumwollhandschuhe tragen.
     
  • Reinigung: nur mit weichem Pinsel den Staub entfernen, Objekte niemals feucht abwischen! 
     
  • Lagerung: Bilder immer stehend Gesicht an Gesicht lagern, dabei darauf achten, dass keine Rahmenteile oder Aufhängungen in die Leinwand drücken. Mit Baumwoll- oder Leinentüchern abdecken (nicht mit Plastikfolien).
     
  • Wenn Fehlstellen vorhanden sind oder sich die Farbe löst (Schollenbildung), möglichst schnell einen Restaurator verständigen, nicht selbst ankleben. Gemälde möglichst vorsichtig hinlegen und nicht mehr bewegen. Dies gilt auch, wenn bei den Rahmungen die Vergoldung oder die Fassung absplittert.
     
  • Bilderrahmen auf Befall von Holzwurm beobachten. 
     
  • Wenn Fastentücher gerollt aufbewahrt werden müssen (Rollaufbewahrung ist generell zu vermeiden außer bei großen Formaten - dann nur unter der technischen Lösung über das BDA), dann nur unter Verwendung von Rollen mit großem Durchmesser immer mit der Farbschichte nach außen rollen. 

 

 

Plastik - Skulptur - Rahmen


Dazu zählen: alle plastisch gearbeiteten Teile von Altären, auch Reliefs (z.B. Kreuzwegstationen), alle einzelnen Statuen im Kirchenraum und mobile Objekte wie  der Auferstandene, Grabchristus, Ölberggruppe, Krippenfiguren, Christkind etc. 

 

 

 

  • Gemälde vor direktem Sonnenlicht schützen (Ausbleichen, Firnisschäden).
     
  • Hängung: Niemals direkt über einem Heizkörper anbringen. Die Hängung sollte nie ganz an der Wand erfolgen (Kondensfeuchtigkeit), einige Zentimeter Abstand verhindern dies und lassen Luftzirkulation zu. Leicht schräg nach vorne kippende Hängung verhindert zu starkes Verstauben.
     
  • Gemälde nur am Rahmen anfassen, niemals in die Leinwand bzw. Malerei greifen. Beim Hantieren Baumwollhandschuhe tragen.
     
  • Reinigung: nur mit weichem Pinsel den Staub entfernen, Objekte niemals feucht abwischen! 
     
  • Lagerung: Bilder immer stehend Gesicht an Gesicht lagern, dabei darauf achten, dass keine Rahmenteile oder Aufhängungen in die Leinwand drücken. Mit Baumwoll- oder Leinentüchern abdecken (nicht mit Plastikfolien).
     
  • Wenn Fehlstellen vorhanden sind oder sich die Farbe löst (Schollenbildung), möglichst schnell einen Restaurator verständigen, nicht selbst ankleben. Gemälde möglichst vorsichtig hinlegen und nicht mehr bewegen. Dies gilt auch, wenn bei den Rahmungen die Vergoldung oder die Fassung absplittert.
     
  • Bilderrahmen auf Befall von Holzwurm beobachten. 
     
  • Wenn Fastentücher gerollt aufbewahrt werden müssen (Rollaufbewahrung ist generell zu vermeiden außer bei großen Formaten - dann nur unter der technischen Lösung über das BDA), dann nur unter Verwendung von Rollen mit großem Durchmesser immer mit der Farbschichte nach außen rollen. 
  • Objekte im Kirchenraum gegen Diebstahl sichern – das Kunstreferat vermittelt hier Restauratoren, die Objektsicherung durchführen.
     
  • Reinigung: nur mit weichem Pinsel den Staub entfernen, Objekte niemals feucht abwischen.
     
  • Bei Holzobjekten gut auf Befall durch Holzwurm achten. Befallene Objekte nicht mehr in der Kirche oder Sakristei abstellen, sondern möglichst isolieren. Eventuell Pheromonfallen aufstellen – diese müssen aber auch regelmäßig kontrolliert werden!
     
  • Beim Transport (Baumwoll)Handschuhe tragen. Auf mechanische Verletzungen achten (z.B. Stöße durch zu knappes aneinander stellen).
     
