Termine statt.
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Ob Heimat 2.0 oder My Escape – Meine Flucht, die Filme trafen die SchülerInnen mitten ins Herz. Zu viele Berichte und Meinungen haben sie zum Thema Flucht, Flüchtlingskrise oder Asyl schon gehört. Das Wanderkino von Welthaus Linz bot ihnen allen unmittelbare Bilder der Flucht.
Heimat 2.0, eine Filmreportage der OÖ Filmemacherin Katharina Heigl, die auch bei den Filmvorführungen persönlich anwesend war, begleitete eine junge syrische Familie und einen jungen Syrer auf ihrer Flucht auf dem Abschnitt von der griechischen Insel Lesbos bis nach Österreich und lies die Betroffenen ihre Erlebnisse erzählen. Während die Familie in Weyregg nun Fuß fassen konnte, wartet der junge Syrer immer noch auf seinen Asylbescheid und fristet ein Leben in Ungewissheit. Die Biografien machen betroffen und lösten viele Fragen bei den jungen KinobesucherInnen aus. Wie ginge es mir, müsste ich aus Österreich fliehen? – Filmemacherin Katharina Heigl gelang es mit ihrem Filmbeitrag, aber auch mit ihrer erfrischenden und nachvollziehbaren Art, alle Fragen der Jugendlichen zu beantworten, bis auf jene: „Warum gibt es überhaupt Krieg? Ist doch total sinnlos!“
Der Filmbeitrag „My Escape – Meine Flucht“ war mehr für die Oberstufe bestimmt. Dieser Film ist ein Zeitdokument, aufgrund der Tatsache, dass viele Fluchtwege erstmalig direkt auf Video dokumentiert wurden. Nicht von Filmemachern oder Nachrichtenteams, sondern von den Flüchtlingen selbst. Für viele Flüchtlinge ist das Mobiltelefon ein unverzichtbares Mittel zur Organisation ihrer Flucht. Gleichzeitig transportieren sie damit Erinnerungen an das Zurückgelassene und einige dokumentieren damit auch die Fluchtstationen. Die (Handy-)Videos der Flüchtlinge erzählen von ihrer Heimat, von ihrem Abschied, den verschiedenen Stationen der Flucht, der Ankunft in Österreich oder Deutschland und schließlich den ersten Eindrücken hier. Die Flüchtlinge kommentieren ihr Filmmaterial in ausführlichen Interviews. So entsteht ein eindrückliches Bild aus nächster Nähe, von Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen und sich auf den Weg machen – auf der Suche nach Sicherheit. Ein Film, der die Jugendlichen sehr berührte, der aber auch bei vielen Jugendlichen mit Fluchthintergrund alte Wunden öffnete und zu außergewöhnlichen Diskussionen im Kino führte.
Allen Filmen und Vorführungen liegt gemein, dass sie eine empathische Ader bei den jungen Menschen rührten und viele neue Eindrücke und Wissenswertes zum Thema Flucht lieferten.