Freitag 19. April 2024

1. Vortrag im Rahmen der Vortragstrilogie

Vortragstrilogie

Am Donnerstag, 3. Mai 2018, fand um 19.00 Uhr in der TOWAREK-Schulkaserne – Heeresunteroffiziersakademie in Enns der Vortrag: „Was ist das Römische am Römischen Reich?“ statt.

MMag. Stefan Gugerel, Militärsuperior und Leiter des Institutes für Religion und Frieden des Österreichischen Bundesheeres stellte zu Beginn die Frage in den Raum, was wir heute noch vom römischen Reich haben.

 

Das römische Leben am Forum romanum

 

Als Ausgangspunkt wählte er das Forum romanum, um dort wesentliche Elemente herrschaftlicher Architektur zu zeigen. Das Leben spielte sich in der Öffentlichkeit ab. Es wurde etwas zur Schau gestellt und es musste auch dem Publikum "nutzen". Daher gab es häufig zu Eröffnungen zumindest ein Einweihungsfest. Das römische Zentrum faszinierte damals schon und so wurde auch diese Anlage selbst in den entferntesten Winkeln des Imperiums kopiert.

Der Friede (pax) galt als das oberste Ziel des Staates und der Einzelnen. Das Verb pacare hatte zwei Bedeutungen und hing von der Perspektive ab: Wurde es aus dem Blickwinkel der Römer verstanden, bedeutete es "befrieden", wurde es aber aus dem Blickwinkel der anderen Völker gegen die Römer verstanden, bedeutete es "unterwerfen".

 

Pax romana - der römische Frieden

 

Eine Idee, die hinter dem Imperium romanum stand, war, dass vollkommener Friede herrschen würde, wenn alle Völker römisch wären.

Im Imperium romanum wurde versucht, durch geschickte Politik den Frieden im Inneren herzustellen; es mussten dazu verschiedene Sprachen, Kulturen, Klimabereiche, Wirtschaftssysteme, usw. miteinander in Einklang gebracht werden. Die Zweiteilung des römischen Reiches sollte lokale Gefahren besser erkennen lassen und auch schnelleres Reagieren darauf ermöglichen.

 

Römische Kaiser und römische Sultane

 

In Konstantinopel nannten sich die Kaiser auch nach dem "Untergang" des weströmischen Reiches noch römische Kaiser. Diesen Titel behielten selbst die Sultane nach der Eroberung Konstantinopels bei; sie nannten sich "römische Sultane". Die Idee des weltumspannenden Reiches, das Frieden sichert, hat also überdauert.

 

Der Adler als Wappentier - römisches Erbe bis heute

 

Der Blick auf die Formensprache zeigt auch noch einmal sehr deutlich, wie stark die Idee des römischen Reiches verwurzelt ist. Der römische Jupiter-Adler mit dem Donnerkeil wird vielfach weiterkopiert und variiert. Bis in unsere heutige Zeit wird der Adler als Wappensymbol wieder und wieder verwendet.

Mit einem kritischen Blick auf die UNO, die ebenfalls mit einem System Frieden auf der ganzen Welt sichern möchte, hat der Vortragende diesen spannenden Abend in der Heeresunteroffiziersakademie in Enns abgeschlossen.

 

Stefan Gugerel, der Vortragende des ersten Teils der Vortragstrilogie
Zahlreiche Besucherinnen und Besucher folgten den Ausführungen in der TOWAREK-Schulkaserne – Heeresunteroffiziersakademie in Enns
Stefan Gugerel beim Erklären des Adlers als Wappentier

 

Download Ankündigung Vortragstrilogie

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