Donnerstag 28. März 2024

Flüchtlingsquartiere: Große Bemühungen seitens der Kirche

Flüchtlingsfamilien bekommen in Pfarren wie Linz-St. Peter ein Zuhause.

In kirchlichen Räumlichkeiten wurden in den vergangenen Tagen zu den zahlreichen bestehenden weitere Flüchtlingsquartiere in (Ober-)Österreich geschaffen. Kathpress stellt einige Beispiele vor.

So wird in der Pfarre Linz-St. Peter am Spallerhof das Pfarrheim für zehn Flüchtlinge geräumt. In der Diözese St. Pölten wird in Horn aus einem Seniorenwohnheim eine Herberge für 100 Schutzsuchende; die 33 Pfarren, die bisher Flüchtlinge aufgenommen haben, suchen unter Mithilfe der Caritas verstärkt Wege des Erfahrungsaustausches und der Zusammenarbeit. 15 AsylwerberInnen sollen demnächst in das adaptierte Hemma-Haus der Caritas in Friesach (Kärnten) einziehen.

 

 

Pfarre Linz-St. Peter (Diözese Linz): "Besser als ein Zelt ist bald einmal was"


Wo bis vor kurzem Pfadfinder- und Jungscharstunden abgehalten wurden, werden im Pfarrheim St. Peter am Linzer Spallerhof demnächst Flüchtlinge wohnen, berichteten die "Oberösterreichischen Nachrichten" (OÖN) am Mittwoch, 27. Mai 2015. MitarbeiterInnen der Pfarre seien gerade dabei, zwei Gruppenräume und einen kleinen Saal dafür vorzubereiten. "Diesen Menschen zu helfen, ist das Gebot der Stunde", sagte Pfarrer Franz Zeiger in den OÖN. Die viel kritisierten Zeltunterkünfte in Linz, Thalham und Salzburg reichen kaum aus, um die 700 zu Pfingsten gestellten Asylanträge zu bewältigen. "Wenn man sieht, wie diese Leute im Zelt leben müssen, kann man nicht mehr ruhig schlafen", so der Pfarrer. Die drei Räume stehen als Notquartier bis 1. September zur Verfügung: "Besser als ein Zelt ist bald einmal was", meinte Zeiger.

Auch hier sorgt die diözesane Caritas für die Flüchtlingsbetreuung. Erfordernisse wie Verpflegung über Deutschkurse bis zu den Schlafstätten müssen noch organisiert werden, bevor nächste Woche die AsylwerberInnen einziehen. Ganz besonders dringend werden zehn Einzelbetten mit Matratzen gesucht, die Pfarre St. Peter bittet dafür um Spenden (Tel.: 0732 34 14 42, E-Mail: office@linz-stpeter.at).

Jüngst seien bei einem Fest der Begegnung erste Kontakte zwischen Pfarrangehörigen und den AsylwerberInnen geknüpft worden, im bis dahin leeren Pfarrgarten sorgen nun Spielgeräte dafür, dass Kinder von Flüchtlingen und aus der Nachbarschaft gemeinsam spielen, berichtete Pfarrer Zeiger. "Das ist jetzt der Praxis-Unterricht von dem, wovon am Sonntag in der Kirche geredet wird." Auch in der zweiten von Zeiger betreuten Pfarre, St. Michael am Bindermichl, leben seit Oktober 19 Flüchtlinge im Pfarrhof: "Sie sind eine Bereicherung für uns." 

 

Flüchtlingsfamilien bekommen in Pfarren wie Linz-St. Peter ein Zuhause.

Flüchtlingsfamilien bekommen in Pfarren wie Linz-St. Peter ein Zuhause. © Zeiger

 

Horn (Diözese St. Pölten): Haus für 100 Schutzsuchende


Am Pfingstsonntag teilte die Diözese St. Pölten mit, dass in Horn ein altes, leerstehendes Seniorenwohnheim in ein Flüchtlingshaus für schutzsuchende Männer, Frauen und Kinder umgewandelt wird. Die Caritas wolle im Stephansheim "so rasch wie möglich" bis zu 100 Flüchtlinge betreuen, gaben Caritas-vertreterInnen bekannt.

