Am 17. Oktober um 16.30 Uhr wird die Ausstellung „Franz und Franziska. Es gibt keine größere Liebe” im Mariendom eröffnet. Diese besondere Schau über das Leben des Ehepaars Jägerstätter wurde von einer Gruppe von Professoren und anderen Freunden aus Italien aus der internationalen katholischen Bewegung Comunione e Liberazione initiiert und erarbeitet. Das erste Mal wurde sie im August 2024 bei der Kulturveranstaltung „Meeting für die Freundschaft unter den Völkern“ in Rimini (Italien) präsentiert. Die Ausstellung stieß auf großes Interesse: In 6 Tagen kamen mehr als 30.000 Besucher:innen.
Der große Publikumserfolg führte zu einer Wanderausstellung, die mittlerweile in dutzenden Städten in Italien und in Deutschland gezeigt und von tausenden Interessierten besucht wurde. Die oberösterreichische Jägerstätter-Biografin Erna Putz war an der Gestaltung maßgeblich beteiligt. Aus ihrer Sicht hat das große Interesse an dem seliggesprochenen NS-Kriegsdienstverweigerer und dessen Witwe nicht zuletzt mit dem Film „A Hidden Life“ (2019) des US-Regisseurs Terrence Malick zu tun.
„Eine Ausstellung über einen Oberösterreicher, die von einem Hollywood-Film angeregt und von Italienern gestaltet wurde – das ist doch bemerkenswert“, sagt Erna Putz und freut sich, dass die Ausstellung jetzt in Linz zu sehen ist. „Als Ort der Seligsprechung und aufgrund der Jägerstätter-Stele mit den Reliquien ist der Mariendom neben St. Radegund ein zentraler Punkt des Gedenkens an den Märtyrer“, sagt sie. Die Stele, die vom oberösterreichischen Künstler Herbert Friedl gestaltet wurde, befindet sich in der Kapelle „Maria, Königin der Märtyrer“ im Kapellenkranz des Mariendoms. Sie ist dem Gedenken an den seligen Franz Jägerstätter (1907–1943) gewidmet.
Die aktuelle Ausstellung beleuchtet aber nicht nur politische Hintergründe, es geht um die Liebe von Franz und Franziska. Und wie schon im Film wird in der Ausstellung die wichtige Rolle, die Franziska Jägerstätter für ihren Mann und seinen Weg gespielt hat, deutlich. Die Biografin erklärt: „Die beiden waren und blieben ein liebendes und verliebtes Paar. Zudem brachte, salopp gesagt, Franziska Franz auf den Geschmack des religiösen Glaubens. Gemeinsames Beten und Bibellesen vertiefte deren Glück. Der Glaube von beiden wuchs mit der Herausforderung.“
Zu den Begleitveranstaltungen der Ausstellung in Italien und Deutschland seien auch viele Jugendliche und vor allem junge Ehepaare gekommen. „Es interessiert sie, wie die beiden mit Arbeit, Kindern, Glaube und politischer Situation zurechtkamen. Die Jägerstätters haben eine Spiritualität in der Ehe gelebt – Jahrzehnte bevor eine solche beim Zweiten Vatikanischen Konzil formuliert wurde“, sagt Erna Putz. An ihnen könne man ersehen, dass aus gegenseitiger Liebe ein leuchtendes Glaubenszeugnis strahlen kann. „Die Jägerstätters sind auch ohne den Märtyrertod von Franz ein heiliges Ehepaar.“

Jägerstätter-Biografin Erna-Putz, hier zu sehen auf dem Monitor bei der Ausstellung in Rimini 2024. © Elena Mancini
Ausstellung „Franz und Franziska. Es gibt keine größere Liebe“
Mariendom Linz
17. bis 26. Oktober 2025
täglich zwischen 8.00 und 18.00 Uhr
Eröffnung:
17. Oktober 2025, 16.30 Uhr
Präsentation der Ausstellung von Jägerstätter-Biografin Erna Putz und Andreas Schmoller, Leiter des Franz und Franziska Jägerstätter Instituts
Abschluss:
25. Oktober, 18.15 Uhr
Abendmesse mit Bischof Manfred Scheuer (Vorabend des Jahrestags der Seligsprechung)
Hinweis:
Unmittelbar nach Linz wird die Ausstellung am 2. November 2025 auch in Wien (Servitenkloster) präsentiert und mit einem Gottesdienst, dem Kardinal Christoph Schönborn vorsteht, eröffnet.

2025 war die Ausstellung bereits in Köln zu sehen. © Erna Putz