Freitag 19. April 2024

Hl. Florian: Glaubwürdiger Wegweiser für ChristInnen in Oberösterreich

Ikone hl. Florian

Mit der traditionellen Florian-Fußwallfahrt und einer Festmesse wurde am 3. und 4. Mai 2015 in Enns bzw. St. Florian das Hochfest des oberösterreichischen Landespatrons begangen.

Der hl. Florian, frühchristlicher Märtyrer, der aufgrund seines Einsatzes für seine Mitmenschen in der Überzeugung des Glaubens, zum Tode verurteilt wurde, starb 304 in Enns-Lorch. Sein Grab befand sich dann an der Stelle, an der sich heute die Basilika des Stiftes erhebt. Bereits seit 1971 ist der bedeutende Heilige Patron der Diözese Linz, seit 2004 ist er Landespatron von Oberösterreich. Sein Festtag ist der 4. Mai. Rund um diesen Tag wird in Enns-Lorch und in St. Florian seiner in besonderer Weise gedacht.

 

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Am 3. Mai führte nach einer Choralvesper am Nachmittag in der Basilika Enns-St. Laurenz die bereits traditionelle Fußwallfahrt nach St. Florian, die mit einer Wallfahrermesse in der Stiftsbasilika endete.

 

Die WallfahrerInnen in der Basilika Enns-St. Laurenz

Die WallfahrerInnen in der Basilika Enns-St. Laurenz. © Stift St. Florian / Sonnleitner

 

Am 4. Mai wurde im Stift St. Florian das Hochfest des heiligen Florian gefeiert. Das Pontifikalamt feierte mit der Gemeinde in jahrelanger Verbundenheit der beiden Klöster der Abt des Stiftes Kremsmünster, Mag. Ambros Ebhart OSB. Festprediger war der Superintendent der Evangelischen Kirche in Oberösterreich, Dr. Gerold Lehner. Musikalisch gestaltet wurde das Hochamt von den St. Florianer Sängerknaben mit der „Deutschen Gloria-Messe“ von H. Kratochwil unter der Leitung von Franz Farnberger.

 

Die St. Florianer Sängerknaben gestalteten den festlichen Gottesdienst musikalisch.
V. l.: Bischofsvikar Wilhelm Vieböck, Propst Johannes Holzinger (Stift St. Florian, Abt Ambros Ebhart OSB (Stift Kremsmünster) und Univ.-Prof. Ewald Volgger OT

 

Viele Vertreter aus Kirche (u. a. Bischof Dr. Ludwig Schwarz, Bischofsvikar Wilhelm Vieböck), Politik (u. a. Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer) und Wirtschaft (u. a. Generaldirektor der Energie AG Dr. Leo Windtner) nahmen an den Feierlichkeiten teil. An diesem Festtag war auch die große Reliquie des heiligen Florian vor dem Altar ausgestellt.

 

Reliquie des hl. Florian vor dem Altar

Reliquie des hl. Florian vor dem Altar. © Stift St. Florian / Sonnleitner

 

Zeuge für einen Weg durch den Tod ins Leben

 

In seiner Festpredigt betonte Superintendent Dr. Gerold Lehner einleitend, auch in der evangelischen Kirche seien Heilige Vorbilder, Quelle der Inspiration, Mahner und Ermutiger. Die Ernennung des hl. Florian zum oberösterreichischen Landespatron habe diesem zu Recht die Qualität eines ständigen Orientierungspunktes verliehen. In einer Rückblende ins Jahr 1952 zitierte Lehner einen Gedanken des 48-jährigen Dag Hammarskjöld, eines schwedischen Regierungsmitglieds im Bereich des Außenministeriums, den dieser in ein persönliches Buch eintrug: „Bete, dass deine Einsamkeit der Stachel werde, etwas zu finden, wofür du leben kannst, und groß genug, um dafür zu sterben.“ (Dag Hammarskjöld, Zeichen am Weg, S. 80). In diesem erfolgreichen Mann sei die Sehnsucht gewesen, etwas zu finden, das groß genug ist, um den ganzen Einsatz zu lohnen. Ein Jahr nach diesem Tagebucheintrag wurde er völlig überraschend zum Generalsekretär der Vereinten Nationen vorgeschlagen und gewählt – eine Aufgabe, für die er sich ganz und gar einsetzte, an die er sich hingab, wie Lehner es formulierte. Und ein „Weg, der ihm aufgetragen war, von einem anderen für ihn bestimmt“.

 

Die Verbindung zum hl. Florian herstellend, meinte Lehner, auch dieser sei ein hoher Beamter gewesen, allerdings bereits im Ruhestand – und damit nicht mehr im Blickpunkt jener, die unter Kaiser Diokletian die Christen verfolgten. „Die normale Reaktion wäre, dass ein solcher Mann den Kopf einzieht und darauf wartet, dass das Gewitter vorübergeht. Genau das aber tut er nicht“, betonte Lehner die Selbstauslieferung von Florian als freiwilligen Bekenntnisakt. Es gebe in der Überlieferung keinen Anhaltspunkt dafür, dass er den inhaftierten Christen zu Hilfe eilen wollte oder seine Familie und seine „Angestellten“ schützen wollte, so Lehner. „Wir werden Florianus nur verstehen, wenn wir den Gedanken akzeptieren, dass es in bestimmten Situationen gilt, Farbe zu bekennen, und für das, woran man glaubt, auch einzustehen.“

 

Wenn von christlichen Märtyrern die Rede sei, dann gehe es dabei nicht um Fanatiker, sondern um „Christenmenschen, die mit beiden Beinen am Boden und mitten im Leben stehen. Dann sprechen wir von Florianus und Franz Jägerstätter, dann sprechen wir von Martin Luther King und Oscar Romero. Dann spreche ich von Menschen wie Mutter Teresa und Dag Hammarskjöld. Ich spreche von Menschen, die sich selbst ganz und gar ins Spiel bringen, die sich und ihr Leben aufs Spiel setzen. Ich spreche von Menschen, die bereit sind zu glauben und zu hoffen und zu lieben. Von Menschen, die bereit sind zu dienen.“ Das Martyrium sei die letzte Zuspitzung dessen, was Christsein ausmache: Zeuginnen und Zeugen zu sein für den Weg, den Jesus für die Menschen gegangen sei – für einen Weg durch den Tod in das Leben. Denn, so Lehner, wenn etwas erstaune an den Berichten der frühchristlichen Märtyrerinnen und Märtyrer, dann die Hoffnung und die Freude, mit der sie ihren Weg gegangen seien. Sie hätten nicht den Tod gefunden, sondern das Leben.

 

    Superintendent Dr. Gerold Lehner hielt die Festpredigt.

Superintendent Dr. Gerold Lehner hielt die Festpredigt. © Stift St. Florian / Reisinger

 

Für die Menschen von heute seien die MärtyrerInnen bleibende Inspiration, unterstrich Lehner. „Sie stellen uns immer wieder vor die Frage: Worum geht es denn im Letzten? Woraufhin kann ich denn mein Leben entwerfen und es leben?“ Abschließend meinte der Superintendent, er träume davon, dass „in diesem Land und in dieser Zeit Christenmenschen leben, die sich für die Größe entscheiden. Ich träume davon, dass man einmal sagen wird: In diesem Land haben Christenmenschen gelebt, die sich nicht für die Verzwergung des Christentums entschieden haben, sondern die auf dem Weg Jesu gegangen sind.“

 

Stift St. Florian

 

Pfarre Enns-St. Laurenz

 

Bernadette Kerschbaummayr / Stift St. Florian / (be)

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