Pfarrer in Altheim seit Gründung der Diözese Linz 1783/1785
In der sinnliche Natur stellen wir notwendige, kausale Zusammenhänge her; in der geistigen Natur können wir von keinen notwendigen Zusammenhängen ausgehen, aber gleichfalls müssen wir von einer Kette freier Wirkungs-Zusammenhänge ausgehen, damit wir unsere Welt und alle Kulturgüter verstehen können.
Ich unterstelle einmal den Priestern und Pfarrern der letzten 200 Jahre, dass sie von gleichen Bestrebungen und Ideen ausgegangen sind wie wir heute, nennen wir es, vom "Evangelium", und deshalb finde ich es für wert, ihre Namen zu nennen und mich ein Stück weit mit ihnen zu identifizieren bzw. mich von ihnen abzugrenzen.
Erinnern gehört konstitutiv zu unserem Selbstverständnis. Wir setzen eine Kontinuität der Zeit an, obwohl wir vieles nicht mehr wissen oder vergessen haben. Eigentlich seltsam, wir brauchen geschichtliche Kontinuität, um uns in der Gegenwart zurechtzufinden und uns frei bestimmen zu können. Letztlich ist es eine Frage des freie Wollens selbst, ob eine Kontinuität einer Zeitreihe aufgestellt wird.
Das Gegenwärtige zeigt sich zum Teil in dem, was wir wirklich (derzeit) erleben. Das wirkliche Erleben (der Gegenwart) nimmt aber ebenso bewusst-unbewusst Bezug auf vorhergehende Geschehnisse. Wollen wir intensive Gegenwart erkennen, so bedarf es gewisser geistiger Akte des Auswählens, Ausschließens und Übernehmens der Vergangenheit und der Geschichte, damit wir uns bestimmen können und Zukunft haben.
Wir erinnern uns explizit bewusst oder implizit unbewusst. Es steckt ein Stück willensmäßige Kraft dahinter, was wir erinnern. Geschichte ist das, was wir sein wollen, angesichts dessen, was gewesen ist.
Eine quasi von selbst ablaufende, evolutionäre Geschichtsbetrachtung gibt es nicht.
Zeit und Geschichte (und selbst Evolution) gäbe es nicht ohne die Fähigkeit des bewussten Erinnerungsvermögens. Dieses Vermögen - durch die Einbildungskraft in Szene gesetzt - kann und soll nicht willkürlich etwas in die Geschichte hineininterpretieren oder willkürlich etwas aus ihr herauslesen, aber es soll die Vergangenheit deuten und in Zusammenhänge stellen.
So wollte ich anhand der Matriken und zweier Schematismen eine Geschichtskontinuität der Pfarrer vor Ort aufzeigen. Das sind sozusagen nur empirisch-faktische Zusammenhänge – und könnten inhaltlich noch ziemlich ergänzt werden anhand von Chroniken, vorhandenen Briefen und Zetteln. Die geistigen Zusammenhänge in Zeit und Geschichte, das ist ein lebendiger Kampf um Traditionen und Werte, das ist Deutung und Neuorientierung.
Dr. Franz Strasser, 27. 2. 2015
Literatur: Wolfgang Dannerbauer, Hundertjähriger General-Schematismus des geistlichen Personalstandes der Diöcese Linz vom Jahre 1785 bis 1885, Bd. 1, Linz 1887,
ergänzt aus den Matrikenbücher von Pf. Franz Strasser unter Mithilfe von Franz Gierlinger.
1) Jacob Walleder, Dechant und Pfarrer, 1785- 27. Sept. 1797, mit allen Sterbesakramenten, begr. 30.) Sterbebuch III, S 147 matriken – online
Es ist eine Gedenktafel auf der Südseite, Eingang links, von ihm erhalten mit schöner barocker Legende:
Wer ruhet hier?
Jacob Walleder und der war?
Einst Dechant Pfarrer. Wo? allhier!
Durch wieviel Jahr? Durch 13 fast.
Was that er dann? Er stritt. Womit?
Mit tausend Schmerzen, die er litt.
Wie trug er sie? Geduldig wie ein Christ.
Was war sein Trost, Gott, der im Himmel ist.
Was glaubte er? ein Leben nach dem Tod,
Was hoffte er? Die Seligkeit von Gott.
