Interreligiöser Raum im Krankenhaus vereint fünf Weltreligionen
„Dieser Raum soll Ausdruck einer klaren Werteorientierung sein. Ebenso auch ein Bekenntnis zu Offenheit und wechselseitigen Toleranz gegenüber der religiös und spirituell verschiedenen Zugänge der einzelnen Glaubensgemeinschaften. In einer Zeit, in der religiös motivierte Konflikte die Medien beherrschen, wollen wir im friedlichen seelsorgerischen Miteinander einen bewussten Kontrapunkt setzen “, waren sich die VertreterInnen von Buddhismus, Christentum, Hinduismus, Islam und Judentum bei der feierlichen Eröffnung einig. Der Interreligiöse Andachtsraum, der im Mai 2015 eröffnet wurde, ist stimmungsvoll, aber ohne religiöse Symbole eingerichtet und steht allen Glaubensrichtungen gleichberechtigt zur Verfügung. Auch die rituellen Gegenstände für die jeweiligen Feiern der einzelnen Religionen werden darin aufbewahrt. Der Interreligiöse Raum wird von PatientInnen, Angehörigen und Mitarbeitenden der Spitäler der Barmherzigen Schwestern und Brüder genutzt.
Bekenntnis zu Frieden und Toleranz unterzeichnet
Die VertreterInnen der fünf Weltreligionen sind sich bei der Planung und Umsetzung des Interreligiösen Raumes nahegekommen und haben sich Wissen über die jeweils anderen Glaubensrichtungen angeeignet. Das versetzt sie in die Lage, in ihrer täglichen Arbeit auch Vorbehalten gegenüber den anderen Religionen aktiv entgegenzutreten und so zu verstärkter Toleranz und friedlichem Miteinander beizutragen. So wurde auch im Rahmen der Eröffnungsfeier jeweils ein typisches Ritual jeder Religion zelebriert und den BesucherInnen erklärt. Die durch das Projekt entstandenen Kontakte der Glaubensgemeinschaften sollen nun sukzessiv vertieft werden. Als ein für alle sichtbarer Ausdruck dieses Bekenntnisses wurde ein Manifest der Toleranz und gegenseitigen Wertschätzung von allen Initiatoren unterzeichnet und im Interreligiösen Raum angebracht.
Die VertreterInnen der Krankenhäuser der Barmherzigen Schwestern und Brüder eröffneten gemeinsam mit den RepräsentantInnen der fünf Weltreligionen den Interreligiösen Raum. © Barmherzige Schwestern Linz
Claus Hager / Barmherzige Schwestern Linz