Donnerstag 25. April 2024

Kalt - heiß: ein Tag der Gegensätze

von am 05. August 2015, 20:08 Uhr

Wer meint, dass diese Woche in Rom Urlaub und Entspannung sei, der irrt. Bereits um 6:30 waren die Minis der Diözese Kärnten und ihre Begleiter/innen auf den Beinen, um sich nach einem stärkenden Frühstück auf den Weg zu den Domitilla-Katakomben zu machen.

 

 

Die Gruppe aus Kärnten ist mit knapp 50 Teilnehmer/innen zwar die kleinste Gruppe, die aus Österreich an der Wallfahrt teilnimmt. Das schlägt sich jedoch nicht im Geringsten auf ihre Motivation nieder: ich treffe auf eine bunte, begeisterte aber natürlich auch schon etwas müde Gruppe.

 

Zu den Domitilla-Katakomben zu reisen ist eine Besonderheit. Diese Katakomben, von denen es mehrere gibt, sind unterirdische Friedhöfe, die sich außerhalb des damaligen Roms befanden. Bis heute konnten über 60 dieser unterirdischen Plätze gefunden werden. Einige sind sogar mehr als zehn Kilometer lang. Es sind Begräbnisstätten der ersten Christinnen und Christen und deshalb haben diese Orte eine ganz besondere Austrahlung.

 

Unsere Tour beginnen wir in einer unterirdischen Basilika. Ein sehr kompetenter Guide erzählt uns einiges über die Entstehung der Katakomben und Leben und Glauben der damaligen Christen. Besonders weist er uns auf die Unterschiede der Pilgerschaft von damals zu heute hin. 80 Tage war ein Pilger zu Fuß von Augsburg nach Rom zu jener Zeit unterwegs. Bevor er uns zum Spaziergang in die Katakomben selbst einlädt, fügt er mit einem Augenzwinkern hinzu: „Probeliegen ist nur dienstags zugelassen, somit schaut, dass ihr euch nicht verirrt!“

 

Jakob aus Kärnten ist schon sehr gespannt und fragt, ob er noch weitere Infos zu den Katakomben bekommen kann. Gerhard Simoniti, Kinder- und Jugendseelsorger der Diözese Kärnten, war schon mehrmals hier und bietet sein Wissen gerne an. Beim Betreten der unterirdischen Gänge fällt als erstes der große Temperaturunterschied auf. Nur 18 Grad hat es hier, wir begeben uns vier Stockwerke unter die Erde, 34 Meter am tiefsten Punkt. Zu beiden Seiten der Gänge sind Vertiefungen in die Wände eingelassen, zahlreiche Abzweigungen kreuzen unseren Weg. In die Platten, die teilweise die Grabnischen bedecken, sind Zeichen der frühen Christen wie Anker und Fische eingekerbt.

 

Während wir am Weg sind komme ich mit Kathrin aus der Pfarre Sankt Theresia ins Plaudern. Sie schildert mir die Arbeit in ihrer Pfarre und als Religionslehrerin. Mit 15 Kindern ist ihre Pfarre Teil der Mini-Wallfahrt. Ihre Minis freuen sich schon sehr auf das morgige Begegnungsfest mit ganz Österreich. „So wie es der Guide vorhin formuliert hat: es ist ein Anknüpfen. Hier an die Traditionen der frühen Christen und morgen an all die anderen Minis die aus Österreich nach Rom gekommen sind. Es ist schön mit Kindern so etwas zu erleben!“

 

Vorsichtig und langsam steigen wir die Treppe aus den Katakomben wieder hinauf in die Vormittagshitze. Dort warten bereits zahlreiche Minis anderer Diözesen, denn der Besuch der Katakomben ist heute Teil vieler Programme. Ich darf mich nach einem Gruppenfoto von den Kärntnern verabschieden und zur Diözese Innsbruck wechseln. Im Gegensatz zu den kalten Katakomben steht jetzt ein heißer Strandnachmittag bevor.

 

Mit dem Bus fahren wir die 40 minütige Strecke bis nach Ostia an den Strand. Busbegleiterin Bianca erinnert alle noch daran, eine Jause für das Meer zu kaufen, bevor wir es uns in einem Strandbad auf Liegen unter Sonnenschirmen gemütlich machen. Einige Innsbrucker begeben sich sofort ins kühle Nass. Fürsorglich hat eine kleine Gruppe an Minis Bianca beim Wort genommen und überraschen mit Fischfutter als ‚Jause für das Meer‘. Wir genießen Melone und verbringen die Zeit mit baden, spielen, plaudern und dem Nachschlafen der Defizite der letzten Nächte. Dem nun doch auftretenden Urlaubsgefühl kann man sich kaum erwehren. Aber wie hat es Klara aus der Diözese Innsbruck so treffend formuliert: „Das ist kein Urlaub, das ist einfach eine hammergeile Woche!“

 

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