Was liebte er? Nur Gott, die Tugend und den Nächsten.
Was scheute er? Die Sünd, Mißfallen des Allerhöchsten.
Was liegt nun hier? Sein Staub. Was wird dereinst geschehen?
Sein Leib wird zum Gericht lebendig auferstehen.
Was bittet er von dir? ein christlich Angedenken.
Du sollst Gebeth, Nachahmung u. gute Werk ihm schenken.
+ 1797 27ten Sept. Alter 53 Jahr.
Provisor: Georg Gandschitter (1810)
2) Dr. Joseph Himmelreich (1744 – 1798) , 12 Jahre Kirchenrechts- und Kirchengeschichtsprofessor (10 Jahre in Linz, 2 in Olmütz), 1787 – 98 Pfarrer in Altmünster;
Pfarrer u. Dechant, 31. 5. - 23. 12. 1798 in Altheim, und starb eines plötzlichen Todes im 55. Lebensjahr, am 23. 12. 1798, begraben am 27. 12., conduziert v. seinem Bruder Ignaz, Pfarrer von Münzkirchen: Sterbebuch Bd. III, S 39.
Hr. Prof. Zinnhobler setzte ihm ein schönes Denkmal in einer Biographie in dem Buch „Kirchengeschichte in Linz. Fakultät, Lehrkanzel, Professoren“, hrsg. v. Diözesanarchiv Linz 2000, S 57 – 72.
Es existiert an der Südseite ein Gedenkstein aus Ardneter Marmor
Grabstein:
„Hier ruhet der Hochw.
und Hochgelehrte H. Joseph Himmelreich
Weltpriester durch 12. Jahre öffentlicher
Lehrer alle theologischen Wissenschaften
in Gutenstein? in Linz und Olmütz und W.
G.R. Pfarrer und Dechant in Altmünster
dann Altheim starb im 54. Jahre seines Alters
Ruhe in Frieden. Amen.
1798.
Provisor: Georg Gandschitter, Iganz Hofinger,
3) Dr. Hieronymus Lorenzo von Sulzberg, geistl. Rath, Dechant und Pfarrer in Altheim, 1799 – 21. Hornung (= Februar) 1806, Begräbnis 24. 2. mit allen heiligen Sakramenten,
conduziert: R. D. Ignatius Zehetner, Pfarrer u. Dechant zu Moosbach (hier gest. und beerdigt; ebenfalls Gedenktafel auf der Südseite der Pfarrkirche)
Hier ruhet
Der Hochwürdige Hochwohlgebohrne
und Hochgelehrte Herr Hieronimus
Lorengo von Sulzberg. der Gottes
gelehrtheit Doktor W. G. R. Pfarrer
und Dechant zu Sarleinsbach dann
zu Altheim. Er starb im 63 Jahre
seines Alters. Er ruhe in Frieden
18 Amen 06
Als Provisor bei den übrigen Begräbnissen scheint noch immer Georg Gandschitter (1810) auf.
Sterbebuch III, S 148 links Mitte;
4) Leopold Porgawitz, Consistorialrath, Dechant, 1806 – 11. 8. 1813, begraben 13. August, Pfarrer zu St. Lorenz, conduziert v. D. Ignatz Zehetner, Dechant u. Pfarrer zu Moosbach, Sterbebuch III, S 148 rechts
Bis jetzt noch keine Gedenktafel bekannt?
Provisor: Anton Binder, geb. Passau 1785, Priesterweihe 1808
5) Josef Frank, 1813-1821.
Durch Pfründentausch nach Mödling bei Wien, kein Eintrag ins Totenbuch (dürfte nicht hier begraben sein)
6) Johann Fröhlich, 1821 – 1833 (hier gest.20. Mai, beerdigt 22. Mai, im 63. Jahre. (Sterbebuch Bd. IV, 213), conduziert v. R. ? Johannes Schwab, Dechant in Geinberg,
(Sterbebuch Bd IV, 1820 – 1834)
Provisor: Franz Baier (1882)
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Im Sterbebuch Bd. V 1837-1962
7) Severin Kaufmann, 1833 – 1855, Ehrendomherrsenior der Diözese Linz, wirkl. Consistorialrath, emeritierter Dechant und Schuldistrikts-Aufseher, Ritter des Franz Josef Ordens und Pfarrer von Altheim geboren zu Wassenbach? (das wäre bei Ampflwang) oder Wessenbach?
