Trost und Hoffnung
Was mich tröstet und mir in dieser Zeit immer Hoffnung gibt, ist der Gedanke und die Erfahrung, dass in jedem Menschen Gott in irgendeiner Weise anwesend ist. Vielleicht manchmal verdeckt, vergraben oder auch verdrängt und bekämpft.
Meine Erfahrung ist, dass mit liebevoller Aufmerksamkeit, mit Verständnis und behutsamen Gesten der Versöhnung ein Wiederentdecken oder sich Einlassen auf Gottes Anwesenheit und Zukommen möglich ist. Für mich sind diese Erfahrungen ein Geschenk, eine Gnade. Und auch ein Trost, dass ich Gott nicht bringen muss, sondern gemeinsam mit diesen besonderen Menschen, mit denen ich als Obdachlosenseelsorger zu tun habe, entdeckt werden kann.
Das ist ein Licht der Hoffnung, den jedeR Mensch weitergeben kann, dass Gott immer schon in mir – im Anderen da ist, weil ER auf uns immer zukommt und wir dieses Geheimnis auch gemeinsam entdecken oder erleben können.
Helmut Eder
Obdachlosenseelsorger in Linz
Pfarrassistent in Linz-St. Severin