Freitag 29. März 2024

Theologe Tück: Fronleichnam ist "Anstoß für schnelllebige Gegenwart"

Fronleichnam

Fronleichnam macht bewusst, dass Christus in verborgener Form - im Brot - gegenwärtig ist, mit der Kirche unterwegs ist und sie stärkt.

So hat der Wiener Dogmatiker Jan-Heiner Tück im Interview mit der Kärntner Kirchenzeitung "Sonntag" die Botschaft des am Donnerstag gefeierten Kirchenfestes erklärt. Die Eucharistie beschrieb der Theologe als "eine Art geistlicher Proviant, das uns hilft auf dem Weg durch das Leben, und den Kompass auf das Reich Gottes hin ausrichtet". Die Kirchenväter hätten von einem "Heilmittel der Unsterblichkeit" gesprochen: "Keine Biowissenschaft kann das ewige Leben produzieren, das uns in der Gestalt des gewandelten Brotes anfanghaft bereits geschenkt wird", so Tück.

Durchaus liefere das Fest einen wichtigen Impuls für die heutige schnelllebige Zeit, wenn sich die teilnehmenden Gläubigen als "Zerstreute" um die Gegenwart Christi in der konsekrierten Hostie sammeln ließen, legte der Dogmatiker dar. Dies sei zugleich auch eine "besondere Pointe", die der Glaube an diese Realpräsenz Jesu in Brot und Wein - dessen Verteidigung im Jahr 1264 ein Hauptgrund für Papst Urban IV. zur Erhebung des Festes war - enthalte. In der mittelalterlichen Entstehungszeit sei die Ehrfurcht vor dem Moment der eucharistischen Wandlung zentral gewesen, als "Einbruch des Ewigen in die Zeit"; die Prozessionen und die öffentliche Zurschaustellung der Monstranz sollten anzeigen, dass Christus der "verborgene Mittelpunkt der Gesellschaft" sei.

Nachdem heute - auch als Folge des Zweiten Vatikanischen Konzils - der Aspekt der Gemeinschaft bei der Eucharistie selbstverständlich geworden und in den Vordergrund gerückt sei, könne das Fronleichnamsfest in der katholischen Kirche zu einer nötigen Neubesinnung und zu einer Gewissenserforschung beitragen: "Ist uns eigentlich bewusst, dass wir in der Eucharistie Christus selbst empfangen? Und dass dieser Empfang der gewandelten Gaben zu einer Gabe der Wandlung für uns führen soll, so dass wir selbst die Botschaft Christi weiter in die Welt tragen?", stellte der Leiter des Instituts für Dogmatik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien in Frage.

Ohne in "verfehlte Schaufrömmigkeit" zurückzufallen, sollte die Kirche das "Sensorium für die Realpräsenz Christi in den Gaben von Brot und Wein" durchaus wieder neu entdecken, so Tücks Plädoyer. Die Eucharistie habe "über das gemeinsame Mahl hinaus eine Tiefendimension, die zurückgeht auf die Selbsthingabe Christi am Kreuz; sie hat eine Gegenwartsdimension, indem sie uns Kraft für unseren Weg gibt; und sie hat eine Zukunftsdimension, insofern sie Vorausgeschmack der kommenden Herrlichkeit ist."

 

Kathpress

 

Teaserfoto: © Claus Kusmitsch / FlickR CC BY 2.0. Zur Lizenz

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