Donnerstag 28. März 2024

„Treue zum Willen Gottes und Liebe zu den Menschen“

Die Oblatin Sr. Maria-Brigitte Kaltseis über das Hinweinwachsen in ihre Berufung, die heilige Leonie und Mußestunden im Sommer.

Wann/Wie haben Sie Ihre Berufung gespürt? Gab es ein Berufungserlebnis oder war es ein stilles Reifen? Wie hat sich Ihr Weg in die Gemeinschaft gestaltet?


Diese Frage kann ich nicht mit einem kurzen Satz beantworten. Aufgewachsen bin ich in einer guten Familie, in der das religiöse Leben praktiziert wurde. Unser Pfarrer unterrichtete uns in Religion und dabei erzählte er uns auch von seiner Berufung, der ich mit besonderer Aufmerksamkeit folgte. Dabei erwähnte er auch, dass er ein bestimmtes Gebet zur Muttergottes verrichtete und so seine Berufung fand. Für mich wurde dieses Gebet, das er uns auf die Tafel schrieb, ein Lieblingsgebet, und in meinem Innersten wünschte ich mir, auch diesen Weg gehen zu dürfen und zu können.

 

Nach meiner Schulzeit kam ich nach Linz, um eine Büroausbildung zu machen. In dieser Zeit sollte ich in einem Internat wohnen. Mein Bruder, der bereits in Linz studierte, suchte für mich ein Heim und kam eher zufällig in die Kapellenstraße und stand vor dem Franziska-Salesia-Heim der Oblatinnen, das aber bereits überfüllt war, wie ihm die Heimleiterin mitteilte. Nach dem Gespräch mit der Schwester und der dringenden Notwendigkeit fand sie schließlich noch einen Platz im bereits vollen Heim.

 

Ich lebte mich relativ rasch ein und fühlte mich bei den Schwestern wohl. Bald begann ich an der täglichen Messe teilzunehmen, und auch sonst suchte ich immer wieder Begegnungen mit den Schwestern, deren Lebensform mich ansprach. So ist die Berufung zum religiösen Leben immer mehr gewachsen und nach Exerzitien, an denen ich teilnahm, stand für mich der Entschluss fest, in die Gemeinschaft einzutreten.

 

Meine Eltern waren über meinen Entschluss erstaunt, hatten aber nichts dagegen. Sie legten mir aber nahe, wenn ich diesen Schritt setze, ich ihn auch treu und konsequent gehen solle. Die Schwestern nahmen mich sehr herzlich auf, und ich habe es auch nach mehr als 40 Jahren niemals bereut, diesen Entschluss ausgeführt zu haben.

 

Was ist derzeit Ihre Aufgabe in der Gemeinschaft?


In der Gemeinschaft wurde ich in den verschiedensten Aufgabenbereichen eingesetzt. Ich war Kindergärtnerin in einem Caritaskindergarten. Nach einem längeren Aufenthalt im Mutterhaus in Frankreich wurde mir die Leitung unseres Heimes übertragen. Nun bin ich schon seit einiger Zeit als Regionaloberin in der Leitung der Gemeinschaft tätig.

 

 

 Sr. Maria-Brigitte Kaltseis. © Paul Hamm

 

 

Was beGEISTert Sie an der Spiritualität Ihrer Ordensgemeinschaft?

 

Die Spiritualität unserer Gemeinschaft kann ich in ganz einfachen Worten ausdrücken, die in unserem Logo „Vivat Jesu“ zum Ausdruck kommt und „Es lebe Jesus - Jesus leben“ bedeutet. Auch hat mich die Einfachheit und Sanftmut des heiligen Franz von Sales immer beeindruckt und gestärkt und mir auch über schwierige Situationen geholfen.

 

Wer ist Ihr/e Lieblingsheilige/r, und warum?

 

Meine Lieblingsheilige ist unsere Ordensgründerin, die heilige Leonie, geworden. Sie hat mich durch mein Ordensleben begleitet und besonders die Selig- und Heiligsprechung in Rom, die ich miterleben durfte, haben mir eine tiefe Beziehung zu ihr geschenkt. Ihre Treue zum Willen Gottes und ihre große Liebe zu den Menschen sind mir zum Vorbild geworden.

 

Was gefällt Ihnen am Jahr der Orden bzw. was ist Ihnen dabei wichtig?

