Seitenbereiche:
  • zum Inhalt [Alt+0]
  • zum Hauptmenü [Alt+1]

  • leserbeitrag
Hauptmenü ein-/ausblenden
Barrierefreiheit Einstellungen
Schriftgröße
  • A: Schriftgröße: normal
  • A: Schriftgröße: groß
  • A: Schriftgröße: sehr groß
Kontrasteinstellungen
  • A: Standardfarben
  • A: Gelb auf Schwarz
  • A: Schwarz auf Gelb
  • A: Weiss auf Blau
  • A: Blau auf Weiss
Inhalt:

Liebe und Erinnerung an meine Sternenkinder

Heute Abend stelle ich um 19:00 Uhr ein Licht ins Fenster und fühle mich verbunden mit allen Mamas und Papas, die ihr Sternenkind in Liebe bei sich tragen.

Das Licht ist stärker als der Tod. Die christliche Osterbotschaft trägt und berührt mich immer wieder.

 

Ich habe drei lebende Kinder und 2 Sternenkinder, also insgesamt fünf. Ein Sternenkind ist ein Kind, das während der Schwangerschaft oder kurz vor oder nach der Geburt verstorben ist.

 

Unser erstes Sternenkind verließ die Welt wieder nach der 8. Schwangerschaftswoche. Ich war sehr jung. Ich hatte mich so auf das Kind gefreut. Aber: auf dem Ultraschall war kein Herzschlag mehr zu sehen. Der Arzt hatte gemeint, es würde in den nächsten Stunden weggehen. So war es.

 

Es gab noch keine Kultur im Krankenhaus, die mein Sternenkind würdigte. Ich lag zusammen mit anderen Frauen, die vor einer Abtreibung standen, in einem Zimmer im Krankenhaus.  und fragte mich: „Wieso darf unser Kind nicht bleiben, obwohl wir es uns so wünschen?“ Ich haderte mit Gott: „Wie kann er nur so ungerecht sein?“  Ich verstand die Welt nicht mehr.

 

Gott sei Dank gab es im Krankenhaus sehr liebe Schwestern, von denen ich mich gut umsorgt fühlte. Und meine Familie gab mir in diesen Tagen Halt und Zuversicht.

 

Das Licht kämpfte sich langsam wieder zu mir durch.

 

Mein Bruder fragte mich nach einer Weile: „Wie geht es dir? Das ist schon eine schwierige Situation, die du da durchlebst!“ Durch diese Frage kam ich überhaupt erst einmal zu mir. Ich merkte, dass ich die ganze Zeit neben mir gestanden war und alles wie im Film erlebt hatte.

 

Durch das Nachfragen meines Bruders – und sein mich Sehen in meiner Not, sein mich Ansprechen – löste sich der Nebel rund um mich auf und ich fing an, zu erzählen:

 

Von dem, was mir passiert war, von meiner Hoffnung auf das Kind. Von meiner Sehnsucht danach, wie es wohl ausgesehen hätte, was es für ein Mensch geworden wäre, wenn es nicht so früh hätte wieder gehen müssen.

 

Wir überlegten auch, was der Grund gewesen sein konnte, dass es nicht leben konnte. Vielleicht wäre es krank gewesen? Vielleicht hat es einfach für das Kind noch nicht gepasst?

 

Es war alles immer noch sehr traurig, aber ich war wieder in Kontakt mit mir gekommen und auch mit meinem Kind. Es wurde so zu meinem ersten Kind.

Es ist so, als ob ich es seither wie ein kleines Licht in mir herumtrage in dieser Welt. Es gehört zu uns.

 

Auch unser zweites Sternenkind lebt mit und in uns. Als Zwilling meines jüngsten Sohnes war es 14 Wochen in meinem Bauch, sichtbar durch den Ultraschall, und dann hat es sich irgendwo in der Schleimhaut wieder verwachsen. So hat der Arzt gemeint. Bei diesem Kind hatte ich das Gefühl, es sei ein Mädchen. Dann hätte es Katharina geheißen.

 

Heute Abend stelle ich um 19:00 Uhr ein Licht ins Fenster und fühle mich verbunden mit allen Mamas und Papas, die ihr Sternenkind in Liebe bei sich tragen.

 

Der Sternenkinder Gottesdienst heute Nachmittag um 15:00 Uhr bietet eine gute Gelegenheit, sich Zeit zu nehmen zum Erinnern…

 

Andrea Holzer-Breid

Bildungsreferentin bei BEZIEHUNGLEBEN.AT

 

Zeichnung

Zeichnung von Andrea Holzer-Breid.

zurück

nach oben springen
Sitemapmenü:

Katholische Kirche in Oberösterreich
Diözese Linz

Kommunikationsbüro
Herrenstraße 19
Postfach 251
4021 Linz
TEL: 0732 / 7610 - 1170
FAX: 0732 / 7610 - 1175

DVR: 0029874(117)

www.dioezese-linz.at
post@dioezese-linz.at
nach oben springen