Mittwoch 17. April 2024

3. Vortrag im Rahmen der Vortragstrilogie

"Was ist das Römische am Römischen Ritus?"
Vortragstrilogie

Am Donnerstag, 24. Mai 2018, um 19.00 Uhr fand der dritte und letzte Vortrag "Was ist das Römische am Römischen Ritus?" in der Basilika St. Laurenz in Enns statt.

Die beiden Vortragenden Mag.a Manuela Priester, Fachreferentin für Liturgie der Erzdiözese Wien, und MMag. Florian Wegscheider, Assistent am Institut für Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie der Katholischen Privat-Universität Linz, widmeten sich an diesem Abend der spannenden Herausforderung, das Prägende für den Römischen Ritus herauszuarbeiten.

 

Die Ausgangslage

Die Zeit, die einen Ausgangspunkt für den Römischen Ritus darstellt, ist die des 4. und 5. Jahrhunderts in Rom. Damals war die Stadt eine Millionen-Metropole, das Reich hatte bestens entwickelte Kommunikations- und Handelswege und in Hauskirchen begann das Christentum zunächst Fuß zu fassen. Einen wesentlichen Entwicklungs- und Zentralisierungsschub erhielt das Thema v. a. durch Karl den Großen. Er wollte im Frankenreich des 7./8. Jahrhunderts eine Vereinheitlichung erreichen: 1 Kaiser, 1 Reich und 1 liturgische Tradition. Dabei orientierte er sich an Rom.

 

Vier Blickwinkel auf ein spannendes Thema

Unter den Blickwinkeln Gebetssprache, Architektur, Papstliturgie und Kirchenjahr entwickelten die beiden ReferentInnen abwechselnd das Thema fort.

Im Bereich der Gebetssprache kam es Ende des 4. Jahrhunderts zu einer "Latinisierung". Latein war zwar nicht die Sprache der Oberschicht, dafür lässt die Sprache eine knappe, verrechtlichte Reduzierung zu, die sich bis heute z. B. im ersten Hochgebet noch ablesen lässt.

In der Architektur wird die Bauform der Basilika immer wichtiger. Ursprünglich eine Bauform am Marktplatz, werden die ersten Kirchen in Rom - errichtet vom Kaiser und nicht vom Papst - in dieser Form gebaut, teils drei- und teils fünfschiffig. Diese großen neuen Kirchen fanden sich selten im Zentrum, sondern häufig am Stadtrand.

Für die Papstliturgie ist eine entscheidende Entwicklung in der Mitte des 5. Jahrhunderts festzustellen: die Vormachtstellung des Bischofs von Rom. Wesentlich für diese Entwicklung war auch der Umstand, dass es nur in Rom zwei Apostelgräber gibt. Der Papst, als Bischof von Rom, bemühte sich damals, seine Pfarren zu besuchen; daraus entwickelte sich sehr bald eine Stationsliturgie. Er eröffnete die Liturgie in einer Kirche bzw. Gemeinde, anschließend gab es eine Prozession zu einer anderen, wo dann der Gottesdienst auch abgeschlossen wurde.

Im Bereich des Kirchenjahres wurde der Blick zusammenfassend auf das Weihnachtsfest gelenkt. Es handelt sich bei den Texten im Messbuch zum Weihnachtsfest um die ältesten Texte. Drei Messformulare sind bis heute erhalten. Die Messe vom Tag ist das älteste (und ursprünglich auch einzige) Formular. Aus der Stationsliturgie wurden drei Messen für drei unterschiedliche Kirchen entwickelt. Erst in der späteren Zeit kam es zur Entwicklung, dass diese drei Liturgien auch in einer Pfarrkirche gefeiert wurden.

 

Erläuterungen zum Römischen Ritus in der Basilika St. Laurenz, Enns
Die beiden Vortragenden an diesem Abend: Manuela Priester, Wien, Florian Wegscheider, Linz

 

Downlaod Ankündigung Vortragstrilogie

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