Papst wäscht an Gründonnerstag Gefangenen die Füße
Der Papst trifft am Nachmittag des 2. April zunächst mit den Häftlingen zusammen. Anschließend feiert er in der Gefängniskirche "Padre Nostro" mit den Häftlingen die Gründonnerstagsmesse. Während der Zeremonie nimmt er bei einigen männlichen und weiblichen Insassen das Ritual der Fußwaschung vor.
Die Messe erinnert an das Letzte Abendmahl Jesu, bei dem dieser seinen zwölf Jüngern als Zeichen der Demut und Liebe die Füße wusch. Traditionell fand die Gründonnerstagsliturgie in der Lateranbasilika statt, der eigentlichen römischen Papstkirche. Die Fußwaschung vollzogen die Vorgänger von Franziskus in der Regel an verdienten Klerikern.
Franziskus brach bei seinem ersten Osterfest 2013 mit der Tradition, indem er den Gottesdienst unter weitgehendem Ausschluss von Medien in einer Jugendstrafanstalt feierte. 2014 verlegte er den Ritus in eine Behinderteneinrichtung. Dabei wusch er unter anderen einem muslimischen Behinderten aus Libyen die Füße.
Das Rebibbia-Gefängnis an der Via Tiburtina erlangte Berühmtheit, weil dort der Papst-Attentäter Ali Agca einsaß, den Johannes Paul II. (1978-2005) im Dezember 1983 besuchte und ihm mit einer Umarmung verzieh. Am vierten Adventssonntag im Dezember 2011 traf dort auch Papst Benedikt XVI. (2005-2013) mit Gefangenen zusammen.
Kathpress (be)