Freitag 29. März 2024

Bischof Scheuer rät Familien zu "liebender Aufmerksamkeit"

Bischof Manfred Scheuer

Zu mehr Achtsamkeit und Aufmerksamkeit für die scheinbar kleinen Dinge im Familienleben hat der Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer bei der Sendungsfeier der Akademie für Familienpädagogik am 21. Jänner 2018 in Linz-St. Paul aufgerufen.

Die kleinsten Handlungen würden vor allem Gottes Herz gewinnen, sofern sie aus Liebe getan seien, sagte der Bischof am 21. Jänner 2018 in der Linzer Pfarre St. Paul bei Pichling bei der Sendungsfeier der Akademie für Familienpädagogik. "Jesus hat an diesen Nichtigkeiten der Liebe, zum Beispiel ein Lächeln, ein liebes Wort statt Schweigen oder einem verdrießlichen Gesicht, mehr Freude als über die Herrschaft über die Welt; diese Kleinigkeiten erhalten das Feuer der Liebe am Brennen", so Scheuer. Im Kleinen zeige und bewähre sich jeder Ruf Gottes.

 

Hohe Bedeutung maß der Bischof in seiner Ansprache den Ritualen in der Familie bei. Gemeinsames Feiern stärke den Zusammenhalt in der Familie, und es wäre "undankbar und lieblos", einen Geburtstag oder Hochzeitstag zu übersehen. Eine Familie sei gut beraten, hin und wieder ihre Festkultur auch zu überprüfen. Familienfeiern bräuchten reservierte Zeiten, sollten nicht mühelos durch andere Termine verdrängt werden können, sollten jedoch auch Vorfreude bereiten statt als Belastung oder lästige Pflicht gesehen zu werden, betonte der Bischof. Ein gewisses Maß an Flexibilität und Offenheit für Spontaneität und Anpassung an andere Umstände seien daher nötig.

 

Für die Einübung dieser Grundhaltung der Aufmerksamkeit sei die besonders im Jesuitenorden gepflegte Gewissenserforschung sehr hilfreich, bemerkte Scheuer. Als Beispiele führte er an, dass jemand nach einem Arztbesuch überlegt, mit dem Rauchen aufzuhören, oder nach einem Herzinfarkt sein jahrelanges Leben in Hektik hinterfragt. Auch das Freinehmen eines Arbeitstages bei einem "Kriseln in der Ehe", um sich mit dem Ehepartner gründlich auszusprechen und gemeinsam zu sehen, wie es weitergeht, gehört für den Linzer Bischof dazu, ebenso das ruhige Ausklingenlassen des Tages ohne Fernseher oder das Erzählenlassen des Kindes vor dem Schlafengehen.

 

"Begegnung und Beziehung lebt immer in einer das Leben begleitenden Aufmerksamkeit. Liebe ist ein Phänomen der Aufmerksamkeit", so der Bischof. Auch das bewusst langsame Gebet des Vaterunsers, das Verfassen eines persönlichen Psalms, das ruhige Rückbesinnen auf die Ereignisse des zu Ende gehenden Tages , ein Tagebucheintrag oder das stille Warten seien Formen von "liebender Aufmerksamkeit". Auf letztere komme es auch in der Gottesbeziehung an: Wer versuche, die Geschehnisse "von ihrem Sinn her zu empfinden" und die Sprache des Lebens zu verstehen", komme zu einer Ahnung, "dass Gott in allen Dingen ist", sagte Scheuer.

 

Aufmerksamkeit mache schließlich nicht nur dankbarer für das Erhaltene, sondern auch empfindsamer und mutiger gegenüber dem, "was gegen die Liebe ist", betonte Bischof Scheuer. "Der Realismus lässt auch das Negative sehen, das verzerrte, zerstörte Antlitz, die kleinen Gehässigkeiten, Lieblosigkeiten, Unaufmerksamkeiten, Heucheleien, Lügen, bösen Worte, die Lebenslüge, den Hass, den Sündentod." Wer dies innerlich verspüre, sei über den Weg der "Zerknirschung" viel eher zum eigenen positiven Wandel fähig, wobei "nicht das eigene Versagen, sondern die Barmherzigkeit der verzeihenden Liebe" der Maßstab sei.

 

Ansprache von Bischof Manfred Scheuer zum Nachlesen

 

Die "Akademie für Familienpädagogik" ist ein Angebot der Schönstatt-Bewegung. Christlich verheiratete Ehepaare erhalten dabei die Möglichkeit, sich in einem zweijährigen Kurs zum "Familientrainer" ausbilden zu lassen, was laut den Veranstaltern zugleich auch ein "intensives Partnerschaftstraining" ist. Kursumfang sind sechs Wochenenden pro Jahr an Kursorten in ganz Österreich, mit einer gemeinsamen Kurswoche. Am Ende gibt es eine Abschlussprüfung und ein Diplom. Der nächste Kurs in Linz startet am 24. März 2018.

 

Infos: www.akademie-familienpaedagogik.at

 

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