Wenn ich eine schwierige Entscheidung zu treffen habe, oder am Beginn des Tages stehe, dann sage ich „In Gods Nam“ – in Gottes Namen – mit Gottes Begleitung fange ich an. Dafür bin ich dankbar und es entlastet. Jesus nennt in vielfacher Weise immer wieder diese frohe Botschaft, diese gute Nachricht, sein Evangelium: „Du bist eine geliebte Tochter, ein geliebter Sohn Gottes mit deiner speziellen Würde und besonderen Talenten!“
Wenn Kirche also Zeichen und Werkzeug seiner Botschaft ist, so sind wir als Botschafterinnen und Botschafter dazu berufen, davon Zeugnis zu geben. Es geht darum an die Lebensrealitäten der Menschen anzuknüpfen, so wie sie eben sind. Den Menschen Wertschätzung entgegenzubringen und Segen mitzugeben sowie einen Kontrapunkt zu noch schneller, noch höher und noch besser zu setzen.
Ein Schlüssel zur Öffnung der Katholischen Kirche zur Gegenwart im Zweiten Vatikanischen Konzil war für mich diese Geschichte: Die 2500 Bischöfe konnten in der Konzilszeit nicht alle im Vatikan wohnen, deshalb haben sie von ihren Quartieren außerhalb mit dem Bus hineinfahren müssen. Dadurch sind sie unweigerlich mit den Menschen und deren Realitäten in Kontakt gekommen. Das hat die Bischöfe und so auch Kirche nachhaltig verändert!
Es ist ein Zeichen der Zeit, dass wir uns davon berühren lassen, was die Menschen heute wirklich bewegt. Freuden, Krisen, Sorgen, Ängste und das Glitzern in den Augen vor Staunen über das Schöne.
Wenn uns das gelingt, dann gehen wir ein Stück miteinander. Vielleicht steigen wir einmal einen Schritt zu Seite, schauen anders auf das Gewohnte. Und ich bin überzeugt, uns fallen Ideen und Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit und der Kirche ein.
In Gods Nam, fangen wir an!
(veröffentlicht in der monatlichen Programmzeitung des Bildungshauses Schloss Puchberg, 09/2017)