Im Oberösterreichischen Kinderbetreuungsgesetz ist verankert, dass in OÖ Kinderbetreuungseinrichtungen auf traditionelle Feste und Feiern im Jahreskreis Bedacht genommen werden soll.
Im Bundesländerübergreifenden Bildungsrahmenplan wird erwähnt, dass Kinder im Kindergarten die Gelegenheit erhalten, sich mit der eigenen und mit fremden Kulturen auseinander zu setzen. (Bundesländerübergreifender Bildungsrahmenplan für elementare Bildungseinrichtungen in Österreich, S.18)
Als Pfarrcaritas Kindergarten legen wir Wert darauf, die christliche Kultur an die Kinder weiterzugegeben.
Wir arbeiten eng mit unserer Pfarre zusammen und erhalten dabei tatkräftige Unterstützung von unserem Herrn Pfarrer. Wir tolerieren andere Religionen und Weltanschauungen und treten ihnen offen gegenüber. Kinder werden bei uns in Ihrer Individualität angenommen, respektiert und wertgeschätzt. Zum christlichen Brauchtum gehören Feste im Jahreskreis wie
Erntedank-, Martins-, Nikolausfest, die Adventszeit, Weihnachten, die Segnung mit dem Aschenkreuz und Ostern.
Die Geschichten und die Traditionen der Adventzeit erzählen von Werten, die auf Menschlichkeit, Wertschätzung, Nächstenliebe und Solidarität bauen. Diese Werte werden nicht nur in der christlichen Kultur gelebt. Ein Höhepunkt in der Vorweihnachtszeit ist das Fest des Hl. Nikolaus von Myra. Die Vorfreude auf das Fest ist im Kindergarten spürbar. Die Kinder singen während der Freispielzeit die gelernten Nikolauslieder, spielen im Rollenspielbereich den Nikolaus und wollen oftmals die Nikolausgeschichten vorgelesen bekommen.
Am Donnerstag, den 06. Dezember ist es endlich soweit, wir feiern das Nikolausfest.
„Der Nikolaus darf keine Angst machen“ ist oberstes Prinzip unseres pädagogischen Handelns.
Die Kinder wissen, der „echte“ Nikolaus hat vor langer Zeit gelebt und wir erinnern uns jedes Jahr an seine guten Taten indem ein Erwachsener den Nikolaus darstellt.
Die Kinder kennen die Darsteller, unseren Herrn Pfarrer und zwei Pädagoginnen aus dem Team, da fremde Personen bei den Kindern Unsicherheit und Angst auslösen könnten. Dies wollen wir vermeiden. Der/Die DarstellerIn des Nikolaus kommt zuerst unverkleidet in den Raum.
Das Gewand, der Stab und die Mitra werden den Kindern vorgestellt, damit sie sich mit der Verkleidung des Hl. Nikolaus vertraut machen können. Der Erwachsene zieht sich das Gewand vor den Kindern an und verlässt dann den Raum.
Bart, Handschuhe und Mitra werden außerhalb des Raumes angezogen. Dann betritt „Nikolaus“ wieder den Raum.
Für die jüngeren Kinder bedeutet das: Sobald sich der „Nikolaus“ verkleidet – ist es der Nikolaus.
Dies ist auf die rege Phantasie in ihrem Alter zurückzuführen. Dieses Phänomen wird auch „magische Phase“ genannt.
Nun kann die Feier beginnen. Die Kinder singen ihre eingeübten Lieder und Gedichte und erzählen dem „Nikolaus“ aus seinem Leben. Der „Nikolaus“ hat für die Kinder auch etwas mitgebracht, das ihnen Freude macht. Manche Kinder sind ohne Angst und trauen sich zum „Nikolaus“ um sich ihr Säckchen abzuholen. Andere sind etwas ängstlich, diese werden von einer Pädagogin oder Assistentin unterstützt oder der Nikolaus bringt ihnen das Säckchen.
Zum Abschluss gibt es, bei von den Kindern festlich gedeckter Tafel, noch eine Nikolausjause. Hier lassen die Kinder, im gemeinsamen Gespräch, ihre Eindrücke Revue passieren.
Der Heilige Nikolaus, ist ein Vorbild, an dem wir uns heute noch orientieren.
Er hatte offene Augen, Ohren und ein mitfühlendes Herz für die Menschen in Not.
