Üblicherweise dauert der „kleine Glaubenskurs“ Cursillo ja drei Tage. Wenn zusätzlich auch noch über 100 Kilometer gepilgert wird, entsteht in einer einwöchigen gemeinsamen Reise ein guter Rhythmus von Impulsen, Gesprächen und ruhigen Schritten. Nach einer etwas längeren Schifffahrt im strömenden Regen machten sich 15 PilgerInnen auf, um gemeinsam das „Abenteuer Pilgercursillo“ anzuGEHEN. Nicht nur die Füße waren gefordert. Denn Cursillo heißt, dass man mit den wesentlichen Lebens- und Glaubensfragen in Berührung kommen kann.
Begegnung mit sich selbst, mit den Mitmenschen, mit Gott, mit der Welt. Diese vier Begegnungen prägten den inhaltlichen Aufbau der Wegstrecke, deren Einzeletappen zwischen 15 und 27km auch die Begegnung mit den eigenen Füßen und Grenzen forderten. Begegnungen machten auch eine Öffnung zum eigenen Leben und zum Leben der Mitpilgernden möglich – so wuchsen die PilgerInnen zu einer vertrauenden Gemeinschaft zusammen. Gemeinsame Gebetszeiten, viel Lachen und Geselligkeit, Freude, Gespräch, Intensität. All das war Teil der gemeinsamen Tage.
Die Freude über das Erreichen des Zieles – der Linzer Martinskirche – war groß. Ein wenig Wehmut war aber auch dabei, als sich die Wege nach so vielen gemeinsamen Schritten wieder getrennt haben.
Für eine offene, geschwisterliche Kirche. Für ein Miteinander von Laien und Priestern. Für eine Weggemeinschaft im Geist des II. Vatikanischen Konzils – dafür steht Cursillo. So ist ein Ziel des „kleinen Kurses“, dass sich die TeilnehmerInnen als geliebte Kinder Gottes verstehen, die dort gestärkt werden sollen, wo sie sich bereits engagieren – in der eigenen Pfarre, im Beruf, im Freundeskreis.
Die 15 PilgerInnen haben sich eingelassen – auf einen fordernden Weg, dem die stürmische Nacht am Freitag zuvor noch anzusehen war. Aufeinander. Auf einen mit-gehenden Gott, der alle unsere Wege begleitet.