230 Flüchtlinge wurden in 33 Pfarren der Diözese St. Pölten bisher aufgenommen. Caritas und Diözese boten den Pfarrverantwortlichen jüngst einen Info-Abend, um Erfahrungen auszutauschen und sich zu vernetzen. Christian Köstler, Leiter der Pfarrcaritas, schilderte die Flüchtlinge in den "NÖN" (Niederösterreichische Nachrichten) als ehrgeizig, rasch Deutsch zu lernen, und lobte die Bevölkerung für ihre tatkräftige Mithilfe.



Werfenweng (Salzburg): Pfarre und Bürgermeister kooperieren


In der Salzburger Gemeinde Werfenweng gelang es "in einem gemeinsamen Kraftakt" des Pfarrkirchenrates unter Pfarrer Bernhard Pollhammer und der Gemeinde unter Bürgermeister Peter Brandauer, das Obergeschoß des Pfarrhofes "so herzurichten, dass wir ohne schlechtes Gewissen sechs AsylwerberInnen aus dem syrischen Kriegsgebiet aufnehmen können". Wie auf der Pfarr-Website weiter dankend vermerkt wird, haben sich viele KatholikInnen durch Sachspenden, freiwillige Helferstunden etc. an der Hilfsaktion beteiligt. Kurz vor dem Pfingstfest trafen Flüchtlinge aus Traiskirchen ein: eine Familie mit zwei Kindern im Vorschulalter und ein Mann mit seiner 77-jährigen Mutter.

 

 

Hemma-Haus der Caritas in Friesach (Kärnten): "Solidarität ist humanitäre Pflicht"

 

Über die neu geschaffene Unterkunft im Konvent der Dominikanerinnen, das ein Teil des Hemma-Hauses in Friesach ist, berichtet die "Kleine Zeitung" in ihrer Mittwochausgabe. Die Adaptierungsarbeiten stünden kurz vor der Fertigstellung, die Heimatvertriebenen sollen in den kommenden Wochen einziehen können. Bereits in dieser Woche folgt die Endabnahme seitens der Kärntner Landesregierung.

"Da es sich um eine Selbstversorgerunterkunft handelt, befindet sich im Erdgeschoß eine Küche, und im ersten Stock gibt es insgesamt neun Zimmer sowie einen Aufenthaltsraum", beschrieb Christian Eile, Bereichsleiter von "Menschen in Not" der Caritas, die Räumlichkeiten. Im Sinne einer leichteren Integration sei man auf das Hemma-Haus gekommen, da die dort wohnenden Dominikanerinnen sowie die Mitarbeiter der Caritas im angrenzenden Alten- und Pflegeheim den Asylwerbern zur Seite stehen können. Freiwillige Caritas-MitarbeiterInnen würden die AsylwerberInnen bei Behördenwegen begleiten und auch sonst als AnsprechpartnerInnen fungieren.

Solidarität angesichts steigender Flüchtlingsströme sehe die Caritas "als unsere humanitäre Pflicht", betonte Eile. Auch Diözesanbischof Alois Schwarz hatte bei einer Festveranstaltung im Europahaus Klagenfurt Ende April erklärt, der Schutz von Flüchtlingen und die Rettung von Menschen in Not sei eine "menschliche Pflicht" und müsse "moralischer Selbstanspruch Europas" sein.

 

 

Orden bieten Unterkünfte an


Auch mehrere Ordensgemeinschaften stellten zuletzt Räumlichkeiten für AsylwerberInnen zur Verfügung, darunter die Franziskaner in Pupping, die Franziskanerinnen in Vöcklabruck, Stift Wilhering und Stift Göttweig.

 

Kathpress

 

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