Musica Sacra: Funkelnde Musiksterne über Linz
Bach und Bruckner. Körber und Schmidinger. Stölzel und vieles mehr hat die diesjährige musica sacra-Saison zu bieten.
Silent | Carol | Passio | Final - musikalisch durch das Kirchenjahr
Zwischen 19. Oktober 2014 und 22. Mai 2015 wird so mancher funkelnder Musikstern am musica sacra-Himmel zu entdecken sein: die fünfzehn Konzerte im Alten Dom, der Martin-Luther-Kirche, der Martinskirche, der Minoritenkirche und der Ursulinenkirche haben einiges aufzuwarten: hochkarätige Gäste, musikalische Entdeckungen und Uraufführungen, spannende Komponistenportraits, Begegnungen mit "Bächen" und Bruckner.
B zum Quadrat - Bach und Bruckner
Es sind nicht nur die beiden "Bäche" - Johann Sebastian und Carl Philipp Emanuel Bach (zum Beispiel beim Auftakt der "Bach Motetten attaca" mit dem Hard Chor, bei dem "Ehrentag alter Meister" mit dem Ensemble Castor oder am ersten Advent mit dem Chor des Linzer Diözesankonservatoriums mit "Wachet auf, ruft uns die Stimme") - in dieser Saison mehrmals zu hören, auch ein Bruckner-Zyklus beginnt - der Linzer Jeunesse-Chor unter der Leitung von Wolfgang Mayrhofer und an der Orgel begleitet von Wolfgang Kreuzhuber legt mit den Anton Bruckner-Spiegelungen in der Minoritenkirche los und läutet die Feierlichkeiten zu Bruckners 190. Geburtstag ein, indem er die Auswirkungen von Bruckners Kosmos bis in die Gegenwart zeigt. Und nach Bruckners "Alleluja! Liebe erfüllt mich" ist schließlich auch gleich eine Uraufführung von Helmut Schmidingers "Ich glaube, darum rede ich" zu hören, die eine Spiegelung und Fortführung von Bruckners Psalmvertonung darstellt.
Schmidinger und Körber - Komponisten im Portrait
Schmidingers Anknüpfung an Brucker verrät auch gleich sein Berufsverständnis als Komponist, die für ihn eine Wertehaltung darstellt, die, der Übersetzung des Wortes compositio folgend, das Verbindende über das Trennende stellt.
Ein anderer Komponist - Till Alexander Körber - stellt sich in der "dunklen Nacht der Sinne" vor. Jüngst von Wolfgang Kreuzhuber als einer der besten Messiaen-Interpreten überhaupt bezeichnet, beweist Körber in diesem Konzert nicht nur seine Virtuosität als einer der führenden Pianisten Österreich, sondern präsentiert sich auch als Komponist von reflexionenartiger Musik für kleine Ensembles.
Eine musikalische "Ausgrabung" aus dem Archiv: Gottfried Heinrich Stölzel
Bachs "Weihnachtsoratorium" kennt jeder - das von Bachs Zeitgenossen Gottfried Heinrich Stölzel (noch) nicht. Die zehn verloren geglaubten Kantaten waren gleichsam ein fiktives (anderes) "Weihnachtsoratorium" analog zu seinem berühmten Pendant, allerdings mit dem Unterschied, dass Stölzels Kantaten das weihnachtliche Geschehen in kunstvollen Kompilationen aus Dikta, freier madrigalischer Dichtung sowie Chorälen kommentieren. Den gehobenen Musikschatz der deutschen Stölzel-Gesellschaft gibt's nun erstmals in Österreich zu hören - unter dem Dirigat von Tobias Wögerer.
Klasse Ensembles zu Gast
Nicht nur Quadriga Consort gibt im Rahmen von musica sacra eines seiner raren Oberösterreich-Konzerte mit "Winter's Delights", auch "Singer Pur" feiert nun mit "Komm, o Tod, du Schlafes Bruder" endlich sein Debüt bei musica sacra. Und wer romantische Chormusik von einem im Rahmen des internationalen Chorwettbewerbs in Barcelona 2013 mehrfach ausgezeichnete Chormusik schätzt, kommt bei den Academy Singers voll auf seine Kosten - dabei im Zentrum: Rheinberges "Stabat mater".
Programm zum Durchklicken und Downloaden
Und wer noch mehr zu den einzelnen Konzertprogrammen und ausführenden Künstlerinnen und Künstlern wissen möchte, der klickt sich am besten durch das Programmheft der Saison.
Kartenverkauf:
(sp)