Alma
... und jetzt ist sie da! Mit neugierigem und zufriedenem Blick
sieht sie sich die Welt an, voller Vertrauen und Zuversicht.
Das ist es also, das viel beschriebene Wunder des Lebens,
das unvergleichliche Erlebnis, der unvergessliche Augenblick.
Schon in dieser ersten Stunde, in der die Zeit still zu stehen scheint,
entwickelt sich zwischen uns eine besondere Beziehung,
ein erstes Kennenlernen und gleichzeitig das Gefühl,
dass wir uns schon lange kennen.
Auf eben diesen Augenblick gründet auch die große Liebe,
die ich gegenüber diesem kleinen Wesen empfinde.
Bis heute ist dieses Gefühl des ersten Moments
bei mir stets präsent und wird es wohl immer bleiben.
Jetzt ist Alma bald ein Jahr alt,
hat vieles dazugelernt und lernt täglich weiter.
Ob ihr Lerntempo nun besonders schnell oder eher langsam ist,
kann ich gar nicht sagen, es spielt auch keine Rolle,
es ist eben ihr Tempo.
So oder so sind die Fortschritte enorm,
ganz besonders auf kommunikativer Ebene.
Wie sie es schafft, mit vertrauten und zunehmend
auch fremden Gesichtern Kontakt aufzunehmen,
ihren Mitmenschen mit einem offenen Lächeln zu begegnen,
ist schon etwas Besonderes.
Und wie schon in der ersten Stunde ihres irdischen Daseins
bin ich es vor allem, der Papa,
der von diesem Zauber völlig gefangen ist.
Ach ja, dass Alma in jeder Zelle ihres Körpers
ein Chromosom mehr hat,
habe ich gar nicht erwähnt,
dann scheint es wohl auch nicht so wichtig zu sein ...
Quellenangabe:
Wenk, Conny (2008): Außergewöhnlich: Väterglück. Kinder mit Down-Syndrom und ihre Väter. Neumünster: Paranus Verlag der Brücke (= Edition Jakob van Hoddis 6, herausgegeben vom Arbeitskreis Down-Syndrom e.V).
Weitere Informationen zum Buch, in dem 22 Väter zu Wort kommen, deren Glück mit ihren Kindern von Conny Wenk mit der Kamera charmant und ausdrucksstark eingefangen wurde: