"Auch uns im Welthaus Linz haben Hilfsschreiben aus unseren Partnerländern im Globalen Süden erreicht. Besonders drastisch sind die Schilderungen aus Tansania, Ghana und den Philippinen. Aber auch aus unseren Mitgliedsorganisationen erreichen uns dramatische Berichte, die uns mit Sorge erfüllen" schildert Welthaus GF Heribert Ableidinger die Situation. Erklärend setzt er fort: "Wobei nicht Covid-19 als größte Bedrohung genannt wird, sondern die Folgewirkungen. In vielen Ländern kann die Grundversorgung mit Lebensmitteln und Wasser nicht mehr sichergestellt werden. Es drohen ein Anstieg von Armut, Hunger, mangelnde Hygiene und dadurch ausgelöst weitere Krankheiten, die das schwache Gesundheitssystem weiter überfordern."
Deshalb hat sich Welthaus Linz entschlossen, den Apell von VertreterInnen der Zivilgesellschaft an die österreichische Bundesregierung, ein Internationales COVID-19 Rettungspaket über 100 Mio. Euro Soforthilfe jetzt zu schnüren und die Entwicklungshilfeleistungen langfristig auszubauen, zu unterstützen. Denn die Corona-Krise besiegen wir weltweit oder gar nicht - eine humanitäre und wirtschaftliche Katastrophe in Länder des Globalen Südens hat auch massive Auswirkungen auf Österreich.
Wie auch wir von Welthaus Linz aus den Rückmeldungen unserer Projektpartner im Globalen Süden erfahren durften, drohen Hunger, Unruhen, Gewalt, Instabilität - Nährboden für Kriege, Konflikte und Terror. Die Folgen: Zusammenbruch von Staatlichkeit, Leid, Migration, sterbende und flüchtende Menschen. Es liegt daher in unserem eigenen Interesse, das Virus weltweit zu bekämpfen, sonst kommt es in Wellen wieder zu uns nach Österreich und Europa zurück – und das will niemand.
Wer jetzt nicht mithilft, fragile Staaten zu stärken und arme Länder der Welt solidarisch zu unterstützen und damit seinen international vereinbarten Pflichten nachkommt, erhöht das Risiko weiterer Krisen.
Präventive Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19 Pandemie, sowie Maßnahmen zur Abschwächung der Folgen und zur makroökonomischen Stabilisierung in Ländern des Globalen Südens sind daher dringend nötig und in unserem wohlverstandenen Eigeninteresse. "Daher unterstützen wir die Empfehlung der AG Globale Verantwortung, dass die österreichische Bundesregierung ein Österreichisches Internationales COVID-19 Rettungspaket schnürt und in jedem Fall folgende Punkte beinhaltet: 1. Eine Soforthilfe in Höhe von 100 Millionen Euro im Jahr 2020 für Länder des Globalen Südens, um die Krise akut zu bekämpfen. 2. einen Ausbau der österreichischen Entwicklungshilfeleistungen ab 2021 (wie im Regierungsprogramm vorgesehen), um langfristige Folgen abzufedern." betont Heribert Ableidinger einmal mehr die Forderungen.
Link zur PRESSEAUSSENDUNG von Globale Verantwortung - Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe: Österreichs Internationales COVID 19-Rettungspaket jetzt!: VertreterInnen der Zivilgesellschaft fordern 100 Mio. Euro Soforthilfe für Länder des Globalen Südens
Dazu passende Links:
Blick hinaus ins WeltHaus - Situationsberichte aus unseren Partnerländern
Gütezeichen für „Fair Politics“ - Gedanken aus der Quarantäne