  • Wenn sich Teile lösen, sollte ein Fachmann hinzugezogen und die Figur möglichst nicht mehr bewegt werden. Hier sind dann eine Notsicherung und eine Festigung vorzunehmen. Wenn abgebrochene Teile gefunden werden, so sollen diese gesammelt und gut beschriftet aufgehoben werden.
     
  • Lagerung: Objekte stets mit Baumwoll- oder Leinentüchern verhüllen gegen Verschmutzung (keine Plastikfolien - Gefahr von Kondensfeuchtigkeit).

 

 

Textilien - Paramentik

 

Dazu zählen: Kaseln, Pluviale, Dalmatiken, Velen, Stolen, Gremiale, Manipeln, Pallen, Mitren, Pontifikalschuhe, Alben, Rochette, Altartücher etc. Nur mehr selten ist alles in Verwendung.

 

 

 

 

  • Liegende Aufbewahrung ist besser als hängende. Nicht zu viele Stücke übereinander legen. Schultern mit Rollen aus Baumwolle oder Seidenpapier auspolstern, um Brüche zu vermeiden. Übereinander liegende Stücke immer seitenverkehrt legen (Schulter auf Unterteil etc) mit Zwischenlagen aus säurefreiem Seidenpapier. Große Stücke (Pluviale, …) möglichst wenig falten, Büge auspolstern.
    Bei hängenden Stücken Bügel verwenden, die breit genug sind. Am besten sind gepolsterte Bügel.
     
  • Schutz vor Motten, Mäusen (Fraß) und Staub sowie direktem Licht (Ausbleichen) und Feuchtigkeit (Schimmel). Mottenstreifen nie direkt auf die Textilien legen, sondern auf Seidenpapier. Bei den Kästen ebenfalls auf Befall durch Holzwurm achten, da dieser auch Stoffe anfrisst.
     
  • Stücke, die nicht mehr verwendet werden, wenigstens 1 x pro Jahr zum Durchlüften aus den Laden nehmen (keine direkte Sonneneinstrahlung!) und auf Insektenbefall oder Schimmel überprüfen.
     
  • An historischen Paramenten Flecken nicht abwaschen oder Wachsspuren herausbügeln; nicht in herkömmliche Putzereien geben.
     
  • Historische Paramente niemals für Nikolaus- oder Dreikönigsumzüge verwenden!
     
  • Bei Schäden am Stoff das Kunstreferat informieren, bevor die Objekte zum Restaurieren gegeben werden. Es kommt darauf an, aus welcher Zeit das Objekt stammt und wie es gearbeitet wurde, um die weitere Vorgehensweise zu bestimmen.
     
  • Oft ist eine sehr große Zahl an Paramenten erhalten. Bei Ausgliederungswünschen bitte vorher das Kunstreferat kontaktieren. Nicht ohne Rücksprache verschenken (Mission). Bitte melden Sie sich auch bei scheinbar unrettbaren Stücken – eventuell können Teile (Stoffe, Borten, Klöppelspitzen, Schließen,…) für Restaurierungen verwendet werden.

 

 

Fahnen

 

Dazu zählen: Prozessionsfahnen, auch alte, meist große Zunftfahnen (auch für Prozessionen), sowie Fahnen, die nur im Kirchenraum verwendet werden.

 

 

 

 

 

  • Fahnen nicht bei starkem Wind oder Regen mitführen; bei brüchigem Stoff die Fahne generell vorsichtigst behandeln, Risse werden sehr leicht größer! 
     
  • Lagerung: Nicht gerollt aufbewahren. Kleine Fahnen am besten liegend, große hängend lagern. Fahnen keinesfalls zu eng hängen, denn dann reiben die Stoffe und Bilder aneinander - auch beim Herausnehmen und Hineinhängen kann es zu Schäden kommen.  
    Wenn liegende Fahnen gefaltet werden müssen, die Büge mit Seidenpapier oder Baumwollrollen auspolstern.
    Abdeckungen durch einen Baumwoll- oder Leinenstoff sind bei aufeinander liegenden Fahnen anzuraten (nicht zu viele aufeinander), bei hängenden Fahnen kann man, wenn die Größe passt, einen alten Tuchentüberzug (ausgekocht, ohne Waschmittel o. Weichspüler) darüberstülpen. 
     