Conduziert: Propst T.(=titulus?) Anton Straub, Prälat von Reichersberg
Im 89. Jahr, Schlaganfall; Bd. V (1837-1962), S 267 (hier gest. und beerdigt)
Gedenkstein ebenfalls auf der Südseite der Pfarrkirche:
„Jubelpriester und Diöcesansenior,
Ehrendomherr von Linz, Ritter des kais. österr. Franz Joseph Ordens, wirkl.Konsist. Rath,
emeritierter Decahnt u. Pfarrer in Altheim
geb. am 3. Okt. 1776, gest. am 26. Dez.1855
RIP
Das wahre Greisenalter ist:
Ein unbescholtener Lebenswandel, Buch d. Weisheit 4, 9.
gewidmet von seinen Kooperatoren
I.W. (Josef Wimmer)
I.T.
I.G. (Ignaz Grosschopf)
W.W. (Wendelin Wehnl)
FI.W. (Franz Joseph Wallner
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Sterbebuch Bd VI. 1863 – 1891
8) Johann Löckinger, Consistorialrath, Dechant, 1856 – 1882 (hier gest.),
„Se. Hochwürden Hr. Johann Ev. Löckinger, Jubelpriester, Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone, wirklicher Konsistorialrath, Dechant, Schuldistrikts-Aufseher u. Pfarrer in Altheim
gest. 24. März in Mauernberg, begraben 27. März. (hier gest. und beerdigt)
conduziert:
Se. Hochwürden u. Guardian Wohlgebor. Hw. Bernhard Appel,
Probst u. lateranenischer Abt vom Stift Reichersberg am Inn.
Im 77 Jahr, Altersschwäche.
Provisor: Jacob Berger, Priesterweihe 1877
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Sterbebuch Bd. VII S 60
9) Leonhard Schilcher, 1882 – 16. Nov. 1902, St. Laurenz 30, Priesterweihe 1842
geistlicher Rat und Pfarrer in Altheim seit 1882, geboren zu Ried, Dek. Ried am 6 .Nov. 1817, zum Priester geweiht in Linz am 15. Juli 1842, gest. am 16.Nov., versehen am 1. 11. v. Hw. Hr. Neuhuber,Pfarrer, Geinberg, conducierender Priester Hr. Anton Machl, Pfarrer von Obernberg.
(hier gest. und beerdigt)
Provisor: Wenzel Sponner, geb. 22. 9. 1863 in Neusiedl, Diöz. Budweis, K. Sarleinsbach, K. Niederkappel, 1889 K. St. Veit, 1890 K. Münzbach, 1892 K. Friedburg, 1893 K. Kallham, 1895 K. Uttendorf, 1896, Prov. Uttendorf, K. Kreuzen, 1898 prov. Benefiziat Altheim, 1899 wirklicher Benefiziat, 1902, 1907 u. 1912 zugleich Pfarrprovisor.
10) Josef Endemann, geb. am 11. März 1839, 1902 - 24. 10. 1907, St Laurenz 30, Bd. VII, 94 Consistorialrath und Pfarrer in Altheim,, zum Priester geweiht am 19. März 1864, emeritierter Dechant des Dekanates Ostermiething und Altheim.
Geb. in Kirchhellen, Münster, Preußen (sc. Das lag eigentlich in Westfalen; Sebastian Leitner, der Nachfolger, ordnete es unter „Preußen“ ein), versehen am 24. Okt. v. W. Sponner, Benefiziat; im 69. Lebensjahr, Friedhof der Pfarrkirche, conducierend Anton Reidinger, Dech. in Obernberg; siehe Nachruf in der Warte am Inn – Link.
(hier gest. und beerdigt), Grabstein auf der Südseite d. Pfarrkirche.
Provisor: Wenzel Sponner.
11) Sebastian Leitner, St. Laurenz 30, 1907 - 21. 4. 1912, Sterbebuch VII 133,
Consistorialrath, emerit. Dechant zu Schärding, Pfarrer in Altheim geb. am 17. Jännner 1841 zu Kirchdorf, zum Priester geweiht am 19. März 1864, versehen mit der hl. Letzte Ölung von Coop. Rohrmoser, im 72 Lebensjahr, schwere Nierenentzündung, Lungenödem, conduziert R. D. Anton Reidinger, Dechant v. Obernberg,
(hier gest. und beerdigt); Grabstein auf der Südseite d. Pfarrkirche
Denkmal
an den hochw. Herrn
Sebastian Leitner
emer. Dechant des Dekanates Schärding
und Pfarrer in Altheim,
welche zu Katsdorf 17. Jänner 1841
geboren, zum Priester geweiht am 19. März 1864,
am 21. April 1912 im Herrn entschlafen.
