Freitag 29. März 2024

„Die Zeit soll dableiben bei mir“

Herbert Schinko, der in der Caritas-Einrichtung für Menschen mit Behinderungen St. Pius in Steegen/Peuerbach lebt und arbeitet, ist am Donnerstag, 10. November mit dem Literaturpreis „Ohrenschmaus“ im Wiener Museumsquartier ausgezeichnet worden.

Im aktuell erschienen Ohrenschmaus-Buch „Zu zweit ist weniger allein“ (Verlag Bibliothek der Provinz) sind neben Herbert Schinko auch zwei weitere Literaten aus St. Pius vertreten: Michael Wilhelm und Silvia Hochmüller.


„Die Zeit muss man nehmen, die Zeit muss man halten. Die Zeit rennt immer weiter…“ Herbert Schinko findet poetisch starke Worte für Themen, die ihn beschäftigen. Sein Gedicht „Die Zeit“ wurde beim Literaturpreis „Ohrenschmaus“ zum Sieger gekürt. „Ein Text, den man wie ein Gebet lesen kann, wie eine Beschwörung des Glücks“, kommentiert Jurymitglied Schriftsteller Heinz Janisch den Text von Herbert Schinko. Der „Ohrenschmaus” fördert in den drei Kategorien Prosa, Lyrik und Lebensgeschichte Texte von Menschen mit Beeinträchtigungen. Die Ohrenschmaus-Jury ist jedes Jahr aufs Neue überrascht und begeistert, welche großen Talente der Ohrenschmaus ans Licht zu bringen vermag. Schirmherr Felix Mitterer dazu: „Als hätte man ein Füllhorn geöffnet, voll von literarischen Kostbarkeiten, die auf uns niederströmen.“


Preisträger Herbert Schinko hat seine Liebe zum Schreiben in der Literaturgruppe entdeckt, die es seit 2009 in der Caritas-Einrichtung in St. Pius gibt. Seither nimmt er regelmäßig an den wöchentlichen Zusammenkünften teil. „Er schreibt selbst mit der Hand die Texte in sein Heft“, erzählt Caritas-Mitarbeiterin Theresia Klaffenböck, die die Literaturgruppe betreut und verrät: „Mit dem Ohrenschmaus-Preis kann sich Schinko nun auch seinen größten Wunsch erfüllen und ein eigenes Buch herausbringen.“

 

Herbert Schinko (vorne) mit Schriftsteller Heinz Janisch, Caritas-Generalsekretär Bernd Wachter, Gerlinde Wohlauf von den Österreichische Lotterien und Schauspieler Gregor Seberg.

Herbert Schinko (vorne) mit Schriftsteller Heinz Janisch, Caritas-Generalsekretär Bernd Wachter, Gerlinde Wohlauf von den Österreichische Lotterien und Schauspieler Gregor Seberg. © Teresa Novotny


Seinen Siegertext und die Siegertexte der Jahre 2012-2016 gibt es aber ab sofort auch im neuen Ohrenschmaus-Buch „Zu zweit ist weniger allein" (Verlag Bibliothek der Provinz) nachzulesen. Erhältlich im Buchhandel und online um 18 Euro.


Alle eingereichten Ohrenschmaus-Texte sind im Internet unter www.ohrenschmaus.net zu finden. Die LiteratInnen-Community freut sich über Fans auf Facebook unter "Literaturcafé Ohrenschmaus".

 

Hier der Siegertext von Herbert Schinko:

 

DIE ZEIT

 

Es ist viertel nach 8.

Die Zeit bleibt nicht stehen.

Die Zeit muss man ganz fest halten.

Die Zeit muss man behalten.

Die Zeit muss man in die Herzen hinein tun, wenn ich Zeit habe.

Die Zeit kommt irgendwo anders hin.

Die Zeit habe ich in meinem Zimmer.

Die Zeit habe ich zum Baden.

Die Zeit brauche ich zum Arbeiten.

Die Zeit bleibt bei mir.

 

Auf der Uhrzeit ist es halb 9.

Die Zeit vergeht, weil die Uhr so schnell geht.

Die Zeit habe ich wenn ich aufstehe.

Die Zeit habe ich zum Fenster aufmachen.

Die Zeit habe ich zum Zähne putzen.

Die Zeit habe ich zum Frühstücken.

Die Zeit habe ich zum Schreiben.

Die Zeit habe ich um Maria zu besuchen.

Die Zeit muss ich haben.

 

Die Zeit kommt immer öfter, weil die Zeit ist so wichtig, weil die Zeit nicht stehen bleibt.

Meine Uhrzeit stimmt gar nicht.

Im Wohnzimmer und im Zimmer stimmt die Uhrzeit nicht mehr.

Gestern habe ich an der Uhr gesehen,  dass die Zeit nicht immer stimmt.

Die Zeit kommt immer zu uns.

 

 

Die Zeit kann man lesen auf der Uhr, das die Uhrzeit 10 Uhr ist.

Die Zeit habe ich, in die Werkstatt zu gehen und zu arbeiten.

Die Zeit gefällt mir ganz gut, weil die Zeit wird immer bei uns bleiben.

Wir haben die  Zeit zum Schreiben.

Wir kommen jeden Freitag zum Schreiben, weil wir so viel Sachen schreiben,

weil mir so viel wissen.

Die Zeit muss man fest halten.

Die wichtige Zeit kommt.

Die Zeit ist immer richtig, weil die Zeit stimmt vollkommen.

 

Ich muss mir die Zeit nehmen.

Ich will die Zeit schon nehmen.

Welche Zeit ist mir lieber?

Um halb 2 sind wir fertig, weil die schönste Zeit ist.

Weil die Zeit nicht stehen bleibt, die kommt immer her.

Die Zeit muss man nehmen.

Die Zeit muss man halten.

Die Zeit brauch ich zum üben.

Die Zeit rennt immer weiter.

Die Zeit muss nicht stehen bleiben.

Die Zeit muss nicht weg gehen.

Die Zeit soll da bleiben bei mir.

 

 

 

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