  • Eine ständige Hängung von beschädigten Fahnen - vor allem im Kirchenraum - ist schlecht, da sie zum Faltenwerfen des Stoffes führt, der mehr reißen kann, und auch zu Verschmutzungen (Staub).
     
  • Bei Fehlstellen oder Abblättern der Farbe einen Restaurator über das Kunstreferat hinzuziehen.

 

 

Goldschmiedekunst

 

Dazu zählen: Monstranzen, Kelche, Ziborien, Reliquienmonstranzen, Taufgarnituren, Messgarnituren, Patenen, Hostienschalen etc. Die Objekte sind vorwiegend aus Silber (vergoldet) oder aus unedlem Metall (Messing, Bronze, Legierungen). 

 

 

 

  • Eine Handhabung sollte immer mit (Baumwoll)Handschuhen erfolgen (Bezugsquelle siehe Materialienliste). Angreifen mit bloßer Hand vermeiden, denn der Fingerschweiß ruiniert mit der Zeit die Oberfläche; auch sanftes Nachwischen nach der Benutzung in der Messfeier und dann die Lagerung in einem Etui helfen sehr, das Objekt über Jahrzehnte ohne Restaurierung erhalten zu können.
     
  • Lagerung: Generell sollte, falls kein Etui vorhanden ist, ein Überwurf aus Baumwolle oder Leinen gemacht werden, um Verstaubungen zu verhindern. Selten oder nicht verwendete Objekte sollten in einem Tresor aufbewahrt und ab und zu auf Verschmutzungen kontrolliert werden. Monstranzen am besten stehend aufbewahren (aufpassen, dass beim Einstellen in den Kasten die obere Spitze nicht verletzt wird). Patenen separat in ein Tuch einschlagen, nicht mehrere aufeinander ohne Tücher dazwischen lagern (Vergoldungen werden abgerieben, Kratzer etc.).
     
  • Reinigung: Nie mit scharfen Reinigern oder Pasten, nicht mit rauen Schwämmen, sondern nur mit einem weichen Tuch vorsichtig reinigen, nicht zu fest scheuern! Bei Applikationen (Steinen, Emails etc.) aufpassen, dass diese nicht abgerissen und hervorstehende Teile nicht verbogen werden.
     
  • Vor geplanten Neuvergoldungen im Kunstreferat oder beim Bundesdenkmalamt nachfragen, denn alte Vergoldungen können oft durch Reinigung wieder optisch aufgewertet werden, schlechte Vergoldungen werten aber das Objekt nicht nur bis zu 50 Prozent ab, sondern die alte Oberfläche ist für immer verloren!
     
  • Ausgebrochene Teile sollte nur ein Restaurator reparieren. Keine Lötungen vornehmen (Wertminderung, bis das Objekt kaputt ist)!
     
  • Rauchfässer mit noch heißer Asche nicht zur schnellen Abkühlung in Wasser oder Schnee stellen, dabei verzieht sich das Metall. Einsatz wenn möglich herausnehmen oder das gesamte Objekt auf nicht brennbaren Untergrund stellen und langsam auskühlen lassen! Reinigungsmöglichkeit der Verrußungen mittels sanfter Seifen (siehe dazu Materialienliste) in schwach kochendem Wasser. Tipps und Anleitungen dazu im Kunstreferat. Bei Silberarbeiten kann die Verrußung mit Aceton abgenommen werden.

 

 

Leuchter

 

Dazu zählen: Altar-, Tisch-, Wand- und Ewiglichtleuchter aller Art und Materialien. Meist nicht mehr in Verwendung sind Teneber-, Evangelienleuchter und dergleichen.

 

 

 

 

 

  • Handhabung wenn möglich immer mit (Baumwoll)Handschuhen. Besonders eine Vergoldung sollte nie mit der bloßen Hand angegriffen werden. 
     
  • Lagerung: Die Aufbewahrung wäre ideal mit Überwürfen (oben ein Zugband zum Verschließen), die sich leicht individuell nähen lassen und so ein Verstauben und zu häufiges Angreifen mit bloßer Hand verhindern. 
     
  • Feuchtigkeit vermeiden, Metalle könnten anlaufen oder rosten.
     
  • Holzleuchter auf Holzwurmbefall kontrollieren. Sollte einer vorhanden sein so dürfen die Objekte nicht mehr in den Kirchenraum gebracht werden, vorher behandeln! 
     