Provisor: Wenzel Sponner,
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Sterbebuch VIII
12) Johann B. Scherndl, 1912 – 1927;
Sterbebuch VIII, S 131/11
„H. H. Johann B. Scherndl, Pfarrer i. R. In Altheim 124, Jubelpriester, Ehrenbürger der Marktgemeinde Altheim, zum Priester geweiht am 20. Juli 1876,Pfarrer in Altheim v. 9. September 1912 bis 1. Dezember 1927. H ave, pia anima!
Conduziert von Dr. Karl Fruhstorfer, Dekan der Theol. Lehranstalt in Linz.
Grabstein auf der Südseite, rechts beim Eingang Sakristei.
„Hier ruhet in Gott
der Hochw. Herr
Johann B. Scherndl,
geistl. Rath, Jubelpriester,
Ehrenbürger der Marktgemeinde Altheim,
Pfarrer in Altheim von 9. 9. 1912 bis 1. 12. 1927, geb. am 26. 1. 1850 in Gampern
zum Priester geweiht am 30. 7. 1876, gest. nach Empfang d. hl. Sterbesakramente am 3. 4. 1932.
Sterbebuch IX
13) Josef Dietrich, St. Laurenz 30, Pfarrer in Altheim von 30. 4. 1928 – bis 25. 12. 1952. gest. 25. Dez. 1952, Bd IX S 81, emerit. Dechant u. Pfarrer in Altheim, geb. u. getauft am 19. 7. 1893 in Ostermiething, begr. Am 29. Dez. 1952, Friedhof St. Laurenz, conduciert von Floridus Buttinger, Propst von Reichersberg;
(hier gest. und beerdigt)
14) Johann Kutzenberger, Pfarrer von Pfaffstätt, Installation in Altheim 22. März 1953 (Pfarrer bis 31. 12. 1955, dann ab 1 Jän. 1956 in Mining, nicht hier beerdigt.)
Aus der Pfarrchronik. Text dürfte von ihm verfasst worden sein. Es war eine triumphale Installation:
„Am 22. März 1953, 2 Uhr Nachmittag, wurde die feierliche Installation des neuen Pfarrers durch Hw. Dechant Trinkfaß in St. Laurenz vorgenommen. Eine unübersehbare Volksmenge erwartete ihn am Marktplatz. Dechant und Dekanatsobmann der Kath. Aktion, Herr Rudolf Grünbart, Treiblmayr, holte ihn mit dem Wurmhöringer Landauer vom Pfarrhof in Polling, ab. Von der Pfarrgrenze in Mauernberg ab gaben ihm 20 Vorreiter das Geleite. Nach Gedichten, vorgetragen von Lindlbauer und Müller, sprachen der Herr Provisor Joh. Moser, der Bürgermeister Herr Alfred Mitter und Herr R. Grünbart vor dem Mikrophon herzliche Worte des Willkommens u. der Begrüßung. Schule, der gesamte Lehrkörper von Volks- und Hauptschule, die gesamte kath. Jugend, Behörden, Gemeindevertretung, der Clerus des Dekanates, die Herren Dechanten Gottfried Stieglmayr, Peuerbach, Dechant Joh. Ludwig, Braunau und außerordentlich viel Volk geleiteten unter flotten Musikklängen den neuen Pfarrer in seine Pfarrkirche unter strahlend blauem Himmel.
Die große herrliche Kirche konnte die vielen, die der Installationsfeier beiwohnen wollten, nicht fassen. Etwa 140 Leute aus Pfaffstätt, Munderfing und etwa 50 aus Friedburg, z. Teile Verwandte, zählten auch zu den Festgästen.
Im Rahmen der kirchlichen Feier hielt Hr. Dechant J. Trinkfass eine herrliche Einführungspredigt. Die kath. Jugend sprach in einem von Joh. Wiesner ? einstudierten Sprechchor vom Sinn des Priestertums.: Hol uns rüber – in eine schönes Jenseits.
Die außerkirchliche Feier fand beim Kirchenwirt in festlich geschmückten Saal statt. Mehrere Geistliche Redner, darunter bes. Hw. Dechant Ludwig und ein Mann der Pfaffstätter, Se. Durchlauchst Prinz Max z. Schaumburg-Lippe, Schlossbesitzer in Pfaffstätt, feierten in launigen und ernsten Ansprachen den neuinstallierten Pfarrer von Altheim -St. Laurenz und wünschten ihm reichsten Gottes Segen für sein Wirken. (Chronik, S 126)
(S 127 – Fotos und Text:
Von den Hochw. Mitbrüdern waren anwesend. Dech. Trinkfaß, Dechant. Joh. Ludwig, Dechant Gottfried Stieglmayr, Kanonikus Joh. Aug. Sallaberger, Lochen; Pfr. Josph Wagner, Jeging; Karl Schiermayr, Auerbach; Pfr. Franz Hofstätter, Munderfing,; Pfr. Joh. Schober, Geinberg; Pfr. Michael Hierzenberger, Roßbach; Pfr. Martin Schauer, Wippenham; Pfr. Franz Kronawitter, Polling; Dr. Neuner und Spitze des gesamten, vollzähligen Gemeindeausschußes Reg. Rat. Buchegger als Vertreter der Bezirkshauptmannschaft Braunau.
Deus benedicat introitum tuum.
Johann Kumpfmüller, Pfarrer in R., Altheim 173, gest. 27. 8. 1953, Bd IX – S 86, versehen mit Krankenölung im Welser Krankenhaus 26. 8. 53, Priesterweihe am 23. 7. 1905, geb. u. getauft in Andorf 26. 12. 1882, begr. am 31. August, Se. ? Propst Floridus Buttinger, Reichersberg
(hier gest. und beerdigt)
Die Chronik bringt einen längeren Nachruf:
„ Zum zweiten Mal in kurzer Zeit trauert Altheim um einen Priester. Am 27. Aug. starb hier G. R. Pfr. i. R. Johann Kumpfmüller im 71. Lebensjahr und 49. Priesterjahr. Am 26. Dez. 1882 in Andorf geboren, 1905 um Priester gewieht. Er wirkte als Benefiziat in Eferding und Schärding. Aushilfspriester in Frankenmarkt, dan als Bürgerschulkatechet in Urfahr. Schließlich als Pfarrer in Lohnburg und Aschach a. D. Lungenastham zwang ihn, vorzeitig in den Ruehstand zu treten. Diesen verbrachte er seit 1938 in Altheim 173. Gerne hat er sich für Aushilfe im Beichtstuhl und für Gottesdienste in der Marktkirche zur Verfügung. In den letzten Jahren muße er sich infolge schwerer asthmatischer Anfälle und in völliger ?verkrümmung ganz in sein Heim zurückziehen und die Hl. Messe, die er ohne Unterbrechung bis zum alleretzten Zug selst unter größten Anstrengungen hielt, im Privatoratorium seiner Wohnung feiern. Von shcweren Todesahnungen geplat mußte er ins Spital eingeliefert werden, nach Braunau, dann Wels. Unmittelbar nach der Hl. Messse am 24. August verstarb er infolge Lungenschlags in Agonie, aus der er nicht mehr erwachte.
Am 31. August wurde der Verstorbene, der mit bespielloser Geduld sein schweres Leiden ertragen hat, unter Anteilnahme der gesamten Pfarrbevölkerung in der neuangelegten Priestergrabstätte des neuen Friedoftteiles beigesetzt. Nach dem Requiem mit Libera, zelebriert von Se. Hw. Propst Floridus Buttinger, Reichersberg, bei dem 14 Priester anwesend waren, hielt Dechant Josef Trinkfaß die Leichenrede. Am offenen Grab nahmen Abschied Dechant Schachinger als Vertreter der Heimatgemeinde Andorf und P. Heinz? für Lohnsburg, wo er Ehrenbürger war.
(Dann noch zu Johann Moser)
Mit 1. Nov. 1953 wurde H. Herr Benefiziat Johan Moser zum Pfarrer von Schönau-Schallerbach ernannt. Unser Bene, eine vornehme Persönlichkeit mit hohen allseitigen Fähigkeiten und großem Organisationstalenten verstand sich gut im Umgang und seine packenden Predigten auf moll-Tonart und Dur-Tonart, waren notwendig.
Mit 1. 8. 1947 kam er noch von Grein nach Altheim als Kooperator in St. Laurenz; wechselte mit 1. Feb. 1950 ins Benefizum. Da sich Herr Moser jeden Dank ? verboten hat, würdigte der Ortspfarre in Anschluss an den Gottesdienst am Allerheiligentag in der übervollen Kirche St.Sebastian sein umsorgerisches und eifriges Wirken als Katechet, Jugendseelsorger, Kirchenrektor von St. Sebastian und sein loyales Zusammenwirken.
Zur Installation in Schönau am 8. Nov. 1953 fuhren mit Autobus und privat etwa 40 Altheimer.
(Dann zu Johann Auinger – S 129)
„Zum neuen Benefiziaten wurde Hr. Hr. Johan Auinger vernannt, der seit 1.Aug. 1953 vicarius substitutus in Weng war. Duch sein Wirken als Koop. In St. Laurenz seit 1. 2. 1950 bis 15. 3. 1953 ist Hr. Auinger in Altheim gut eingeführt. Seine Ernennung zum Benefiziaten wurde von der Bevölkerung, im besonderen von den Schulkinder, lebhaft begrüßt. (….)
15) Leopold Naderer, Pfarrer in Altheim 25. März 1956 – 14. 8. 1981
Herr Pfarrer KsR Leopold Naderer wurde am 29. September 1922 in Königswiesen
geboren und dort getauft. Am Marienfeiertag, den 8. September 1942, musste er zu Wehrmacht einrücken. In der Schlacht um Stalingrad 1943 wurde er schwer verwundet. Er kam nach Deutschland zurück und war dann Ausbildner bei jungen Soldaten in Aachen. Am Ende des Krieges kam er in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Dort reifte in ihm der Wunsch, Priester zu werden.
Am Marienfeiertag, den 8. Dezember 1945, kehrte er wieder heim. Er begann das
Theologiestudium und wurde am 29. Juni 1949 von Kardinal Innitzer in Linz zum
Priester geweiht. Nach einer kurzen Zeit in Ranshofen war er von September 1950 bis
1956 Kooperator in Aspach. Vom 25. März 1956 bis August 1981 war er Pfarrer in
Altheim, von 1981 bis 1986 Pfarrer in St. Wolfgang. Als Pensionist wirkte er von 1986
bis 1998 als Seelsorger in Gilgenberg und Braunau. Für sein verdienstvolles Wirken
wurden ihm der Ehrenring der Stadtgemeinde Altheim und die Ehrenbürgerschaft und
der Ehrenring der Gemeinde Gilgenberg verliehen. Seit 5. Jänner 2005 war er wieder in
Altheim und betreute die Marktkirche St. Sebastian. Am 29. Juni 2009 durfte er noch bei guter Gesundheit sein Diamantenes . * 4. Mai 2010, hier beerdigt am 8. Mai 2010.
16) Karl Burgstaller, Dechant u. Pfarrer in Altheim 15. 8. 1981 – 31. 8. 1992
17) dzt. Franz Strasser, Pfarradministrator in Altheim 1. 9. 1992 – 6. 7. 2003; Installation zum Pfarrer durch Dechant Bernhard Meisl, Reichersberg, am 7. 7. 2003.
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Ebenfalls hier beerdigt und Grabstein auf der Südseite der Pfarrkirche: (Sterbebuch X, S 95)
„Hier ruht in Gott
der Hochw. Herr G. R.
Pfarrer in Ruhe
JOHANN SATTLER,
Geb. 6. 5. 1909 in Mondsee,
zum Priester geweiht 29. 6. 1932
gest. 23. 11. 1974 in Altheim, Rosenweg 14,
begr. 28. 11. 1974
konduzierender Priester: H. H. Augustin Gadringer, Dechant Ort i. I.
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Wolfgang Dannerbauer, Hundertjähriger General-Schematismus des geistlichen Personalstandes der Diöcese Linz vom Jahre 1785 bis 1885, Bd. 1, Linz 1887
Beneficiaten
1) Johann Evangelist Rabl 1784 – 1793, Am 26.ten Sept., begr. Am 28. Sept mit allen hl. Sterbe.Sakramente zu St. Lorenz, begraben von ? u. Dechant Jacob Walleder, Pfarrer vor Ort; Sterbebuch III, S 31 links oben.
