Freitag 29. März 2024

Neu im Kino: "Das große Museum"

Ein ganz besonderes Portrait über eines der berühmtesten Museen der Welt: das Kunsthistorische Museum in Wien: von sich nicht integriert fühlenden Damen im Publikumsdienst bis zu Kaufmännischen Direktoren, die die Drei "bissig" finden...

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Gemeinsam mit Regisseur Johannes Holzhausen macht sich der Film auf eine humorvolle Reise hinter die Kulissen des Kunsthistorischen Museums in Wien - der neugierige Blick in den vielfältigen Museumsalltag zu authentischen und charismatischen Protagonisten zeigt das KHM von einer ganz anderen Seite...

 

Direct Cinema

Mehr als zwei Jahre hat Johannes Holzhausen - zugleich studierter Kunsthistoriker - sich mit seinem Team (Kamera: Joeg Burger, Attila Boa; Schnitt: Dieter Pichler) in der Wiener Institution "umgesehen" und bedient sich dabei des "Direct Cinema"-Stils: kein Kommentar aus dem Off, keine Interviews, keine Begleitmusik. Einfach Beobachtung der vielen Arbeitsprozesse, die dafür sorgen, dass die Kunst ins rechte Licht gerückt wird: von der Direktorin zum Reinigungsdienst, von den Transporteuren zum Kunsthistoriker, vom Publikumsdienst zum Kaufmännischen Direktor. 

 

Kleine Mikrodramen

So treten im Film die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Protagonistinnen und Protagonisten hervor: Eine Restauratorin ist der Geschichte eines mehrfach bearbeiteten Rubens-Gemäldes auf der Spur; ein anderer verzweifelt ausdrucksstark an der Reparatur eines Modellschlachtschiffs. Eine Frau vom Publikumsdienst fühlt sich am Haus nicht integriert; ein verdienter Sammlungsleiter wird in den Ruhestand verabschiedet. Eine Kunsthistorikerin erlebt Aufregung und Frustration einer Auktion; der kaufmännische Leiter empfindet die „3“ auf einem Plakatmotiv als zu „bissig“. So wird das KHM zu mehr als einer staatlichen Kultureinrichtung, die mit Budgetvorgaben und Konkurrenzdruck zu kämpfen hat. Dennoch besteht ein Gleichgewicht zwischen den einzelnen Momenten und Geschichten und dem großen Bogen, der Erzählung in ihrer Gesamtheit.

 

Mehrere Fragestellungen

Fast nebenbei stellt "Das große Museum" auch die großen Fragen aus der Museumswelt: Wie lässt sich vermitteln zwischen der Bewahrung der Werke und ihrer zeitgemäßen Präsentation? Welche Zwecke hat Kunst für die Selbstdarstellung einer Nation zu erfüllen - ob in Tourismus oder Politik? Wie schafft man den Spagat zwischen tagtäglichem Betrieb und der großen Tradition des Hauses, dem Anspruch der Kunstobjekte auf Zeitlosigkeit? Wie geht man damit um, tagtäglich mit Dingen zu arbeiten, die einen mühelos überdauern werden?

 

"Es muss sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist..."

Regisseur Johannes Holzhausen ist nicht nur Filmemacher aus Leidenschaft, er ist auch studierter Kunsthistoriker. Das hat er eigentlich studiert, weil er nicht wusste, was tun nach der Schule - und weil ihn als junger Mann eine Ernst Ludwig Kirchner-Ausstellung in München tief beeindruckt hat: "Ich bin aufgewachsen ohne eine Ahnung von Kunst zu haben – und da hab ich plötzlich diese Bilder gesehen und das war wie das Öffnen einer Tür in eine mir unbekannte Welt. Das hat mich sofort neugierig gemacht, da wollte ich mehr darüber erfahren. So kam es zum Kunstgeschichtestudium. Und ich dachte da geht es auch um Erkenntnis. Kunst kann Erkenntnis erzeugen." - Und von da war der Weg zum Film, zum Kino nicht mehr weit: die Welt ist verändert, wann immer man aus dem Kino herauskommt.

 

Eine Arche Noah der Dinge

Holzhausen versteht ein Museum als eine "Art Arche Noah, in der Dinge bewahrt und quasi auf einem Meer der Zeit zu uns in die Gegenwart transportiert werden." - Ein schönes Bild. Dinge wären allerdings auch nichts ohne Menschen, denn im Film gibt die Arbeit der Menschen den Dingen noch einmal zusätzlichen Wert: Kunstobjekte stehen schließlich nie für sich allein, sondern sind immer in ihrem Kontext zu betrachten, Man muss etwas mit ihnen tun. Denn: "Dann sind sie sozusagen würdig, gefilmt zu werden. Es ging mir ja nie um Erklären von Kunst, sondern um das Arrangieren von Kunst. Und um das Denken darüber."

 

Und wer noch mehr über das Filmen, Sehen, Denken wissen will, findet auf der Film-Facebook-Seite und auf der Film-Webseite weiteres Hintergrundwissen zum Film - oder er geht einfach ins nächste Kino.

 

Quellenangabe:
Stadtkino Filmverleih/ Navigator Film: Das große Museum. URL: dasgrossemuseum.com [Stand: 09/2014]
(sp)

Das Theater darf nicht danach beurteilt werden,

ob es die Gewohnheiten seines Publikums befriedigt,

sondern danach, ob es sie zu ändern vermag.

(Bert Brecht)

Jägerstätter auf der Bühne

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