 

Am Jahr der Orden gefällt mir, dass das geweihte Leben wieder mehr in das Bewusstsein der Menschen und der Kirche gerückt wird und so wieder mehr Aufmerksamkeit und Bedeutung findet.

 

Was tut Ihnen im Sommer einfach so gut, dass Sie es mit uns teilen möchten?

 

Im Sommer freue ich mich auf stille Stunden der Ruhe und Entspannung. Die finde ich im Wald an einem kleinen Bach, wo ich dem Plätschern des Wassers lausche und die Seele baumeln lasse, aber auch beim gemeinsamen Wandern in unserem Urlaubsort in Oberneukirchen im Mühlviertel. Das unbeschwerte und frohe Zusammensein mit den Mitschwestern gibt mir Kraft und Freude für das neue Arbeitsjahr das nach den Ferien wieder beginnt.

 

Sr. Maria-Brigitte Kaltseis ist Regionaloberin der Schwestern Oblatinnen des hl. Franz von Sales und lebt im Regionalhaus in Linz.

Gebet zum Jahr der Orden

Gott, unser Schöpfer,
unfassbar in deiner Größe und uns doch so nahe.
Du hast uns ins Dasein gerufen und zum Leben ermächtigt.

Gott, unser Erlöser Jesus Christus,
durch die Taufe sind wir hinein genommen
in dein Leben, Sterben und Auferstehen.
Du bietest uns deine Freundschaft an
und berufst uns, dir nachzufolgen.

Gott, unser Beistand Heiliger Geist,
du führst uns in der Kirche zur Einheit zusammen.
Du beschenkst uns mit vielfältigen Begabungen,
damit wir einander bereichern und ergänzen.
Du bewegst unser Herz zur Hingabe an dich und die Menschen,
so finden wir auch zu uns selbst.

Dreifaltiger Gott,
wir danken dir für das Geschenk unserer eigenen Berufung.
Mach uns hellhörig für deinen Ruf an uns
und hilf uns, ihn zu verstehen und zu leben.
Öffne unsere Augen und Ohren und unser Herz für dich.

Amen.

Status aus dem WENIGER
Status aus dem WENIGER
Dr. Astrid Rössler (Politikerin), Sr. Elisabeth Siegl (Don Bosco-Schwester) und Abt Johannes Perkmann (Benediktiner)
MEHR Lokal
MEHR Lokal
Toni Knittel (Bluatschink), Sr. Joanna Jimin Lee (Konzertpianistin und Missionarin Christi) und Sr. Cordis Feuerstein (Generalsekretärin der Frauenorden in Österreich)
Der kanalisierte Mensch
Der kanalisierte Mensch
Prof. Dr. Rotraud Perner (Psychoanalytikerin, Juristin und evangelische Theologin), Pater Erhard Rauch (Generalsekretär der Superiorenkonferenz der männlichen Orden) und Pater Bernhard Eckerstorfer (Jugend-Seelsorger und Lehrer)
VIEL MEHR Glück
VIEL MEHR Glück
Gerlinde Kaltenbrunner (Bergsteigerin). Sr. Anna Kurz (Gymnasiumsdirektorin und Ursulinen-Ordensfrau) und Br. Rudolf Leichtfried (Exerzitienleiter und Kapuziner)
viel. mehr. wesentlich. weniger.
viel. mehr. wesentlich. weniger.
Themenschwerpunkt der Ordensgemeinschaften 2014
MUT zum Widerstand
MUT zum Widerstand
Abtpräses Christian Haidinger (Benediktinerstift Altenburg) und Heini Staudinger (Waldviertler GEA)
WENIGER ist wesentlich MEHR
WENIGER ist wesentlich MEHR
Alfred Komarek (Schriftsteller) und Sr. Beatrix Mayrhofer (Schulschwester)
Frauenorden und Kongregationen

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Finden Sie hier einen Überblick über alle Frauenorden und -kongregationen in der Diözese Linz

Männerorden und -kongregationen

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Männerorden und -kongregationen der Diözese Linz im Überblick

Miteinander im Glauben unterwegs

Ordensporträt: Marienschwestern vom Karmel

Die Kongregation der Marienschwestern vom Karmel ist ein tätiger Zweig des Karmelordens mit Provinzen in Österreich und Bayern und einer Missionsstation in Uganda.

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