2) Johann Michael Peter? Anthaler, Excapuciner, 1792 - 7. Sept. 1814, begraben 9. Sept, Altheim 18, conduzierend Joseph Bramberger? Cooperator zu ?, Sterbebuch III, S 72.
3) Anton Zimmerebner 1814-14. 9. 1816, Sterbebuch III, S 75, begr. v. Joseph Frank, Pfarrer.
4) Leopold Zollner 1817 – 1820 (1841)
5) Anton Bach 1820 – 23. 3. 1825, Benefizialcooperator zu Altheim, conduziert Johann Bapt. Fröhlich, Ortspfarrer, (1825), Sterbebuch IV, S 39
6) Franz Andorfer 1826 – 1832 (1865)
7) Josef Probst 1832 – 1840 (1851)
8) Johann Baptist Rauscher 1840-1844 (hier gest.) Bd. V
29 ter gestorben, 31. Begräbnis, 1844, Benefiziat, Conduciert Severin Kaufmann, Parochus Dechant, Canonicus honorificarius
Benefiziat, im 49Jahre, schwerer Schlagfluss und Lungenlähmung (hier gest. und beerdigt)
9) Johann Baptist Thaler 1844 – 1854 (1864)
10) Wendelin Wehnl 1854 – 1867 (1870)
Weitere Priester sind bei W. Dannerbauer angeführt (noch nicht verstorben)
11) Michael Klambauer 1868 – 1875 Priesterweihe 1858
12) Carl B. Blaschök 1875 – 1879, Priesterweihe 1865
13) Johann Hemetsberger 1879 – 1887, Priesterweihe 1866
Cooperatoren und Hilfspriester
1) Wolfgang Prikl 1784 – 1785 (1824)
2) Ferdinand Payr, Excapuziner 1785 – (1810)
3) Jacob Leib. 1786 – 1791
4) Blasius Hirsch 1789 – 1805 (1815)
5) P. Narciss Eitelberger, Capuziner, 1790 – 1797 (1815)
6) Franz Nemesius Riegler, H., Excapuziner, 1792 – 1796 (1820)
7) Johann Hofinger, 1796 – 1798 (1858)
8) Johann Ev. Bauer, H., 1796 (1848)
9) Andreas Dietenauer 1796 – 1797 (1824)
10) Georg Gandschitter 1797 – 1808 (1810)
11) Joh. v. G Schleich, H., 1799
12) Josef Lang, H., 1803 (1830)
13) Melchior Landes, Hl, 1803 (1830)
14) Josef Bramberger., Hl, 1804 (1850)
15) Anton Bach 1808 – 1810 (1825)
16) Georg Heimfellner 1810 – 1816, geb. Burghausen 1777, Priesterweihe 1802
17) Anton Binder, geb. Passau 1785, 1814-1817, Priesterweihe 1808.
18) Leonhard Stammler 1817 – 1820 (1859)
19) Leonhard Friedl 1820 – 1821 (1839)
20) Stephan Schaffner 1821 – 1823, Regimentscaplan
21) Benedict Hospodsky 1823 – 1824 (1876)
22) Franz Andorfer 1824 – 1826 (1865)
23) Matthäus Faschingbauer 1826 – 1827 (1848)
24) Jacob Roth 1827 – 1830 (1837)
25) Franz Baier 1830 – 1833 (1882)
26) Ignaz Nürnberger 1833 – 1834 (1858)
27) Sebastian Wagenthaler 1834 – 1835 (1848)
28) Josef Wimmer 1835 – 1843 (1861)
29) Ignaz Axmann 1843 – 1844 (1855)
30) Johann Lechner, Hl, 1844 – 1845 81853)
31) Georg Rebhahn, C., 1845 – 1847 (1877)
32) Ignaz Grosschopf 1847 – 1851 (1879)
33) Wendelin Wehnl 1851 – 1854 (1870)
34) Franz Joseph Wallner 1854 – 1856, Priesterweihe 1848
35) Georg Schiefecker 1856 – 1859 (1881)
36) Joseph Schreckinger 1859 -1861, (1878)
37) Michael Klambauer 1861 – 1867, Priesterweihe 1867
38) Theodorich Feichtinger 1870 – 1872 Priesterweihe 1867
40) Jacob Breitenbaumer 1872 – 1875, Priesterweiehe 1870
41) Albert Kloiber 1876 – 1881, Priesterweihe 1868
42) Georg Aigner 1876 - 1881, Priesterweihe 1876
43) Jacob Berger 1881 – 1882, Priesterweihe 1877.