  • Reinigung: bei Wachsverschmutzung an Metallleuchtern kann man mit einem nicht zu heißen Fön und Küchenrolle oder Löschpapier die Wachsreste vorsichtig entfernen – nicht mit scharfen Gegenständen abkratzen! Metallleuchter nicht in Bäder einlegen, da hier Holzkerne im Inneren zur Stabilisierung eingebaut sind. Hier müssen die Leuchter zuerst fachgerecht zerlegt werden, bitte vor solchen Arbeiten das Kunstreferat zwecks Anleitung kontaktieren.
  • Metallobjekte nie mit scharfen Reinigungsmitteln oder –pasten putzen!
  • Bei wertvolleren Kerzenleuchtern sollte man keine tropfenden Kerzen verwenden (generell lohnt es sich in etwas teurere und weniger rußende bzw. tropfende Kerzen zu investieren).
     
  • Zinn sollte auf den Befall von Zinnpest kontrolliert werden, diese zerfrisst das Metall. Ein etwaiger Befall sollte sofort im Kunstreferat oder Bundesdenkmalamt gemeldet werden! Solche Gegenstände sollten nicht zu feucht gelagert werden.
     
  • Vorsicht bei wertvollen Leuchtern vor Diebstahl!

 

 

Möbel

 

Dazu zählen: Kirchengestühl, Sakristeischränke, Priestersitz und Hocker, Fahnenkästen, Betschemel und jegliches Mobiliar im Pfarrhof mit unterschiedlichsten Oberflächen (geschnitzt, furniert, intarsiert, gebeizt, lackiert, geölt, gefirnist etc. oder bemalt).

 

 

 

  • Reinigung: Möbel nie nass putzen! Auch keine Fertigpolituren verwenden (vor allem bei Intarsien) – bei einem Fachmann nachfragen. Nur trocken abstauben.
     
  • Laden oder Schranktüren nicht dauernd offen halten – das Möbelstück verzieht sich sonst und schließt nicht mehr.
     
  • Keine Infoblätter mit Reißnägeln an Sakristeischränke oder Türen heften.
     
  • Vorsicht mit Vasen oder Blumenstöcken und generell mit Wasser – Untersetzer verwenden.

 

 

Sonstiges

 

  • Wachsobjekte vor starkem Lichteinfall und Hitze schützen. Achtung, sehr zerbrechlich! Vorsichtig damit umgehen.
  • Bücher: Am besten man lagert nicht mehr verwendete Bücher im Pfarrhof an einem klimatisch günstigen Ort, trocken und staubfrei. Wenn das nicht möglich ist, so sollten die Bücher am besten in einem Depot aufbewahrt werden (beim Kunstreferat nachfragen). Besser gerade (!) stehend als übereinander liegend lagern. Bei jeglichen Anfragen zu Ordnungen des Pfarrarchivs ist das Diözesanarchiv gerne zu Hilfestellungen bereit! Achtung vor einem etwaigen Holzwurmbefall der Kästen! Schäden an Büchern wie Risse nicht mit herkömmlichen Klebestreifen „restaurieren“!
  • Vor allem mit Pfarrchroniken und Archivordnern (auch jene des mobilen Kunst- und Kulturgutes) muss sorgsam umgegangen werden. Ideal ist die Unterbringung in einem brandsicheren Safe, am besten im Pfarrhof. Auch sollte man diese Archivalien nicht außer Haus verleihen, selbst bei heimischen Chronisten sollten keine Ausnahmen gemacht werden.
     
  • Objekte im Freien wie Epitaphe, Marterl, Ölberge etc. bedürfen besonderer Beobachtung: Diese Objekte sind jeglicher Witterung (Wind, Regen, Sonne etc.) direkt ausgesetzt. Wenn möglich sollten diese Objekte nicht an der Wetterseite montiert werden. Eine Überdachung über dem Objekt kann vermeiden, dass abfließendes Wasser über das Objekt rinnt. Vor extremer Sonneneinstrahlung schützen. Verschmutzung durch aufgewirbelten Straßenstaub, Splitt oder Salze bedenken! Ein Winterschutz durch Verkleidungen muss individuell entschieden werden. 

 

Fachbereich Kunst und Kultur
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Katholische Kirche in Oberösterreich
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