Freitag 29. März 2024

Du sollst Urlaub machen

Die Sonnentage werden intensiver und das Alltagsleben schreit nach Pause, nach Unterbrechung vom Alltag.

Unterbrechung ist die kürzeste Definition von Religion, hat Johann Baptist Metz einmal gesagt. Jedes Unterbrechen kann auch ein Aufbrechen sein.
Plötzlich stellen sich existenzielle Fragen, die in der Mühle des Alltags kein Gehör finden. So widersetzt sich der Urlaub – wo auch immer wir ihn verbringen – der Logik des Funktionierens. Ein Urlaubstag ist weniger planbar als ein Arbeitstag. Er ist eine Insel – wo alles passieren kann.

 

Sich Zeiten freihalten, steht schon im Alten Testament – halte den Sabbat heilig, an ihm darfst du keine Arbeit tun. Dieses Gebot, das Gott am Berg Sinai den Menschen gab, steht in der Reihe mit den sofort einleuchtenden Gebote, wie du sollst nicht töten und du sollst nicht stehlen. Das Gebot, einen Ruhetag einhalten fällt uns oft nicht so leicht.

Offenbar hat Gott gewusst, wie beschäftigt wir Menschen sein können, so sehr dass wir manchmal unsere Arbeit zur Religion machen.

Ein gesondertes Arbeitsgebot war deshalb gar nicht nötig – wohl aber die Mahnung, regelmäßig eine Pause einzulegen. Gott selbst macht es uns vor. Nach seinem Schöpfungswerk ruhte er am siebten Tag.

Das regelmäßige Pausieren von unserer Arbeit hilft uns zum einen, körperlich und geistig zu regenerieren.
Zum anderen gibt es uns Raum, mit Abstand über unser Leben nachzudenken und es immer wieder neu aus höherer Perspektive zu bewerten. Gott vollendete sein Werk und sah, dass es GUT war.

Diese wertschätzende Unterbrechung des Alltags schenkt uns Zeit zum Loben, zum Freuen und zum Danken.

 

 

 

Katholische Kirche in Oberösterreich
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