Georg Russinger, Erster Ergänzungsband zum Generalschematismus des geistlichen Personalstandes des Diözese Linz, umfassend die Jahre 1885 – 1915, Linz 1916, S 26
Benefiziaten:
Weiterführend im Anschluss an Wolfgang Dannerbauer:
Provisor bei Benefiziat Johann Hemetsberger: Johann Habäck.
Josef Mayr, 1888-1889, Priesterweihe 1875
Provisor: Franz Lehner
Martin Holzinger, 1890 – 1895, Pr. 1884
Josef Ablinger, 1895 – 1898, Pr. 1887
Provisor: Kajetan Schachinger.
Wenzel Sponner, 1898 - , Pr. 1887. - siehe oben die Beschreibung bei 9) Leonhard Schilcher
Kooperatoren (Hilfspriester)
Franz Aitzetmüller, 1894 – 1895
Alois Lettner, 1895
Alois Stelzhammer, 1895 – 1903
Von ihm habe ich zufällig eine Notiz gefunden, ein Schreiben v. Pf. Schilcher an das Ordinariat Linz: Hochwürdigstes Bischöfliches Ordinariat!
Mit Bezug auf hohe bischöfliche Konsistorial-Verordnung vom 7. April 1831
unterbreite ich den gehorsamst gefertigen nachstehenden Bericht über das Verhal-
ten des Herren Kooperators Alois Stelzhamer:
Wahrheitsgetreu wird berichtet, dass Alois Stelzhamer, seit 23. Dezember
1895 Kooperator in Altheim, ein Muster von einem sittenreinen seelen-
eifrigen Priester ist. Zu allen seinen priesterlichen Funktionen zeigt derselbe,
daß er von der Heiligkeit seines seelsorglichen Berufes so ganz durchdrungen
ist, in der Zelebrierung der Hl. Messe, im Beichstuhl, in dem er so eifrig mit
großem Erfolge wirkt, in Predigten, die er alle schriftlich ausfertigt und zur
großen Erbauung des Volkes vorträgt; als Katechet in der Schule, wo er durch
seinen Eifer und seine liebevolle Behandlung der Grenzen seiner Schulkinder
so ganz genau hat, im fleißigen Besuchen der Kranken sowie durch seinen
freundlichen Verkehr mit der Pfarrgemeinde hat er sich die Achtung und Liebe
derselben gesichert. Seine liebste Beschäftigung im Pfarrhofe ist die Fort-
bildung in theologischen Gegenständen. Die Hausordnung hält er sehr gewissen-
haft ein. Im Pfarrhof hat er sich durch sein stets freundliches Betragen die
Achtung und Liebe des Pfarrers und der Dienstboten erworben. Er ist mit einem Worte eine Zierde des Priesterstandes.
Pfarramt Altheim am 24. Juli 1896
L (eonhard) Schilcher Pfarrer
In der Liste nicht aufgeführt, aber im Register v. G. Russinger:
Wilhelm Stark, geb. 7. 6. 1868 in Ravensburg in Baden-Würthemberg, Benefiziat Altheim 1898, Altheim Nr. 18, conduzierender Priester: Anton Machl.
Er war nur knapp ein halbes Jahr in Altheim, hier gest. und beerdigt. + 15. Okt. 1898.
Anmerkung von Pf. Schilcher: „Die Tat geschah laut Ergebnis der gründlichen Obduktion im geisteskränkelnden Zustande.“ (… zu eruierende Gemüthsangst....)
Dazu längerer Nachruf in der Braunauer Warte – infolge einer „unglückseligen Geistesverwirrung“ - siehe Link. Seite 4 der Warte.
Es gibt auch zu ihm einen Grabstein auf der Südseite der Pfarrkirche.
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Josef Grims, 1903
Anton Höckner, 1903 – 1905
Martin Rohrmoser, 1905 – 1914
Josef Pabst, 1914 -